Die Harmonie zweier Freunde

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Triggerwarnung: Blut, Messer, physische Schmerzen, Selbstverletzung

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Felix Pov:

„Dann bleibt eigentlich nur noch eine logische Lösung."


„Du meinst wenn wir davon ausgehen, dass Satan wirklich nicht mehr existiert?", fragte ich, da ich mir Jeongins Worte gemerkt hatte.

„Ja, außerdem passt es zu Ji, er ist schon ziemlich verwöhnt. Er hat alles, was man sich an Geld und Besitz wünschen kann. Und Mammon ist der Dämon der Habgier."

Jisung überlegte kurz. „Also glaubt ihr, dass Minho dieser Dämon ist? Jemand, der sich in einem gehobenen Leben ebenso wohlfühlt wie ich?"

„Offensichtlich." Jeongin schien heute tatsächlich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. „Du wärst sozusagen eine gute Ergänzung für ihn. Immerhin fährt er selbst einen Wagen, den sich kein Normalsterblicher leisten kann."

"Und die Eigenschaften der übrigen Dämonen passen nicht so gut zu deinen eigenen. Für mich wäre es zumindest schlüssig, wenn Minho die Todsünde der Habgier ist. So wie du ihn uns beschreibst, ist er besitzergreifend, zuweilen sogar eifersüchtig und herrisch, wenn es darum geht, sein Hab und Gut zu verteidigen", ergänzte Seungmin.

Mein bester Freund lehnte sich zurück, dachte darüber nach und seufzte schwer.

„Ich werde ihn bei unserem nächsten Treffen danach fragen. Und wenn es so ist, dann sollte ich mich damit wohl arrangieren können." Unsicher sah er in die Runde. "Zumindest kommt er mir in dieser Rolle nicht mehr so bedrohlich vor."

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Wenig später saßen nur noch Jisung und ich in seinem Zimmer. Seungmin und Jeongin waren von Jisungs Papa nach Hause gebracht worden, nur ich wollte etwas länger bleiben. Vielleicht sogar über Nacht, aber das würde sich zeigen.

Jisung kam gerade mit zwei Gläsern Fanta wieder und reichte mir eines davon.

„Danke Sungie." Ich lächelte ihn an und lehnte mich zurück, nahm genießend den ersten Schluck und stellte das Glas dann auf meinem Oberschenkel ab.

„Du hast dir also den ganz besonders fiesen Dämon geschnappt...", stellte Jisung ruhig fest, platzierte sich auf dem Bett dicht neben mir und beobachtete mich ganz genau. „Wie geht es dir damit? Machst du dir Sorgen, dass es deine Bindung zu ihm beeinflusst?"

Ich brummte leicht unwillig, nahm noch einen Schluck des kalten, prickelnden Getränkes und antwortete: „Wer sagt, dass Lucifer so schlimm ist? Keine Ahnung wie fies oder rücksichtslos er sein kann. Aber nein, ich habe keine Angst vor ihm, noch werde ich zulassen, dass dieses Wissen jetzt alles zwischen Binnie und mir verändert." Ich sah hinüber zu meinem Kumpel und zuckte die Schultern." Vermutlich haben wir uns bereits an einen Teil der Grausamkeit und der Eigenarten unserer vier Dämonen gewöhnt. Es ist fast natürlich passiert."

Jisung neigte den Kopf, stützte sich dann locker auf seinen Unterarmen auf und schob die Unterlippe nach vorn, so als würde er schmollen.

„Dabei wisst ihr ja zum Glück, mit welchen Eigenschaften ihr zu rechnen habt. Ich weiß noch nicht einmal, wer Minho wirklich ist."

Ich schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. „Aber wir haben schon eine konkrete Vermutung... Besser als nichts."

„Mhm~", summte Ji leise und rutschte plötzlich näher zu mir. Er schmiegte sein Gesicht in meine Halsbeuge und atmete tief durch. Mir fiel auf, dass seine Haut erhitzt war und wie aus Gewohnheit wanderte mein Blick über seinen hübschen Körper. Ich schmunzelte, als ich die leichte Andeutung einer Erregung unter der Trainingshose erkennen konnte und stellte rasch mein Glas zur Seite, um daraufhin eine Hand auf Jisungs Haar zu legen und ihn zu kraulen.

Dancing with DemonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt