Kapitel 48 - Ein verdammter Graf

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Arthur

Sie stand in einem Meer aus Flammen, schrie aus Leibeskräften meinen Namen und streckte ihre Hand nach mir aus. Panisch rannte ich auf sie zu, doch ich wusste, ich kam zu spät. Das einzige, was ich jetzt noch tun konnte, um bei meinem Engel zu sein, war, ebenfalls in die Flammen zu stürzen, denn mir war klar, ohne sie würde ich mich ohnehin niemals wieder lebendig fühlen. Also fiel ich ihr in die Arme, sodass das Feuer uns gemeinsam verschlingen konnte, so wie die Liebe es mit uns getan hatte. Niemals würde ich Felicia allein lassen!

Ich schnappte erschrocken nach Luft und richtete mich kerzengerade in meinem Bett auf. Dieser Traum war beängstigend real gewesen ... So real, dass mein Herz raste und ich schweißgebadet war. Unruhig und schwer atmend knipste ich das Licht auf meinem Nachtschrank an und griff nach meinem Handy. Es war drei Uhr morgens. Aufgewühlt ließ ich mich zurück auf mein Kopfkissen sinken und legte mir nachdenklich das Handy auf die Brust. Die Versuchung anhand des GPS-Trackers nach Felicia zu sehen und mich zu vergewissern, dass sie friedlich in ihrem Bett lag, war einfach viel zu groß ... Doch ginge das nicht ein wenig zu weit? Sie hatte das Ding erst wenige Stunden und ich wollte sie nicht wie ein Kontrollfreak rund um die Uhr bewachen ... Aber wiederum befand sie sich in einer gefährlichen Zeit, weshalb es doch nur richtig war, nach meinem Engel zu sehen, oder? Entschlossen, mein Gemüt zu beruhigen, nahm ich also mein Handy wieder in die Hand und ortete meinen kleinen sexy Dämon. Plötzlich wurde mir heiß und ich setzte mich erneut in meinem Bett auf. Hektisch blinzelte ich auf mein Handydisplay, zoomte Felicias Standort näher ran und sprang von der einen auf die andere Sekunde von meiner Matratze, denn Felicia befand sich nicht zuhause.

,,Sie ist außerhalb der Stadt'', murmelte ich fassungslos, ''Was macht sie um diese Uhrzeit außerhalb der Stadt?!''

Blitzschnell zog ich mir eine Jeans, einen grauen Hoodie und weiße Sneakers an, schnappte mir den auf der Küchenablage liegenden Autoschlüssel und verließ fluchtartig meine Dachgeschosswohnung. Pure Angst nahm von mir Besitz, während ich mich hinter das Steuer meines Wagens schwang und nicht so richtig wusste, was ich tun sollte. Ich befürchtete, dass Felicia in ernsthafter Gefahr war ... Es hört sich seltsam an, doch glaubte ich es zu spüren. Und dieser Traum ... War er vielleicht ein düsterer Vorbote gewesen? Ein Zeichen, dass etwas Schreckliches passieren würde? Mein rationales Denken verabschiedete sich immer mehr und machte stattdessen der blanken Panik Platz. Doch wusste ich, dass das nicht passieren durfte. Wenn Felicia wirklich in Gefahr war, musste ich versuchen, klar zu denken, Ruhe zu bewahren und logisch vorzugehen. Und auch wenn ich am liebsten sofort zu diesem beschissenen Standort gefahren wäre, wo sie sich gerade aufhielt, war mir klar, dass das ohne Waffen und ohne Verbündete keinen Sinn machte. Also startete ich den Motor des Mercedes und fuhr los zum Territorium der Direwolves, um herauszufinden, ob vor Ort irgendetwas geschehen war.

Auf dem Weg dorthin wählte ich über meine Freisprechanlage eine Nummer. Es dauerte lange bis eine verschlafene und brummig klingende Stimme ran ging.

,,Alter, ich bin vor einer halben Stunde erst pennen gegangen!'', regte Amir sich auf.

,,Tut mir leid'', sagte ich angespannt, ''Aber es ist ein Notfall. Ich brauche deine Hilfe!''

,,Ein Notfall?''

,,Ja ... Ich glaube, Felicia ist in ernsthafter Gefahr.''

,,Woher willst du das wissen?''

,,Das erkläre ich dir, wenn du zum Clubhaus der Direwolves fährst'', entgegnete ich.  ,,Am besten bewaffnet und in Begleitung von Giuseppe.''

,,Wir sollen ins Gebiet der Direwolves?! Tut mir leid, aber ...''

,,Hör zu: Der verfeindete Club hat in der Halloween-Nacht Kates kleine Schwester in einem Feuer ums Leben kommen lassen ... Deshalb bitte ich dich ... Mach es nicht nur für mich, oder für Felicia, sondern auch für Kate!''

Direwolves - Nichts über den Club!Where stories live. Discover now