Kapitel 20 Olli

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Kapitel 20 Olli

Es war irgendwie amüsant, wie zaghaft Ben am nächsten Morgen das Frühstück probierte

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Es war irgendwie amüsant, wie zaghaft Ben am nächsten Morgen das Frühstück probierte. „Hast du Angst, ich vergifte dich?" Der Biologiestudent rollte nur mit den Augen, tat dann einen kräftigen Biss in sein Toast und sah mit einem „Zufrieden"-Blick zu ihm herüber. „Na fast", glucksend, stellte Olli ihm einen starken Kaffee neben den Teller, bevor er sich selbst hinsetzte, seinen eigenen Toast aß und sich danach fertig machte, um ins Gym zu gehen.

So zog sich die Woche hin. Bis zum frühen Abend saß er in seinem Geschäft und danach ging er ins Fitnessstudio, um sich auszupowern. Meistens sahen Ben und er sich abends nur zum Essen und eine Folge einer Serie.

Samstagmorgen schien Ben bereits sehr nervös zu sein. Immer wieder bemerkte Olli, dass sein Freund Kleidungsstücke aus dem Schrank zog, aufs Bett legte und sich dann doch umentschied. Als er schließlich mit einem lachsfarbenen Hemd und einer schwarzen Jeans auftauchte, konnte der Goldschmied sein Lachen nicht mehr unterdrücken.

„Ist nicht dein Ernst, oder?" „Was? Das steht mir!" „Das Ding ist rosa!", glucksend, schlug er sich die Hand vor den Mund und fing das Kissen ab, das Ben ihm ins Gesicht knallte. „Und wenn ich das anziehen will?" „Dann mal ich dir 'nen Regenbogen auf den Arsch!" Den Blick, den Ben ihm zuwarf, konnte Olli nicht deuten, doch als der Student ernster wurde, verschränkte der Brünette die Arme vor der Brust.

„Ernsthaft... Nimm das hellgrüne Shirt und die Jeans. Aber bitte nicht das rosa Ding. Das bist nicht du. Das grüne steht dir besser."„Na, wenn du das sagst", erwiderte Ben verdutzt. Olli schüttelte amüsiert den Kopf, und sah seinem Freund nun direkt in die Augen. „Pass auf dich auf heute Abend, ok?" „Ich bin mit Vincent verabredet. Alles gut."

In Gedanken kommentierte der Goldschmied, dass er das für Vincent hoffe, da er ihm sonst den Kiefer brechen müsse. Dann erhob er sich vom Stuhl, legte seinem besten Freund die Hand auf die Schulter und zog sich in sein eigenes Zimmer zurück.

Immer wieder fragte er sich, was genau ihn an diesem Abend so störte. Einerseits wollte er Ben nicht allein mit diesem Vincent ausgehen lassen, aber auf der anderen Seite wollte er auch, dass er glücklich wurde. Ben sollte nicht so enden wie er. Aber er wollte auch nicht, dass man Ben das Herz brach. Egal wie er es drehte und wendete, die Situation war völlig verrückt.

„Ich bin dann mal weg. Viel Spaß gleich im Silverlight." „Bis morgen. Meld dich, wenn was ist, ok?" Ben nickte nur und verabschiedete sich von Olli, der seinen Abend im Club verbringen wollte. Aber kaum war Ben aus der Tür, entschied er sich um und fuhr lieber ins Gym.

Es lief auch eigentlich ganz gut, er hatte gerade zwei Gewichtsklassen weiter aufgelegt, als eine Gruppe ziemlich pomadig aussehender Typen die Halle betrat. Offensichtlich nur auf Protz und Ölglanz fixiert, zogen sie sich demonstrativ die Shirts aus und begannen vor den Spiegeln zu posen. Genervt und, wenn er ehrlich war, auch ziemlich angeekelt, zog sich Olli zurück und lief noch etwas durch die Gegend nach Hause. Es war für einen Frühlingsabend schon recht angenehm, weshalb er die Ruhe seiner Umgebung genoss. Ihm wurde bewusst, dass er dies irgendwie viel zu selten machte.

Gegen 21 Uhr kam er zuhause an, legte sich in die Wanne und beschloss dann schlafen zu gehen, da sein Körper deutlich nach Ruhe verlangte. Es dauerte keine fünf Minuten und er fiel in einen seltsam traumlosen Schlaf, aus dem er nach gefühlten Minuten, bei dem Blick auf die Uhr jedoch tatsächlichen Stunden, wie wachgerüttelt aufschreckte.

Bittersweet HeartbreakWhere stories live. Discover now