Kapitel 48 Olli Teil 1

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Kapitel 48 Olli Teil 1

Es dauerte einen langen Moment, bis Oliver halbwegs seine Scham überwunden hatte

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Es dauerte einen langen Moment, bis Oliver halbwegs seine Scham überwunden hatte. Sehr viel länger, als der Orgasmus, den Ben ihm bescherte. Oder die Vorbereitung des nächsten Kundenstücks, welches er gerade aus der Reinigungssäure nahm, als sein Herz so langsam wieder zu seinem Hirn aufschloss.

Ben war so unglaublich süß gewesen. Verständnisvoll und anscheinend überhaupt nicht gekränkt. Wenn er daran dachte, wenn eine seiner Ex-Freundinnen ihn jemals beim Pornoschauen erwischt hätte... Die Reaktion wäre definitiv weniger interessiert und freundlich ausgefallen. Aber Ben... Ihn hatte das Ganze sogar ziemlich offensichtlich angemacht. Leider war ihnen keine Zeit mehr geblieben, dass Olli sich hätte um Ben kümmern können. Hatte er doch wieder zurück ins Geschäft gemusst.

Das kleine Schmuckstück in seiner Hand mit den letzten Handgriffen versehend, wurde ihm eines endgültig klar. Er würde sich heute Abend bei Ben revanchieren. Und vielleicht, nur vielleicht, würde er sogar den Mut finden, sie beide endlich... ja... Wie sollte man das bezeichnen? Der Spruch, ihn endlich zu vögeln, kam ihm derart platt und unpassend vor, dass er die Lippen verzog.

Aber war es wirklich wichtig, wie er es nannte? Mit einem kurzen Achselzucken beschloss er, dass die Bezeichnung völlig egal war. Alles, was zählte, war die Tatsache, dass er Ben endlich wirklich haben wollte. Mit allem, was dazugehörte.

Ben hatte vor Jahren mal beiläufig erwähnt, dass er lieber der passive Part war. Olli wusste schon, was das genau bedeutete. Er hoffe, dass das immer noch so war. Wenn nicht, würde Ben ihm das schon sagen. Was das dann für sie beide im Detail hieß... Nun, darüber würden sie dann sprechen. Ben würde ihm sicher erklären können, wie es war, wenn man derjenige war, der nahm. Bestimmt würde er ihm die Bedenken diesbezüglich nehmen können, wenn es denn nötig war.

Zu Ollis Überraschung hatte Ben tatsächlich eingekauft und gekocht. Sehr gut gekocht! Es war auf so wundervoll surreale Weise richtig, dass dem Goldschmied tatsächlich ein Kloß im Hals das Schlucken für einen Moment erschwerte, als er seinem Freund und Geliebten einen Kuss auf den Hals drückte. Es war alles so unglaublich perfekt.

So perfekt, dass er sich insgeheim fragte, wann er aufwachen und feststellen würde, dass alles nur ein Traum gewesen war. Doch nur für den Fall, dass das hier wirklich ein Traum war, würde er ihn bis auf den letzten Funken auskosten. Als sie nach dem Essen zusammen auf dem Sofa saßen, drückte er Ben kurz das Knie und murmelte, dass er gleich zurück sei. Er musste es einfach wagen.

Mit klopfendem Herzen begann der Goldschmied ein paar Teelichter aus dem Schrank zu nehmen und stellte sie auf seinem niedrigen Tisch neben dem Bett auf. Dann rollte er seine Trainingsmatte aus und legte ein Badetuch darauf. Schließlich ging er ins Bad und holte die Flasche Massagegel heraus, die er vor einiger Zeit mal gekauft, aber noch nie benutzt hatte.

Als er mit dem Anblick zufrieden war, atmete Olli tief durch, um seine Nerven zu beruhigen und ließ auf seinem Handy einen Lovesong leise nebenher laufen. Oh man, ja das Ganze schrie förmlich nach Kitsch, aber wenn er ehrlich war, er fand das gerade irgendwie nicht so doof, wie er erwartet hatte.

„Ben?" „Ja?"„Kommst du mal?" Bei der Mehrdeutigkeit seiner Gedanken musste er grinsen, schaffte es jedoch gerade noch sich zusammenzureißen, als der Braunhaarige erst irritiert, dann mit großen Augen im Türrahmen auftauchte. „Was... Olli?" „Ich weiß, 'n bisschen kitschig, aber..." „Was wird das?", fragte Ben schmunzelnd, worauf der Goldschmied sich zu ihm umdrehte und ihn mit einem liebevollen Lächeln ansah. „Ich... Naja, ich dachte..." „Du dachtest?"

Ein stummes Kichern begleitete Ollis Achselzucken, als er begann, Bens Shirt hochzuziehen und die Haut darunter sanft zu streicheln. Sofort schloss Ben die Augen, genoss die zärtlichen Lippen, die seinen Hals hinab wanderten und die Hände, die seine Haut berührten. Das Klirren des Gürtels schien fast zu laut, als die Jeans zu Boden glitt, zusammen mit Bens Shorts.

„Was hast du vor?" „Leg dich hin, auf den Bauch." Dem leichten Befehltston mit einem Grinsen Folge leistend, machte Ben es sich bequem. Der Anblick der nackten Kehrseite seines Geliebten ließ Olli hart schlucken. Nur der Gedanke an das, was er nun vorhatte, ließ ihn halbwegs konzentriert bleiben.

Bittersweet HeartbreakWhere stories live. Discover now