LJ_Stories_ - Black Roses

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Guten Morgen, Mittag oder Abend zusammen, heute begeben wir uns in den Bereich des Übernatürlichen, in die Welt der sieben Todsüden. Mit dieser Prämisse beschäftigt sich LJ_Stories_ in ihrer Geschichte "Black Roses". Allerdings muss ich an dieser Stelle direkt gestehen, dass ich bis zu diesen Sünden nicht gekommen bin, so faszinierend ich die Prämisse auch finde.

Aber gehen wir chronologisch vor. Zu meinem ersten Punkt möchte ich ganz explizit sagen, dass es kein Grund für die Ablehnung war. Er hat aber auch nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen bin: das Vorwort.

Wie oft hattest du schon ein gedrucktes Buch in der Hand und hast dir wirklich gedacht, hey, ich hoffe, der Autor erklärt mir vorher, wie ich das hier zu lesen habe? Eine Ausnahme dafür bilden meiner Meinung nach Playlists oder auch Aesthetics.
Aber ich würde dir dringend davon abraten, beispielsweise zu erklären, dass du lange Sätze bei ruhigen, philosophischeren Stellen verwendest und kurze bei actiongeladenen Szenen. Das ist Schreiben, unter anderem so funktioniert Pacing. Es ist wirklich unnötig, das deinen Lesern vorher zu erklären.

Der Hauptgrund, warum ich hier aber eine Ablehnung schreibe, liegt an anderer Stelle, und zwar an der Handlungslogik: Ich hatte einige Probleme, in deine Geschichte reinzukommen, weil sich auf meinem Gesicht immer wieder ein Fragezeichen gebildet hat. Das gilt leider sowohl für die Satz- als auch für die Kapitelebene.

Für die Satzebene ist es allerdings leichter, ein Beispiel zu finden, deswegen fange ich damit an: Die ersten Sätze in deiner Geschichte sind:

"Es war dunkel und kalt, als ich aufwachte. Mein Kopf brummte und erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich in einem feuchten Keller befand."

Den ersten Satz finde ich okay (hier übrigens auch die Aufwachszene, weil das ist keine Alltags-Aufwachszene - für diejenigen, die meine diesbezüglichen Beschwerden schon mitbekommen haben). Ich störe mich eher an dem "erst jetzt". Wieso erst jetzt? Wann denn dann? Wir sind seit einer Sekunde im Geschehen. Und wieso ein feuchter Keller? Es ist dunkel, woher weiß die Hauptfigur, dass es ein Keller ist?

Natürlich ist das in gewisser Weise formulierungstechnische Haarspalterei, aber wenn solche Punkte sich häufen, bildet sich kein allzu guter Gesamteindruck.

Die Kapitelebene ist hier schwieriger, nehmen wir aber beispielsweise den Baseballschläger. Als der Protagonist nicht aufstehen kann, wird mit einem Baseballschläger auf ihn "eingedroschen". Das hat aber keinerlei beschriebene körperliche Konsequenzen - und vor allem wird der Protagonist später, nach etwas Verhörtechnik, beinahe reverent behandelt und mit "mein Herr" angesprochen. Ohne, dass das erste Vorkommnis noch einmal thematisiert worden wäre.

Nicht, dass eine Geschichte keine Fragen aufwerfen dürfte. Aber es dürfen nicht so viele sein, dass ich nicht mehr weiß, welche ich mir stellen soll und welche unabsichtlich entstanden sind. Da konnte in diesem Fall dann leider auch die wirklich spannende Prämisse nicht mehr überzeugen.

Aber: Ich diskutiere gerne - lasst uns gerne diskutieren. Ich bin gespannt und verabschiede mich jetzt erst einmal. Bis nächstes Mal!

BewertungsbuchWhere stories live. Discover now