Kapitel 18 Olli Teil 2

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Kapitel 18 Olli Teil 2

Am Morgen des Abreisetages schrieb er Ben, dass er sich auf sein eigenes Bett und eine riesige Pizza mit ihm freuen würde

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Am Morgen des Abreisetages schrieb er Ben, dass er sich auf sein eigenes Bett und eine riesige Pizza mit ihm freuen würde. Sofort war sein bester Freund Feuer und Flamme und versprach bei ihrem Lieblingspizzadienst pünktlich zur Ankunft zu bestellen.

Tatsächlich hatte Olli die Woche Abstand gut getan. Er hatte den Kopf etwas freier bekommen und glaubte nun auch, dass sein Problem nur kurzfristiger Natur gewesen war. Er war nicht schwul... oder bi. Vielleicht hatte ihn lediglich die Tatsache so angemacht, dass ein anderes Paar ihnen beim Sex zugesehen hatte. Und er natürlich genauso diesem Paar. Quasi wie ein Liveporno im Darkroom. Er beschloss es aus diesem Blickwinkel zu betrachten und redete sich ein, dass damit alle seine Probleme erledigt wären. Wie falsch er damit lag, war ihm natürlich noch nicht klar.

Grinsend schloss er Ben in die Arme, als er nach dem Flug und der Heimfahrt wieder in ihrer Wohnung angekommen war. „Ich hab Schokolade und Käse dabei! Morgen früh mach ich uns Berner Toast, ok?" „Wenn du musst", gluckste Ben und zog gespielt angeekelt die Nase über dem Käsestück kraus, welches Olli ihm hin hielt. „Banause!" Lachend umarmte er ihn erneut und ließ sich dann auf das Sofa fallen.

„Und, wie war die Woche ohne mich?" „Einsam." Für einen Moment hatte Olli das Gefühl, dass Ben erstaunt über seine eigenen Antwort war, doch sofort wurde das Grinsen auf dessen Gesicht breiter. „Aber ich hab Vincent getroffen." Nun war Olli es, der zusammenzuckte. Er bemühte sich, das aufmunternde Lächeln aufrecht zu erhalten und nickte schließlich, als Ben fragte, ob alles ok sei. „Klar. Pass nur auf dich auf, ja?" „Sagt der personifizierte One-Night-Stand." Das Lachen nahm Bens Worten ihre Schärfe, doch Olli hörte den unterschwelligen Vorwurf sehr wohl heraus. „Schon ok. Du weißt, ich will nur, dass dir nichts passiert."

Seinem besten Freund über den Arm streichelnd, gähnte der Goldschmied schließlich beim Blick auf die Uhr. Es war weit nach Mitternacht. „Ich hau mich aufs Ohr. Hast du morgen schon was vor, oder gehst du mit ins Gym?" „Ins Gym? Ne, lass mal. Ich muss noch was für die Masterarbeit machen." „Ok, dann frühstücken wir aber zusammen, ja?" „Wenn ich dein Berner Toast überlebe, ja." Lächelnd sah Ben seinem Freund nach, als dieser ins Bad ging.

Seufzend stand der brünette, groß gewachsene Mann vor dem Spiegel und sah sich selbst in die blauen Augen. Er war auf eine Weise müde, die kein Schlaf wirklich kurieren würde. Ausgelaugt... Und doch wusste er nicht warum. Vielleicht würde ein ausgiebiges Workout seinen Körper mal wieder so richtig entspannen. Einen Versuch war es wert.

Sich selbst regelrecht in sein Zimmer schleppend, bemerkte er kurz, dass seine Bettdecke zerknüllt war. Er fragte sich noch kurz, ob er das Bett vor der Abreise nicht ordentlich hinterlassen hatte, warf sich dann mit dem Kopf in die Kissen und war auch schon direkt eingeschlafen.

Bittersweet HeartbreakWhere stories live. Discover now