Kapitel 36 - Der Ausflug

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Arthur

Es war alles perfekt. Obwohl der Oktober sich bereits dem Ende zuneigte, war der Tag mild und die Sonne lugte immer wieder hinter den dicken weißen Wolken, die langsam über den Himmel schwebten, hervor. Ich hatte mir für das bevorstehende Treffen mit Felicia etwas ganz besonderes überlegt, denn ich wollte sie auf meiner Supersport zu unserem Schloss bringen, ihr den wundervollen Park zeigen und mich dort auf der grünen Wiese am See zu einem romantischen Picknick mit ihr niederlassen. Also stieg ich an diesem vielversprechenden Freitagvormittag auf meine Ducati, um auf unserem Anwesen alles vorzubereiten und machte mich von dort aus auf den Weg zum Industriegebiet, um meinen kleinen sexy Dämon abzuholen. Ich gebe zu, dass mich ein Hauch von Nervosität beschlich, mich ins Territorium der Direwolves zu wagen, doch für meinen gefallenen Engel, so viel war mir mittlerweile klar, hätte ich fast alles getan. Außerdem glaubte ich nicht, dass Felicia mich in Gefahr bringen würde, was aber bedeuten musste, dass sich innerhalb ihres Clubs irgendetwas verändert hatte ...

Was war der Grund, dass sie sich plötzlich traute, mich mitten am Tag in ihrem Bezirk zu treffen? Meine Gedanken schlugen Purzelbäume, aber egal wie sehr ich auch darüber grübelte, es hatte keinen Zweck. Ich wusste einfach viel zu wenig über meinen kleinen sexy Dämon und ihr Clubleben. Doch ich hoffte sehr, bei dieser Verabredung endlich mehr über Felicia zu erfahren. Ich sehnte mich nicht nur danach, ihr nahe, sondern auch, ihr sicherer Anker zu sein. Ich wollte, dass sie sich mir anvertraute und das Gefühl bekam, sich bei mir fallen lassen zu können. Mein Herz schlug kräftig unter dem glatten Leder meines Racing-Anzugs, als mir klar wurde, was ich wirklich wollte ...

Ich wollte, dass Felicia mich liebt.

Kaum hatte ich das Industriegebiet erreicht, da sah ich meinen gefallenen Engel auch schon an einer Straßenlaterne lehnen. Sie hatte ihre schlanken, in schwarzes Leder gekleideten Beine, sexy überkreuzt und ihre zierlichen Hände in die Taschen ihrer Jacke gesteckt. Lächelnd blickte sie mir entgegen. Bei ihr angekommen, schaltete ich den Motor meiner Maschine aus und machte etwas, was ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie getan hatte - ich nahm meinen Helm ab und zog die Blondine freudestrahlend an meinen Oberkörper, um sie zärtlich zu küssen. Sofort umklammerte sie meinen Nacken und vertiefte unseren Kuss.

,,Hallo'', flüsterte ich, nachdem ich mich langsam von ihren betörend zarten Lippen löste.

,,Hey'', erwiderte sie mit rosigen Wangen.

,,Bist du bereit für unser erstes offizielles Date?'', fragte ich grinsend.

Verschmitzt legte Felicia ihr hübsches Köpfchen schief. ,,Das bin ich. Was hast du dir denn ausgedacht?''

,,Steig auf, dann wirst du es sehen'', raunte ich ihr zu.

,,Na gut.'' Schmunzelnd griff sie zwischen meine Beine, wo ich den Zweithelm platziert hatte und schwang sich auf meine Supersport. Auch ich schlüpfte in meinen Helm und fuhr vollgepumpt mit Testosteron durch die Stadt und dann raus in Richtung unseres Schlosses.

Die Landschaft wurde immer grüner, die Umgebung immer ruhiger, und dann, als die Sonne sich gänzlich einen Weg an die Oberfläche gekämpft hatte, waren sie zu erkennen - die langen, steinernen Zinnen unseres Schloss Münzenberg. Bald darauf kamen wir auf unserem vor noch nicht allzu langer Zeit angelegten Parkplatz zum Stehen und zogen uns die festsitzenden Helme wieder von den Köpfen. Neugierig betrachtete ich Felicias Gesicht, welches ungläubig das alte Gestein musterte.

,,Gehört das deiner Familie?'', fragte sie vorsichtig, ohne ihren Blick von dem beeindruckenden Gemäuer abzuwenden.

,,Ja'', antwortete ich. ,,Lange Zeit war es nur eine alte, verkommene Burgruine gewesen, bis meine Eltern sich dazu entschieden, das Schloss restaurieren zu lassen.''

Direwolves - Nichts über den Club!Where stories live. Discover now