Kapitel 39 Ben Teil 2

414 50 47
                                    

Kapitel 39 Ben Teil 2

„Und?", war das Erste, was der Australier sagte, kaum dass er die Treppen emporgestiegen war

Ops! Esta imagem não segue nossas diretrizes de conteúdo. Para continuar a publicação, tente removê-la ou carregar outra.

„Und?", war das Erste, was der Australier sagte, kaum dass er die Treppen emporgestiegen war. Ben spürte zwei Arme, die sich von hinten um ihn schlangen und Lippen, die einen Kuss auf seiner Wange platzierten. Alleine diese kleinen Gesten ließen ihn merklich schaudern. War dies doch alles gerade so dermaßen unwirklich. Er fühlte sich, als würde er träumen und hatte Angst, gleich wieder aufzuwachen.

„Endlich, Gott sei Dank. Das war ja echt nicht zum Aushalten, Dudes!" Lachend schlug Harvey ihnen auf die Schultern. Danach machte er sich daran, seine Sachen zusammenzupacken. In zwei Stunden würde sein Zug nach Paris gehen. Ben war zwar etwas traurig, dass er schon abreisen musste. Aber das, was Harveys Aufenthalt ihm und Olli gebracht hatte... Dies war einfach wunderbar.

Fest drückte er seinen australischen Freund an sich, als sie am Bahnsteig standen. „Danke, für alles. Ohne dich hätten wir das vielleicht nie hinbekommen. Das kann ich kaum wieder gut machen." „Lad mich zur Hochzeit ein", erwiderte Harvey lachend, bevor er sich Olli zuwandte. Dieser zog den Australier tatsächlich ebenfalls in eine feste Umarmung, woraufhin ihm Harvey noch etwas ins Ohr flüsterte.

Olli hatte den Arm um Ben gelegt, als sie dem Zug nachsahen und Harvey zum Abschied winkten. Dann drehte Olli ihn zu sich und küsste ihn sanft. „Jetzt hab ich dich ganz für mich allein", hauchte Olli an seinen Lippen und sorgte damit für eine wohlige Gänsehaut bei ihm. Olli küsste ihn, hier am Bahnsteig, mitten in der Öffentlichkeit. Wenn Ben noch einen Beweis für dessen Aufrichtigkeit benötigte hätte, wäre es diese Zuneigungsbekundung gewesen.

Kaum hatte Ben die Wohnungstür hinter sich geschlossen, packte Olli ihn und verwickelte ihn in einen unglaublichen Kuss. Ben zog ihn zum Sofa, auf das sie mehr fielen als sich wirklich niederließen. Wie lange sie einfach dalagen und sich küssten und streichelten, konnte keiner mehr von ihnen sagen. Letztendlich wurden sie von Ollis Magenknurren gestört. Ben lachte leise und sah seinen Freund liebevoll an „Dönerteller?" „Dönerteller!"

Nachdem Ben die Bestellung aufgegeben und sich wieder auf die Couch gesetzt hatte, sah ihn Olli ernst an. „Du schuldest mir noch eine Antwort..." Seufzend fuhr Ben sich durch seine Haare. Konnte Olli die Wahrheit verkraften? Er musste es probieren, wollte er ihn doch nie mehr anlügen. „Eigentlich schon immer." Irritation zeigte sich auf Ollis Gesicht, so dass Ben leise fortfuhr: „Ich liebe dich schon, seit ich dich kenne..."

Ollis Augen wurden groß, riesengroß, sein Mund stand offen. „All die Jahre...?" „All die Jahre...", wiederholte Ben. „Ich meine, mir ist durch Australien erst so richtig bewusst geworden, was diese Gefühle, die ich habe, bedeuten. Und diese Wochen war schon furchtbar. Aber so lange, so viele Jahre. Ben, es tut mir so leid, dass ich so lange gebraucht habe, um mir meiner Empfindungen klar zu werden. Ich... ich..."

Ein Finger legte sich auf Ollis Lippen. „Hauptsache, du bist dir jetzt sicher." „Ja." Dieses eine kleine Wort... Ben lehnte sich vor und küsste ihn. Legte all seine so lange unterdrückten Gefühle in diesen Kuss. Danach nahm er Ollis Hände in seine. „Versprichst du mir was?" „Alles was du willst." „So sehr ich das alles hier will... Lass es uns vorsichtig angehen, lass es uns ,richtig' machen, ja? Ich will, dass das hier funktioniert." „Ich verspreche dir, dass das mit uns ,funktioniert'. Und ich werde dafür alles in meiner Macht Stehende tun."

Dieses Versprechen trieb Ben die Tränen in die Augen. Fest kuschelte er sich an seinen Freund und so blieben sie auch liegen, bis das Essen kam. Danach starteten sie eine Doku, von der sie überhaupt nichts mitbekamen, weil sie wie zwei Teenager wild rumknutschten. Zwischendurch löste sich Olli immer wieder von ihm. Legte seine großen Hände an Bens Wangen, sah ihn mit leicht glasigen Augen und geschwollen roten Lippen an, als müsste er sich vergewissern, dass dies hier wirklich passierte. Ben konnte dies nur zu gut verstehen. Ihn selbst beschlich selbst das Gefühl, er müsse jede Sekunde voll auskosten, weil er gleich einfach aufwachen würde.

Die emotionale Achterbahnfahrt und die letzte eher schlaflose Nachte zollten dann doch recht früh am Abend ihren Tribut. Beide gähnten immer wieder herzhaft, bis Olli ein Einsehen hatte. Er stand auf und zog Ben mit sich. Schelmisch grinste er ihn an und wackelte mit den Augenbrauen, während er fragte: „Zu mir oder zu dir?" Laut lachte Ben daraufhin auf und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Zu dir." Er wusste noch, wie gut er vor einigen Wochen in Ollis Bett geschlafen hatte, das so wunderbar nach ihm roch.

Fest nahm Olli ihn in die Arme, als er sich hinter ihn legte, schmiegte sich eng an ihn. Ben glaubte, sich noch niemals in seinem Leben so wohl und geborgen gefühlt zu haben wie in diesem Moment. Er fühlte sich regelrecht schwerelos vor Glück. Doch entspannen konnte er sich nicht. Spürte er Ollis warmen Atem in seinem Nacken. War er sich der Anwesenheit des geliebten Mannes hinter ihm allzu sehr bewusst.

Dann fuhr eine Nasenspitze durch seinen Haaransatz. Kurz darauf platzierten weiche Lippen einen kleinen Kuss in seinem Nacken. Noch einen. Und noch einen. Eine Zunge kam hinzu und glitt seinen Hals hinab, was ihm ein heiseres Keuchen entlockte. Die deutliche Erregung, die sich an seinen Hintern drückte, machte die Situation nicht besser. Das Adrenalin rauschte rasant durch seinen Körper und nahm ihm jede Chance zum klaren Denken. Alles was er wahrnahm, war Olli. Olli. Olli. Olli. Nichts anderes war mehr wichtig.

Doch plötzlich ließ Olli mit einem Ruck von ihm ab und rutschte im Bett von ihm weg. „Ben, entschuldige. Wir wollten es langsam angehen lassen. Aber... Gott... Ich... Du... Ich will dich so sehr und... " Ben beugte sich zu Olli, unterbrach dessen Stottern mit einem leidenschaftlichen Kuss. „Ich will dich doch genauso..."

Bittersweet HeartbreakOnde histórias criam vida. Descubra agora