Kapitel 13

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Der restliche Abend war ruhig. Es passierte nichts großartiges. Als sich die Tür öffnete, sah ich auf. Sobald Zac und Logan wieder rein gegangen waren, hatte ich mich wieder in die Sitzecke gesetzt. Meine Beine an mich ran gezogen, in einer Hand hielt ich die Fußfessel fest.

"Abendbrot." Zac hielt das kleine Tablett hoch.

Leicht hoben sich meine Mundwinkel zu einen kurzen dankenden Lächeln, wer weiß ob man es überhaupt sah. Der dunkelhaarige schloss die Tür und kam zu mir. Er stellte das Tablett ab und setzte sich mit respektvollen Abstand zu mir. Ein Wunder, dass er sowas kannte. Ich sah auf den Teller. Nudelsalat und belegte Brote.

"Nimmst du die Fußfessel ab?" Fragte ich.

"Hab keinen Schlüssel dafür." Verwirrt sah ich ihn an. "Aiden hat ihn." Ergänze er noch.

Wieso ausgerechnet er?

"So wie du das sagst, wirst du ihn nicht holen oder?"

Er schüttelte belustigt den Kopf.

"Du musst dich wieder an uns gewöhnen und ob du es willst oder nicht, du musst ihn selbst fragen, ob er ihn abmacht." Er sah mich an, doch mein Blick ging wieder nach draußen. "Vielleicht als kleinen Anreiz." Ich sah wieder zu ihn.

Er trug eine silberne Kette, jedoch immer unterm Shirt. Als er sie hervorzog hing mein goldener Ring dran. Mein Blick klebte für einen Moment dran.

"Fußfessel gegen Ring. Wenn du bis Mitternacht bei Aiden bist, bekommst du ihn wieder. Vier Stunden sollten reichen."

"Zaaaaac...." Ich war nie wirklich gut in einen Welpenblick. Der Mann grinste leicht, packte die Kette wieder ein und stand auf.

"Du willst es nur nicht." Und wieder war ich alleine.

Natürlich nicht. Ich wusste nicht einmal wie ich ihn begegnen sollte. Das letzte mal richtig Kontakt hatte ich mit ihn, als er mir die Box überreicht hatte.

Mein Blick viel auf das Essen. Ehrlich gesagt war mir der Hunger etwas vergangen. Trotzdem griff ich danach und fing an, aß alles und trank dann zum Schluss das Glas Saft. Man hörte sie. Einer ging in sein Zimmer, aber sonst blieb es ruhig. Ich war müde, hatte letzte Nacht kaum bis gar nicht geschlafen. Aber aufstehen? Ich war so kaputt.

Mein Kopf hielt mich wach, zwang mich die Fußkette als störend zu empfinden. Irgendwie hatte ich es geschafft, dass sie verrutscht war. Bestimmt schon zehn Minuten saß ich da und versuchte sie zu richten. Draußen war es schon fast komplett dunkel. Genervt stand ich auf, doch es wurde nicht besser. Meine Augen vielen zur Tür. Sollte ich wirklich zu ihn?

Zögerlich ging ich los. Wenn er nicht in sein Zimmer ist, dann lass ich es. Unten hörte man noch die anderen reden. Aber war er dabei? Ich wusste es nicht. Zögerlich ging ich zur Tür, hinter der die Einrichtung großteils schwarz gehalten war. Ich hob...und senkte meine Hand. Atmen nicht vergessen. Ich klopfte.

"Komm rein, Lucy." Ertönte nach wenigen Sekunden seine Stimme.

Wieso konntest du nicht unten sein? Ich öffnete die Tür, drin war alles schon zugezogen, jedoch war das Licht an. Die LEDs beleuchteten das Zimmer in einen warmen Licht.

"Woher wusstest du, dass ich es bin?" Zögerlich schloss ich die Tür.

Ich zitterte leicht, wäre wohl nicht in der Lage etwas zu halten. Meine Handflächen waren mit Schweiß genetzt, den ich versuchte unauffällig an meinen Shirt abzuwischen.

"Keiner der anderen würde klopfen."

Er hatte sich nicht verändert. Sein Körper schien noch genau so kräftig wie damals. Er sah mich an, wickelte währenddessen weiter das Seil um einen Unterarm um es später ordentlich wegzuräumen. Bevor ich meine Bitte äußern konnte, sah ich jedoch etwas oder besser gesagt jemanden. Sie war schlank, nein, abgemagert. Trotz des schlechten Lichts sah man, wie dünn sie war, man sah ihren nackten Körper, der eher wie Knochen schien, die mit Haut überzogen wurden.

Geisel II - wieder am AnfangTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang