Kapitel 14 - Ein Traum, eine Herausforderung und die Sicht auf ein Rennen

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Felicia

Es kribbelte in meinem ganzen Körper. Den roten Baron gesehen zu haben, hatte mich völlig aus dem Konzept gebracht.

,,Was wollte dieser Spinner auf seinem italienischen Drecksding von dir?'', fragte mich Packs knurrend, als wir auf unserem Gelände vor unserem Clubhaus zum Stehen kamen und von der Harley stiegen.

,,Keine Ahnung ... Sich Appetit holen?'', entgegnete ich schulterzuckend und öffnete den Verschluss meines Halbschalenhelms, was Packs noch grimmiger gucken ließ.

,,Na, wie war euer Ausflug?'', fragte mein Vater amüsiert und kam mit Frankie und meinem Bruder auf uns zu. ,,Ihr seid ja nicht gerade lange weg gewesen ...''

,,Das war lang genug ...'', murmelte ich, zog den Umschlag von Henni aus der Innentasche meiner Lederjacke und überreichte ihn mürrisch meinem Vater.  ,,Job erledigt. Kann ich jetzt gehen?''

Die Gesichtszüge meines Vaters verhärteten sich, als seine eisigen Wolfsaugen zwischen mir und Packs hin und her wanderten. ,,Geh'', erwiderte er knapp und steckte sich den Umschlag in seine hintere Hosentasche.

Ohne die Männer weiter zu beachten, stolzierte ich in Richtung der beschissenen Wohnung, in der ich ausharren musste. Doch immerhin blieb Packs bei den anderen zurück. So war ich wenigstens allein. Allein mit meinen Fingern und den Gedanken an den roten Baron.

- - -

Nachdem mir ein himmlischer Orgasmus meine wenigen Reserven geraubt hatte, fiel ich in einen erholsamen Schlaf und begann zu träumen ...

Es war dunkel und es war deutlich spürbar, dass der Sommer sich dem Ende zuneigte, denn die Nächte wurden wieder kühler und leichter Wind brachte die bereits verwelkten Blätter, die von den hohen Bäumen des Parks auf den Weg heruntergefallen waren, zum knistern und rascheln. Ich fröstelte, denn wie immer war ich knapp bekleidet und hatte keine Jacke dabei. Musik spielte im Hintergrund, doch so leise und schleierhaft, dass ich nicht identifizieren konnte, welche ... Plötzlich legte sich etwas um meine Schultern und bedeckte meinen Rücken. Ein Mantel ... Ich musste lächeln. Der feste Stoff fühlte sich angenehm auf meiner von einer Gänsehaut überzogenen Haut an. Außerdem war diese Geste so unglaublich aufmerksam ... Leicht wie eine Feder setzte ich glücklich einen Fuß vor den anderen, bis die Person, deren Anwesenheit mich seltsam geborgen fühlen ließ, meine Hand ergriff. So liefen wir leise und vertraut durch die düstere Umgebung. Doch dann stolperte ich und wäre sicherlich gestürzt, hätte mich die sanfte, große Hand nicht eng an sich gezogen. Erleichtert blickte ich in zwei dunkle, ozeanblaue Augen.

Eigenartiges Geschrei riss mich aus dem Schlaf und ließ mir keine Sekunde Zeit, um über diesen eigenartig schönen Traum nachzudenken. Was war hier los? Aufgeschreckt lief ich nur in einem String und einem übergrößen 'Iron Maiden'-Shirt zu meiner Zimmertür, öffnete sie und spitzte die Ohren.

Das Geschrei kam von einer Frau ... Unsicher schlüpfte ich auf den Korridor hinaus und folgte dem Lärm Richtung Wohnzimmer, wo ich im Türrahmen wie erstarrt stehen blieb.

Da fickte dieses Arschloch doch tatsächlich irgendeine Mama auf der Wohnzimmercouch. Angewidert verzog ich das Gesicht, bevor ich verbittert zu lachen begann.

,,Ist das dein scheiß Ernst?! Du bist echt sowas von ekelhaft! Kannst du nicht irgendwo anders vögeln gehen?!''

Brummend schubste Packs die blonde Mama von sich weg, die verunsichert über die Couch krabbelte und nach ihrem Oberteil und ihrem pinken Tanga griff. Den Rock hatte sie noch an. Sie musste eine von den neuen Frauen sein, denn ich kannte sie nicht.

,,Bist du etwa eifersüchtig, Süße?'', fragte Packs plötzlich grinsend und nackt wie er war.

,,Eifersüchtig?'', fragte ich überrascht, ''Ganz sicher nicht! Aber ich wohne hier auch und wenn du deine Mamas unbedingt mit in diese Wohnung bringen musst, dann geh gefälligst in dein Zimmer ... Ist das zu viel verlangt?''

Direwolves - Nichts über den Club!Where stories live. Discover now