Kapitel 18 - Fernhalten oder kämpfen?

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Arthur

Ich schluckte, als sich die beiden Biker umdrehten. Es waren der brutale Glatzkopf und der blonde Typ, den ich für Felicias Bruder hielt. Der Glatzkopf grinste bösartig und warf seinem Freund einen vielsagenden Blick zu, der mich daraufhin wie ein tollwütiger Wolf ansprang, um mich zu packen. Ich stieß ihn von mir, doch kaum schaffte ich eine Lücke zwischen uns, schnappte er abermals zu. Ich schwang meine Faust, aber der Glatzkopf tauchte auf und ehe ich mich versah, stürzte ich erneut, diesmal auf den Rücken. Trotz meines Racing-Anzugs schmerzte der Aufprall auf meine Wirbelsäule und mir blieb kurz die Luft weg. Doch ich hatte kaum Zeit zu Atem zu kommen, denn nur Sekunden später wurde ich wieder auf die Füße gezogen. Der Blonde hatte mich unter den Armen gepackt, während der Glatzkopf sich wütend vor mir aufbaute.

,,Du hast einen großen Fehler begangen, Arschloch. Und dafür wirst du jetzt bezahlen!''

Kaum hatte das Clubmitglied seine Worte ausgesprochen, riss er mir meinen Helm vom Kopf, schmetterte ihn mit einem lauten Knall auf den Steinboden und sah mir mit vor Zorn geweiteten Augen ins Gesicht. Wütend starrte ich zurück und versuchte furchtlos zu wirken, obwohl ich genau wusste, wie übel diese Situation für mich ausgehen würde. Mir wurde schlecht.

,,Ich kann es kaum glauben, dass deine Schwester auf solch einen Schnösel abfährt'', knurrte er dem Typen, der mich festhielt, zu. Ich hatte also richtig gelegen. Ihr Bruder.

,,Was findet sie nur an dir?'', richtete er das Wort an mich. ,,Nur weil du auf dieser hässlichen Sportmaschine heizt, macht dich das noch lange nicht zu einem Mann.''

Ich wollte es nicht, aber diese Worte trafen mich, denn es führte mir wieder vor Augen, dass Felicia an Arthur keinen Gefallen gefunden hatte. Es waren nur der geheimnisvolle rote Baron und sein Fahrstil, die interessant auf sie wirkten.

,,Da wird wohl jemand von Eifersucht zerfressen'', sagte ich kalt und wappnete mich innerlich davor, was als nächstes geschehen würde.

Ich erkannte wie der Kiefermuskel meines Gegenübers gefährlich zuckte und dann schnellte plötzlich mein Kopf zur Seite, während sich ein ungeheurer Schmerz auf meinem Gesicht ausbreitete.

,,Mal sehen, ob du, wenn ich mit dir fertig bin, noch immer so eine große Schnauze hast'', spuckte er mir entgegen, nur um erneut auszuholen und seine Faust erbarmungslos auf meine Nase niederfahren zu lassen. Das wiederholte er zugleich und ich spürte, wie mein Knochen brach. Es knackte und warmes Blut spritzte. Mir entwich ein Keuchen. Der Schmerz ließ mich würgen und begann, mir meine Sinne zu vernebeln. Ein weiterer Schlag folgte. Irgendwas platzte. Mir wurde schwarz vor Augen.

,,Hey, du machst doch nicht etwa schon schlapp, oder?'', rief der Glatzkopf und packte mich am Kragen meines Racing-Anzugs. Ich konnte kaum noch meinen Kopf halten. ,,Du hast dich an meiner zukünftigen Old-Lady vergriffen und dafür werde ich dein hübsches Gesicht so sehr entstellen, dass dich niemals mehr eine Frau auch nur mit dem Arsch ansehen wird. Das verspreche ich dir!''

Lachend ließ er meinen Kragen los und holte zum nächsten Schlag aus. Wieder knackte etwas, doch ich konnte nicht mehr klar denken. Alles drehte sich und ein ekelerregender Eisengeschmack breitete sich in meinem Mund aus.

Beim nächsten Hieb klappte mein Kopf nach hinten, meine Knie hatten längst nachgegeben. Nur noch die Hände von Felicias Bruder hielten mich aufrecht. Alles war dunkel und ich spürte, wie ich allmählich das Bewusstsein verlor.

,,Er ist ohnmächtig'', hörte ich aus weiter Entfernung, wie durch eine dicke Schicht Watte hindurch. Der Reißverschluss meines Racing-Anzugs wurde geöffnet. ,,Dann wollen wir doch mal sehen, wer dieser Freak ist. Anschließend geben wir ihm den Rest!'' Die Stimmen klangen immer weiter weg. ,,Irgendwo muss doch sein Portemonnaie stecken ...''

Direwolves - Nichts über den Club!Where stories live. Discover now