Kapitel 25 - Let's get dirty! Teil 1

137 22 119
                                    

Arthur

Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so leer gefühlt. Ich wollte sie so sehr, dass ich alles dafür gegeben hätte. So sehr, dass es fürchterlich weh tat. Ich wollte sie bei mir haben, sie aus den Fängen ihres Clubs befreien, doch was ich nun verstanden hatte, sie hatte kein Interesse daran, befreit zu werden. Sie liebte ihren Club, selbst wenn er eines Tages ihr Verhängnis sein würde.

Immer wieder hatte ich ihre eisblauen Augen vor mir, in denen sich Abscheu und Kälte wiederspiegelten. Verzweifelt vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Ich wollte schreien, gegen die Wand schlagen, oder mich einfach in Luft auflösen, damit ich ihre bitteren Worte nicht mehr hören musste, die sich in mein Gedächtnis gebrannt hatten und mich quälten, wie die immer währenden Flammen des Fegefeuers. Selbst die Flucht auf meiner Ducati, weg vom Waldfriedhof und raus aus der Stadt, hatte meinen Kummer nicht betäuben und meine Hoffnungslosigkeit nicht schmälern können. Also fuhr ich nach Hause, ging duschen, legte mich anschließend in mein Bett und hörte Metallica. Es war ganz dunkel in meiner Wohnung, kein einziges Licht brannte. Es gab nur die Musik, die Schwärze und die mich wie dichter Nebel einhüllende Melancholie.

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als sich plötzlich eine merkwürdige Melodie unter James Hetfields Gesang mischte. Müde öffnete ich meine Augen und blickte zu dem aufleuchtenden Handydisplay auf meinem Nachtschrank. Lustlos griff ich nach dem Smartphone und erkannte eine nicht eingespeicherte Nummer. Ich runzelte die Stirn. Eigentlich wollte ich nicht rangehen, denn mir war gar nicht danach, mit irgendjemanden zu reden. Ich schielte zur Uhrzeit. Es war bereits kurz nach Mitternacht, was mich ziemlich überraschte und mich letztendlich doch dazu brachte, den Anruf anzunehmen.

,,Hallo?'', sagte ich und rieb mir müde das Gesicht.

,,Aaaaahhhh, da is' er jaaa! Der größte Schauspieler Frankfurts ... Oder soll ich lieber sagen, der größte Lügner Frankfurts?''

Abrupt richtete ich mich in meinem Bett auf. ,,Felicia?''

Sie hatte eindeutig getrunken, wie scheinbar immer, wenn es ihr schlecht ging, oder wenn sie etwas beschäftigte. ,,Wo bist du?''

Im Hintergrund hörte ich laute Musik. Tanzmusik. Ich hatte da so eine Ahnung ...

,,Das geht dich gar nichts an, König Arthur! Jetz' spreche ich!'' Eine kurze Stille folgte, bevor sie weitersprach. ,,Wie konntest du mir das antun, hm?! Wieso behandeln mich alle wie ein dummes Blondchen? Ich bin ein Wolf! Ein verdammter Wolf, hörst du?!''

Mein Herz zog sich zusammen. ,,Bist du im Red Balloon?'', fragte ich angespannt.

Plötzlich begann mein sexy Dämon zu kichern.

,,Ich weiß nicht ... Vielleicht bin ich ja auch im Green Balloon, oder im Blue Balloon.''

,,Bist du alleine, oder ist Kate bei dir?'', fragte ich weiter, während ich von meinem Bett aufsprang und hektisch was zum Anziehen aus meinem Kleiderschrank fischte.

Aufeinmal hörte ich etwas zerspringen ... Ein Glas.

,,Tschuldigung!'', rief Felicia noch immer kichernd, doch dann folgte ein: ,,Was willst du von mir, du dumme Bitch?! Das war keine Absicht! Und jetzt verschwinde, bevor das nächste Glas in deinem Gesicht landet!''

,,Antworte mir, Felicia!'', drängte ich, ''Bist du alleine im Club, oder ist Kate bei dir?''

,,Ich bin allein! Denn ich bin ein ...''

,,Wolf - ich weiß. Bitte Felicia, fang keinen Streit an und trink nichts mehr!''

,,Hey! Unterbrich mich nicht, du ... du ... du Schnösel! Haha - du Schnösel! Das passt doch perfekt, König Arthur! Aber König hin oder her, du hast mir gar nichts zu sagen! Ich werde dir das niemals verzeihen!'' Und dann legte sie einfach auf. Verdammter Mist! Mein Plan war gewesen, mit ihr zu telefonieren, bis ich bei ihr ankam, damit ich sie von irgendwelchen Dummheiten abhalten konnte, aber nun hieß es, mich einfach zu beeilen. Ich musste so schnell wie möglich bei ihr sein, doch mit der Ducati konnte ich nicht fahren, ohne erkannt zu werden ... Außerdem war mein sexy Dämon mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr in der Lage, sicher auf meiner Supersport zu sitzen ... Also öffnete ich langsam die Eingangstür innerhalb unserer Stadtvilla und schlich leise die Treppe in die unterste Etage hinab. Entschlossen schnappte ich mir die Autoschlüssel meines Vaters und stieg kurz darauf in seinen Mercedes-Benz GLC SUV.

Direwolves - Nichts über den Club!Where stories live. Discover now