Kapitel 27

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Ich war wohl eingeschafen, denn als ich meine Augen wieder öffnete, war das Bett neben mir leer. Die Sonne stand noch am Himmel, doch sie neigte sich gegen den Horrizont. Meine Glieder fühlten sich schwer an, als wäre ich den ganzen Tag unterwegs gewesen. Mein Geist war müde von der Belastung der geschehenen Ereignissen. Ich lag eine Weile wach da, der Kopf bei meiner Klasse, bei meiner Mutter aber auch bei Klara...Hanna...und Luise. Ich dachte an ihre Gräber, die nur Smpolisch als Trauerstelle errichtet wurden, ohne dass ihre Leichen dort zur Ruhe fanden. Irgendwo entsorgt, ihre Seelen alleine in einer unbekannten umgebung in einen fremden Land. Ich konnte es manchmal nicht fassen, dass wenn ich sie besucht hatte, wusste, dass sie trotzdem nicht da waren. Sie waren irgendwo und trotzdem legte ich sympolisch Blumen nieder. ich hatte sie nicht oft besucht, was an den Umzug lag, aber auch daran, dass ich es nicht konnte. Jedes mal wenn ich bei ihnen war weinte ich, gab mir selbst die Schuld und bereute alles. Als hätte ich sie retten können.

Das Gespräch mit meiner ersten Terapheutin kam in mein Gedächnis. Sie fragte mich, ob ich sie wirklich retten hätte könnnen. Ich erinnerte mich genau an mein stocken damals, denn ich wusste es nicht. Anette wusste so gut wie alles über die Zeit bei den Männern. Sie fragte, ob der Tod nicht eher der sichere Weg wäre. Nicht um mich zum Suizid zu bringen, sondern um mir weiß zu machen, dass Klara und Luise es wahrscheinlich so am besten hatten. Auch Hanna. Statt lange zu leiden, wurde sie als erstes erlöst. Hätten ich und die anderen beiden bei der Flucht uns nicht getrennt, hätte ich sie dann aufhalten können? Wäre die Versuchung den allen durch den Tod zu entkommen nicht zu groß gewesen? Wäre ich vielleicht mit ihnen in den Tod gegangen? Wenn nicht, wenn wir uns alle dagegen entschieden hätten, wären wir gefunden und als Strafe bestimmt gefoltert worden. Wir hätten uns getrennt, wenn Tylor sie abgeholt hätte. Wir...wüssten nicht, wie es den anderen ginge. Vielleicht wäre es durch diese kleine Veränderung auch dazu gekommen, dass ich nie in die Freiheit gekommen wäre, dass ich noch immer bei den Männern wäre, ohne dieses Jahr Freiheit zwischendurch. Was wäre wenn? Wie sehr hätten die anderen beiden gelitten? Es wäre Egoistisch sie am Leben zu lassen, da man nicht weiß welche Qual ihre Zukunft mit sich gebracht hätte. Sie haben sich erlöst. Erlöst von diesen schrecklichen Schicksal, egal wie schmerzhaft es für die Hinterbliebenen ist. Am Ende haben sie ihr Schicksal abgewandt, in den sie sich selbst erlösten. Man wusste immerhin nicht, in welchen Zustand sie vielleicht, wenn überhaupt, frei kämen. Vielleicht hätten sie nie wieder frei sein können.

Es war nicht meine Schuld. Ich konnte sie nicht retten. Weder von sich selbst, noch vor anderen. Ich wurde ihnen weggerissen, wurde von ihren Schicksal befreit und das nur, weil ich die Hölle kannte, weil ich schon vorher einmal in sie hinabgezogen wurde. Diese paar Tage, die ich durch reinen Zufall erleben mussten, hatten mich wahrscheinlich vor den weg des Suizids befreit. Egal wie viel ich schrie, wie viel ich weinte, egal wie ser ich ihren Weg als meine Schuld betrachtete, es änderte nichts. Ich konnte nicht zurückspulen, nicht in der Zeit reisen. Ich könnte den Überfall auf die Bank nicht verhindern, ich konnte nicht verhintern als Geisel genommen zu werden und vorallem konnte ich nicht verhintern, dass sie entführt wurden. Die Geschichtsbücher ließen sich nicht umschreiben, die Worte nicht zurücknehmen, die Angst würde imme in den Knochen eingebrannt sein, die Leichen würden tod bleiben, denn es gab keinen Weg zurück ins Leben. Ich konnte nichts ändern. Trotzdem...ich hoffte, dass das alles ein Albtraum war, dass ich aufwachen würde, meinen Vater in die Arme nehmen könnte, wieder mit meinen Freunden lachen könne, als wären wir nichts weiter als normale heranwachsende, denn wir waren nichts anderes. Wir waren in nichts überdurchschnittlich gut gewesen, wir hatten alle unsere Schwächen, unsere macken.

Wenn ich etwas ändern könnte, einen Punkt in der Vergangenheit, dann wäre es nicht der Überfall auf die Bank, dann wäre es der Abend, wo Tyler uns mitgenommen hatte. Wenn das nicht passiert wäre, wären wir nie in der Hölle gelandet. Ich wäre nicht bei den Männern, bei den ich nun wieder bin. Wir wären frei. Wir würden Leben. Ohne Sorgen, so wie früher. Ich würde eine Familie haben, die sich erholen würde und nicht vor psychischer Labilität zusammenbrechen würde. Ich könnte meinen Vater sehen, meine Freunde, lernen und Leben wie früher. Ich...wäre wirklcih frei. Die Männer hätten nciht die Bessesenheit zu mir entwickelt und wohl kein Interesse an mir mehr gehabt. Sie wären wegen mir nie in den Knast gekommen...wären wahrscheinlich nicht einmal gefasst und dadurch würde Aiden Sasha nicht begegnen. Wenn seine Erzählungen stimmen würden, dann wäre sie nie bessesen von ihn geworden, sie hätte das ganze Leid hier nicht erlebt und würde leben. Dieser eine Abend könnte mein komplettes Leben verändern...wären wir nur nie entführt wurden. Doch so schön, sie friedlich sich die Vorstellung anhöte, so glaubte ich nciht, dass ich wirklich in Freiheit wäre. Früher oder später wäre ich wieder in der Hölle. Ich spürte es, spürte, wie das Schicksal meinen schutzengel im griff hatte. Er war angekettet, konnte nichts für mich tun. Doch wir beide schauten das Schicksal an und wollten uns dagegen auflehnen. Das hier ist nicht mein leben. Das hier nicht nicht das, welches ich führen sollte, Ich komme frei und dann bringe ich das Schicksal um. So sehr wie mich der Tod verfolgte, so bessesen wie er von mir war, würde er mich bestikmmt unterstützen. Drei gegen ein. Das Problem war nur, das Schicksal ließ sich nicht umändern, man konnte es nur hinauszögern, doch es bekam immer wwas es wollte. Die Menschen dachten vielleicht, das Gott das Leben jedes einzelnen plant, doch Gott schaute zu. Er hatte die Welt erschaffen, doch das Schicksal erschuf die Show, die zur Unterhaltung des Allmächtigen diente. 

Geisel II - wieder am AnfangWhere stories live. Discover now