Kapitel 11 - Nach den Spielchen

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Felicia

Mit lautem Schlag fiel die Tür hinter uns ins Schloss. Es gefiel mir überhaupt nicht, nun mit Packs alleine in der Wohnung zu sein. Schnurstracks machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, da hörte ich seine schweren Schritte hinter mir. Ich beschleunigte meinen Gang, doch da hatte er mich auch schon wieder gepackt.

,,So nicht'', knurrte er und drückte mich an die vor kurzem erst gestrichene weiße Korridorwand. ,,Erst wird das geklärt!''

,,Da muss nichts geklärt werden!'', rief ich. ,,Du bist durchgedreht wegen gar nichts, Packs!'' Und wieder nahm das Gesicht meines Gegenübers eine ganz rote Farbe an.

,,Wegen gar nichts?", wiederholte er mit bebender Stimme. ,,Du hattest deine verfickte Fotze an dem Schädel des fetten Prospects. Willst du mich verarschen, Feli?''

Angeekelt verzog ich mein Gesicht, weil Packs vor Zorn zu spucken begann.

,,Ich habe ihn nur darum gebeten mich auf seine Schultern zu nehmen, damit ich besser sehen kann!''

Mit einem lauten Rums schlug Packs mit seiner Faust gegen die Wand, direkt neben meinem Kopf.

,,Jetzt hörst du mir mal zu, Secretary! Du bist bald meine Old-Lady und der einzige, der diese Haut'', schmerzhaft packte Packs mich an meinem nackten Schenkel, ''an seinem gottverdammten Schädel spüren darf, bin ich. Hast du das verstanden?!''

Angewidert versuchte ich meine Beine zusammenzukneifen. Ich muss zugeben, ich fühlte mich ziemlich in die Enge getrieben, ein wenig wie ein verängstigtes Reh, das in die Augen des Jägers blickte, aber ich durfte keine Schwäche zeigen, denn ich war kein Reh, ich war ein verfluchter Wolf!

,,Ach ja? Aber DU darfst deinen Schwanz in jede dir beliebige Mama stecken, oder was?''

Packs grinste arrogant zu mir hinunter.

,,Du kennst die Regeln des Clubs, Feli. Du als meine Old-Lady wirst immer meine Nummer eins sein und desto öfter du mich ran lässt, desto weniger wird mein Schwanz sich in anderen Frauen verirren.''

,,Du bist widerlich'', fauchte ich und starrte ihm in seine braunen, langweiligen Augen. Und obwohl ich in solch einer unangenehmen Situation steckte, musste ich an das dunkle, stürmische Ozeanblau denken, das Arthur in seinen Augen trug und die ich womöglich nie wieder sehen würde, wenn er sich meine Worte diesmal zu Herzen genommen hatte.

Packs betrachtete mich noch einen Moment wortlos und von oben herab, bevor er mich endlich losließ. Ohne zu zögern stürmte ich in mein Zimmer, schloss von innen ab und atmete tief ein und aus. Es war verrückt, was für eine Wendung mein Leben in den letzten drei Wochen genommen hatte.

Mir das Gesicht reibend, überlegte ich, die Flasche Jack Daniels zu öffnen, die ich bei dem Einzug in diese beschissene Wohnung in meinen Koffer gepackt hatte.

Oder sollte ich erstmal das Fenster öffnen und eine Zigarette rauchen?

Oder womöglich beides?

Ich brauchte Ablenkung, denn ich hatte das starke Bedürfnis mich zu betäuben um irgendwie abschalten und die ganze Scheiße für einen Moment und sei er auch noch so kurz, vergessen zu können. Eine Erinnerung schlich sich in mein Bewusstsein, wie ich mich ängstlich an das kalte Leder des roten Barons geschmiegt hatte, als wir mit über 200 Sachen über die Autobahn jagten.

Warum dachte ich nur immer wieder an diesen Kerl? Ich kannte ihn doch nicht einmal. Niemand kannte ihn ... Er konnte sonst wer sein! Und doch schritt ich plötzlich, von purer Lust ergriffen, zu meinem Bett hinüber, legte mich auf meine weiche Steppdecke, öffnete mein Hotpants und ließ meine lackierten Finger erregt unter meine Hose und in kreisenden Bewegungen über meinen dunkelblauen String gleiten. Ich dachte an den pechschwarzen Helm mit dem verdunkelten Visier, an den großen schlanken unter dem Racing-Anzug versteckten Körper und die gedämpfte Stimme, die ich kaum zu hören bekommen hatte.

Direwolves - Nichts über den Club!Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum