Kapitel 28 Olli

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Kapitel 28 Olli

Die Idee mit dem Trampolin-Park war Olli relativ spontan in den Sinn gekommen

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Die Idee mit dem Trampolin-Park war Olli relativ spontan in den Sinn gekommen. Er hatte gehofft, ein wenig Zeit mit Ben zu verbringen. In Kombination mit einer unverfänglichen sportlichen Aktivität würde ihm dies vielleicht irgendwie Klarheit über das bringen, was er in der letzten Zeit empfand. Nun... Die Konsequenzen hatte er, wie so oft, dabei leider völlig unterschätzt.

Aus einem Spaß heraus, hatte er sich gegen Ben geworfen, um in aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dumm nur, dass Ben sich beim Fallen an ihm festhielt und so den Beschützerinstikt in dem Goldschmied weckte. Jahrelanges Kampfsporttraining und seine ganz eigenes Bedürfnis, Ben vor allen Gefahren abzuschirmen, sorgten dafür, dass er blitzschnell hinter ihn griff, ihn an sich drückte und sie so auf der weichen Trampolinmatte landeten.

Das Zurückfedern der Matte drückte Bens Körper immer wieder an den Brünetten, der sich der plötzlichen Nähe und der gefährlichen Position seines besten Freundes unter seinem Körper mit schlagartiger Intensität bewusst wurde. Es fühlte sich so gut an! So verdammt richtig, auf so vielen Ebenen. Und doch so falsch...

Schluckend strich er ihm eine der Strähnen aus der Stirn, die Ben die Sicht zu nehmen schien.
Der warme Körper unter ihm war ihm so vertraut und fremd zugleich. Er wusste genau, wie er sich in seinen Armen anfühlte, wie er roch, wie er... Oh fuck, was mach ich hier nur, dachte Olli.

Ben hatte gerade die Hand gehoben, wohl um ihm klar zu machen, dass er kein verdammtes Trampolin sei, als Olli bewusst wurde, was er da gerade gemacht hatte. Sich aufrappelnd, räusperte er sich und murmelte eine Entschuldigung. Bens Blick wechselte von einem Reh im Scheinwerferlicht zu einem genervten Augenrollen. Olli konnte förmlich den Wechsel sehen, als Ben nun seinerseits beiseite sprang.

Durch die Wellenbewegung fast aus dem Gleichgewicht gebracht, fing Olli sich gerade noch rechtzeitig ab. Er riss sich aus den Gedanken, versuchte sich selbst zu erklären, dass das alles nur pure Einbildung war, was er da empfunden hatte. Nur um sich selbst eingestehen zu müssen, dass sein Schritt verdammt eng geworden war, bei dem Gedanken, dass sein bester Freund unter seinem Körper gelegen hatte.

Zwei Tage später saß Olli mit Ben am Küchentisch, als Vincent anrief. Das seltsame Verlangen unterdrückend, das Telefonat irgendwie zu torpedieren, konzentrierte er sich demonstrativ auf sein eigenes Smartphone, auf dem gerade eine Nachricht von Tina aufgeploppt war. Offensichtlich hatte sie Gefallen an ihren kleinen Abenteuern gefunden. Sie fragte, ob er am Wochenende wieder im Silverlight wäre und Bock auf eine Ablenkung hätte.

In dem Moment, wo er ihr zusagen wollte, hörte er, wie Ben am Telefon davon sprach, dass man das ja eventuell auch mit einer Gruppe machen könne, das würde bestimmt witzig. Irritiert sah der Goldschmied auf und bekam auf seinen fragenden Blick ein derart ehrliches und anziehendes Lächeln, das sein Herz einen Takt aussetzten ließ. Er war sofort bereit zuzustimmen, egal um was es sich handelte, da es Ben offensichtlich glücklich machte.

„Freizeitpark, am Samstag?" „Cool, da war ich seit Ewigkeiten nicht mehr." Und ehe er realisiert hatte, dass er damit dann wohl eine Person zu viel sei, beschloss er das Ganze zum Viererdate umzuwandeln. Schließlich hatte Ben ja von einer Gruppe gesprochen.

„Ich frag Tina, ob sie Lust hat mitzukommen." Dann müsste er den beiden nicht beim Knutschen zusehen... Der Gesichtsausdruck seines Freundes wurde für eine Sekunde starr, doch dann lächelte er wieder und nickte zustimmend. Offensichtlich war Vinni, wie Olli Vincent spöttisch in Gedanken nannte, auch damit einverstanden. Er schrieb Tina schnell, dass er sie gern am Samstag in den Freizeitpark einladen wollte und hoffte inständig, dass sie zusagte. Nur zwei Minuten später erhielt er ein jubelndes Emoji zurück und atmete erleichtert durch.

Geisterbahn-Sex?
Das wird lustig!

Oh man. Irgendwie hatte er gerade das Gefühl, er hatte ein Monster erschaffen...

Bittersweet HeartbreakWhere stories live. Discover now