Kapitel 47 Ben

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Kapitel 47 Ben

Er hätte niemals gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, sich am Montagmorgen von Olli zu trennen

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Er hätte niemals gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, sich am Montagmorgen von Olli zu trennen. Natürlich war es Blödsinn. Schließlich war er nur ein Stockwerk unter ihm und sie würden sich in ein paar Stunden ja schon wiedersehen. Aber trotzdem... Die letzten Tage waren so intensiv gewesen. Ja, er war jetzt schon so lange in Olli verliebt. Aber dieses Gefühl hatte sich noch mal intensiviert, was er nicht für möglich gehalten hatte.

„Musst du nicht den Laden aufmachen?", fragte Ben atemlos zwischen zwei Küssen. „Das können Karin oder Rita machen. Die haben beide einen Schlüssel." Wieder verband er ihre Lippen miteinander und ließ seine Hände über Bens Körper wandern.

Nach weiteren 15 Minuten hatte Olli es zumindest geschafft, seine Schuhe anzuziehen. „Und jetzt geh, ich muss mich für die Vorlesung fertig machen", sagte Ben lachend und schob Olli zur Wohnungstür hinaus. Aber nicht, ohne sich vorher noch ein zehnminütigen Kuss zu stehlen.

Kaum war er in der Uni angekommen, stellte sich heraus, dass seine Vorlesung ausfallen würde. Gut, ging er halt noch eine Weile in die Bibliothek, bevor er wieder nach Hause fuhr. Olli würde ja eh noch einige Zeit arbeiten müssen.

Auf dem Rückweg machte er noch einen Abstecher in den Supermarkt. Er wollte etwas Schönes für sie beide heute Abend kochen. Letztens hatte er ganz hinten im Küchenschrank einen Wok gesehen. Keine Ahnung, ob dieser schon jemals benutzt worden war. Wenn, sicher nicht von Olli. Alles für ein Chop Suey landete in seinem Wagen und noch etwas Schokoladeneis für den Nachtisch.

Zuhause angekommen, steckte er den Schlüssel ins Schloss und betrat die Wohnung. Mitten in der Bewegung stockte er. Ein Stöhnen drang an seine Ohren und er wusste nicht, wie er dieses Geräusch einordnen sollte. Vorsichtig schaute er in Ollis Zimmer und erstarrte. Sein Blut schoss direkt in seine Körpermitte und er schnappte nach Luft.

Olli saß vor seinem Laptop, auf dem ganz offensichtlich ein Gay-Porno lief, und hatte seinen Schwanz in der Hand. Wenn Ben noch irgendeine Bestätigung gebraucht hätte, dass Ollis Interesse an ihm auch sexueller Natur war, hatte er den lebenden Beweis gerade vor sich. Und was für ein Beweis das war.

Entsetzt und ja, regelrecht ertappt schaute Olli zu ihm auf. Ben stellte schnell seine Taschen ab und nahm das Gesicht seines Freundes in seine Hände. Dann küsste er ihn stürmisch. Schob seine Zunge schon fast grob in dessen Mund. „Gott, Olli. Lass mich das für dich machen", sagte Ben, bevor er auf seine Knie sank. Olli schaute ihn mit glasigen Augen an und konnte nur wortlos nicken.

Nachdem Olli wieder in den Laden gegangen war, setzte Ben sich noch etwas an seine Masterarbeit und machte sich dann später in der Küche zu schaffen. Schnibbelte das Gemüse und sang dabei die Songs aus dem Radio mit.

„Daran könnte ich mich gewöhnen." Olli stand im Türrahmen und lächelte ihn an. „Als würde ich das erste Mal für uns kochen." Sein Freund trat näher an ihn heran und küsste ihn sanft. „Ich weiß. Aber es fühlt sich jetzt anders an. Richtiger." Ben konnte nur nicken, grinste dann und schlang seine Arme um Olli Hals und nahm den Kuss wieder auf.

Nach dem Essen kuschelten sie sich auf die Couch und schauten etwas fern. Aber Olli war irgendwie unruhig. „Ist alles in Ordnung? Du kannst ja kaum still sitzen." Kurzerhand erhob Olli sich und sagte: „Bin gleich wieder da." Fragend sah Ben ihm hinterher und zuckte ratlos die Schultern.

Bittersweet HeartbreakWhere stories live. Discover now