Kapitel 07 Ben

390 52 20
                                    

Kapitel 07 Ben

Es haute ihn total um, wie Olli das Zimmer für ihn eingerichtet hatte

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Es haute ihn total um, wie Olli das Zimmer für ihn eingerichtet hatte. Ben musste wirklich aufpassen, dass er vor Rührung nicht anfing zu heulen. Das war so viel mehr, als er jemals erwartet hätte. Diese himmelblauen Augen, die ihn so voller, fast kindlicher Freude ansahen und auf seine Reaktion warteten... Kurz umarmte er Olli als Dank und genoss diesen kleinen Moment der Nähe.

Von dem Ganzen so überwältigt, rief er direkt Harvey an, als Olli das Essen bestellte. „Ja, wenn ich es dir doch sage. Er hat alles genau so für mich hergerichtet." „Und du bist sicher, dass er hetero ist und nicht auf dich steht?" „Harvey, wie oft denn noch?" Ben musste laut lachen. „Wie schon gesagt, ich habe mich schon vor Jahren damit abgefunden, dass sich das nie ändern wird. Ich bin einfach sein bester Freund. Und selbst das macht mich sehr glücklich. Liebschaften kommen und gehen, Freunde bleiben." „Da kann ich ja froh sein, dass wir noch rechtzeitig die Kurve gekriegt haben." Ben konnte sich Harveys Schmunzeln bildlich vorstellen, „Und auch darüber bin ziemlich froh und..." „Essen ist fertig!" „War er das? Er kocht sogar für dich?" „Nein, wir haben nur was bestellt. Ich muss dann Schluss machen. Wir sprechen uns." „Machen wir. Grüß ihn von mir."

Nachdem Ben aufgelegt hatte, ging er zu Olli in die Küche. „Hmmmm, riecht das gut." Er ließ sich auf dem Stuhl gegenüber von seinem Freund fallen und machte sich hungrig über sein Essen her. Olli aber war irgendwie abwesend, was Ben erst auffiel, als er schon fast fertig war. „Alles ok?" „Hm?" „Du bist so ruhig. Und dein Essen hast du auch kaum angerührt." „Sorry, Rebekka, ähm..." „Was ist mit ihr? Wann lerne ich sie kennen?" „Tja, das ist es... gar nicht." „Wie? Gar nicht?" Olli seufzte auf. „Sie hat gerade Schluss gemacht." „Was?!" Ben stand auf und ging herüber zu seinem Freund, der sich ebenfalls erhob. Fest nahm er diesen in den Arm. Auf eine Weise tat Olli ihm leid, andererseits genoss er wieder diese Nähe zu ihm. Auch, dass er ihn dann momentan nicht teilen musste, kam ihm nicht gerade ungelegen.

„Warum hast du denn nichts gesagt?" „Es ist gerade erst passiert." „Wie? Gerade?" „Ja, als du telefoniert hast." „Sie war hier?" „Nein, sie hat 'ne Nachricht geschrieben." Irritiert sah Ben ihn an. „Das ist aber echt keine Art." „Ne..." „Wie geht es dir damit?" „ Hm, eigentlich ganz gut. Wir haben einfach nicht zueinander gepasst. Und was ist mit deinem Australier? Wie heißt der noch?" „Harvey, und wir sind nur Freunde." „Nur Freunde? Das sah das ein oder andere Mal aber anders aus."

Verlegen kratzte sich Ben am Hinterkopf. „Nun ja, es war zwischenzeitlich vielleicht auch mal anders. Aber wir haben erkannt, dass es so einfach besser ist." „Und für dich ist das in Ordnung?" „Sogar sehr. Harvey ist ein toller Mensch. Du würdest ihn mögen. Ich soll dich übrigens grüßen." Ollis seltsamem Blick konnte er nicht deuten, sagte aber nichts. „Dann sind wir ja beide wieder auf dem Markt." Olli schlug ihm auf die Schulter. „Silverlight morgen?" „Boah, lass mich erst mal 'ne Runde pennen. Besser übermorgen, ja? Morgen muss ich auch zum Familenbesuch antreten. Kommst du mit?" „Klar, natürlich."

Nachdem sie die Überbleibsel ihres Essens weggeräumt hatten, setzten sie sich im Wohnzimmer zusammen auf die Couch. „Magst du noch eine Doku gucken?", fragte Olli ihn. „Ernsthaft? Du willst freiwillig eine Doku mit mir gucken?" „Ja, so zur Feier des Tags. Nutze die Chance, das Angebot gilt nur heute." Olli grinste ihn verschmitzt an und Bens musst ein Seufzen unterdrücken. Wie sehr er dieses Lächeln liebte. „Da sag ich nicht Nein. Aber du darfst aussuchen." Ben hielt seinem Freund die Fernbedienung hin.

Ungefähr eine halbe Stunde lauschten sie den Ausführungen über Manatis, doch immer wieder fielen Ben nun seine Augen zu. Dies hatte auch Olli bemerkt, auf dessen Schulter sein Kopf kurzzeitig gesackt war. „So, ab ins Bett mit dir. Das kann sich ja keiner mit ansehen." „Du sollst ja auch auf den Fernseher schauen", nuschelte Ben schlaftrunken. „Vielleicht bist du aber der schönere Anblick. Du gehst jetzt ins Bad und machst dich fertig." Widerwillig stand Ben auf und schlurfte um die Ecke.

Bittersweet HeartbreakWhere stories live. Discover now