Gigorry - The Prophecy of Elysia: A Tale of Love and Fantasy

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Hello und herzlich Willkommen! Wir lassen uns heute entführen von Gigorry, die uns in ihre Fantasywelt and die "School of Magic" entführt. Wieso ich gerne ein bisschen besser entführt werden würde, folgt ab hier.

Fangen wir doch am Anfang an. Und was steht am Anfang vieler Geschichten? Ein Prolog. Ein Prolog erfüllt die Funktion, in eine Welt einzuführen, Leser neugierig zu machen, vielleicht auch Tempo zu erzeugen, wenn man etwas langsamer einsteigen, aber versprechen will, dass es auch noch Action gibt. Was ich allerdings aus dem Prolog von The Prophecy of Elysia mitnehme, ist, dass eine zu dem Zeitpunkt namenlose Protagonistin auf die "School of Magic" geht, dass im letzten Jahr etwas Schlimmes passiert ist, und dass sie mit Zayn zusammen ist.

Was ich nach dem Prolog nicht weiß, ist, was die School of Magic ausmacht. Ich weiß nichts über die Figuren, das sich nicht auch mühelos in die ersten Kapitel einfügen ließe, und dass "etwas Schlimmes" passiert ist, ist zu vage, als dass es wirklich mein Interesse wecken würde. Als Leser setzt man "etwas Schlimmes" mit "etwas Spannendes" gleich und mit einem solchen Ereignis rechnet man, wenn man ein Buch aufschlägt, sonst würde man es nicht lesen.

Bei Prologen solltest du dich immer fragen, welchen Sinn sie erfüllen. Wird keiner der oben genannten Punkte erfüllt, kann man ihn wahrscheinlich weglassen.

Im ersten Kapitel tauchen wir dann ein in den Anfang des schlimmen Schuljahrs. Und hier müssen wir über das Fantasygenre als solches sprechen - und ja, ich weiß, das ist ein Rundumschlag. Aber es gibt einen Stichpunkte, über den ich hier gerne kurz sprechen würde: Infodumping.

Für viele Menschen ist der Reiz am Fantasygenre, dass man sich in eine neue Welt einfühlen kann, neue Wesen kennenlernen kann. Diese Hoffnung erfüllst du, die Elfe Runa lernt mit Nymphen zusammen, wir lernen die Ländernamen und die Lage der School of Magic kennen.

Das Problem ist für mich eher die Art, wie dieses Kennenlernen stattfindet. Ein Beispiel für eine Figurenbeschreibung:

"Sie ist hübsch, hat rote, lange, wellige Haare und moosgrüne Augen. Sie ist zwar nicht besonders groß, macht das aber durch ihre zierliche Figur und das markante Gesicht wieder wett."

Über die School of Magic heißt es: "Die Schule liegt gut verborgen in einem Tal, welches von einem dichten Wald umzäunt ist, auf der Grenze zwischen den Königreichen Illismea und Aristea."

Und, abschließend, über die Welt lernen deine Leser: "[...] nach den Loreliferien, welche im Frühjahr sind und acht Wochen andauern."

Das sind alles wichtige Punkte, die du ansprichst. Aber von der Figurenbeschreibung vielleicht einmal abgesehen haben die Information an der Stelle keine Relevanz für die Handlung. Wie oft gehst du nach Hause und denkst dir "Ich wohne in Deutschland, das liegt in Zentraleuropa und grenzt im Norden ans Meer."

Beschreibungen sollten immer so in eine Geschichte eingebunden werden, dass sie in der Handlung eingebunden werden, nicht einem Leser einfach vorgesetzt werden. Bei der Lage könntest du beispielsweise beschreiben, woran man merkt, dass man von einem ins andere Land geht. Die acht Wochen bei den Ferien könnte jemand in einem Nebensatz erwähnen (bspw. "Sechs von acht Wochen habe ich mich nur gelangweilt") und Haare können zum Beispiel bei wichtigen Gesten wehen oder aus dem Gesicht gestrichen werden. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, und sehr viele sind schöner, als die Infos einfach vorgesetzt zu bekommen.

Das wären jetzt auch schon meine Hauptpunkte gewesen, eine Winzigkeit hätte ich aber noch: Die School of Magic liegt in einem Fantasyland, wir gehen wahrscheinlich davon aus, dass dort eine Fantasysprache gesprochen wird, die du freundlicherweise als Autorin für uns übersetzt hast. In so einem Kontext würde ich dir immer empfehlen, auf Anglizismen zu verzichten, schon allein bei dem Namen der Schule, aber auch Sachen wie "cool" und "okay" sind sehr in unserer Sprache verwurzelt und zerstören dann die Illusion, sich wirklich in einer fremden Welt zu befinden (wenn du cool (heh xD) sein willst, sprichst du da von "Immersion").

Zusammengefasst waren es also vor allem die Beschreibungen, die mich noch nicht ganz in die Welt hineingezogen haben, neben ein paar anderen Punkten, die ich an der Stelle aber noch nicht als so gravierend empfunden habe.

So, und jetzt ist deine, liebe Gigorry, und die Gelegenheit aller anderen gekommen, mir zu sagen, wie falsch ich mit meiner Einschätzung liege. Ich bin gespannt und freu mich!

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