Kapitel 14

8.6K 171 28
                                    

Marcel

Ich wartete an der abgemachten Uhrzeit vor ihrem Haus, als die Haustür endlich aufging und sie raustrat.

Sie hatte diesmal kein Kleid an sondern eine schwarze Lederhose und dazu einen weiten, schwarzen Pulli an. Ihr Haare hatte sie hinten in einer Klammer hochgesteckt, was ihr ausgezeichnet gut stand.
Sie kam in meine Richtung und umarmte mich freundschaftlich.

„Was machst du da? Nimmst du nicht dein eigenes?" Sie stieg auf mein Motorrad und verneinte.
„Sonst kann ich ja nichts trinken."

Ich nickte verständlich, fand es aber trotzdem nicht gut dass sie überhaupt trinken wollte. Letztes mal wär es beinahe übel ausgegangen.

Sie legte ihre Arme um meine Taille und hob ihre Füße auf das hintere Pedal. Ihren Körper so nahm an meinem zu spüren brachte mich leicht aus der Bahn, ließ mir aber nichts anmerken und startete meine Maschine.

Wir standen vor einem großen, weißem Haus doch liefen drum herum in Richtung Garten. Man hörte die laute Musik von Rhianna wahrscheinlich schon Meilen weit entfernt. Meiner Meinung nach war es keine Partymusik, beschwerte mich aber auch nicht.

Natascha lief vor mir und entdeckte die anderen, die wild winkend auf uns zu kamen.

„Hast du den Riesen Pool gesehen, Bro?!" Vince umarmte mich und ich sah in die Richtung auf die er zeigte. Ich staunte nicht schlecht und sah mich weiter um.

Es waren ungefähr siebzig Leute in dem großen Garten. Paar waren gerade dabei den Grill anzuschmeißen um ein BBQ zu machen, andere waren schon stutz besoffen, obwohl wir noch nicht einmal 19 Uhr hatten. Ich drehte mich zu Natascha um, die mit Miriam und Samuel redete. Ich verdrehte die Augen. Neben ihnen stand David.
In dem Moment sah auch sie zu mir und grinste als sie meinen genervten Blick sah.

Ich meine, muss der auch immer dabei sein? Er folgt ihr auf Schritt und tritt.

„Lass uns was vom Grill holen", schlug Vince vor. Ich nickte und fragte die anderen ob sie auch was wollten. Sie verneinten und ich lief durch den Garten in Richtung Buffet.

Ich kam mit Vince, einem Salat und nem Steak zurück und setzte mich neben Tascha auf eine Liege. Sie waren gerade dabei zu Diskutieren ob man ein Steak mit Ketchup oder Senf aß. Ich war Team Tascha, definitiv Senf.

Natascha

Es war schon dunkel und einige Leute waren schon gegangen. Ich war stutz besoffen und laberte nur noch Scheiße, als mir eine brillante Idee kam.

„Ahhh, lasst uns baden gehen!", kreischte ich aufgeregt.
Die anderen musterten mich kritisch. „Kommt, Leute!"
„Wir haben nicht mal Badesachen dabei", jammerte Miriam.

Ich stand auf und zog mir mein Pulli aus und stand nun in BH da. Marcel stand auf und schaute mich warnend an.
„Zieh dein Pulli wieder an, Tascha", sagte er Ernst.
„Spaßverderber", lallte ich. „Wir gehen in Unterwäsche schwimmen!"
„Tascha!", sagte er nun wütend.

Ich zuckte zusammen, doch grinste ihn provozierend an und zog langsam meine Hose aus, so dass ich im Tanga da stand. Einige Jungs pfiffen mir zu und ich spürte die brennenden Blicke auf mir.

Er rang mit sich, mir meine restlichen Sachen vom Leib zu reißen, oder mich einfach K.O. zu schlagen und nach Hause zu tragen, dass wusste ich. Schließlich blieb er einfach da stehen und sah mir tief in die Augen, im Gegensatz zu den anderen Kerlen. Plötzlich rannte ich los zum Pool und sprang laut schreiend rein.

Mein Kopf dröhnte.
Das Wasser umhüllte mich.
Es war wie eine Medizin,
Kein Lärm,
Keine Menschen,
Einfach nur Stille und Ruhe.
Ich blieb Regungslos und ließ mich einfach treiben.
Ich wollte nicht mehr Auftauchen, ich wollte einfach hier in aller Ruhe für immer versinken...

The bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt