Kapitel 42 - Happy Halloween Teil 3

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Felicia

Amir fuhr einen dunklen SUV, sicherlich wegen seiner großen, breiten Statur. Doch obwohl das Auto viel Platz bot, fühlte ich mich ziemlich beklemmt. Ich fragte mich, ob Arthur sauer auf mich war und ob er sich wohl bei der arroganten Gräfin für mein Verhalten entschuldigte ... Allein dieser Gedanke brachte mich vor Wut zum Zittern. Aufgekratzt fiel mein Blick auf Amirs Camel-Packung in der offenen Mittelkonsole.

,,Darf ich ne' Kippe haben?'', fragte ich den Bären und zappelte nervös mit meinem Bein.

Er grinste und öffnete mein Fenster ein Stück.

,,Nimm dir eine, Wolf, aber erzähl mal was in dem alten Gemäuer passiert ist.''

Angespannt griff ich nach dem Zigarettenpäckchen, in dem bereits ein Feuerzeug steckte und zündete mir eine der Tabakrollen an.

,,Hab Arthurs potenzielle Ehefrau geohrfeigt.''

Amirs Grinsen wurde noch breiter.

,,Was auch sonst.''

,,Und erzählst du mir jetzt, wo wir hinfahren?'', fragte ich neugierig und mit der Absicht, mich ein wenig abzulenken.

,,Zu der Bar meines Kumpels. Dort findet ebenfalls eine Halloween-Party statt.''

Ich nickte nachdenklich.

,,Woher kennen du und dein kleiner Freund mit der Schiebermütze Arthur überhaupt? Ihr sieht nicht gerade wie anständige Bürger aus, mit denen ein junger Graf zutun haben sollte ...''

Nun begann der Bär sogar zu lachen.

,,Sagt die Tochter des Presidents eines verrufenen MC's.''

Auch ich musste kichern.

,,Der rote Baron scheint wohl eine Schwäche für Leute wie uns zu haben.''

,,Wahrscheinlich weil seine Gesellschaft stocksteife Besenfresser sind'', entgegnete Amir belustigt. ,,Um auf deine Frage zurückzukommen ... Wir haben deinen Lover am Waldfriedhof vor deinen Leuten gerettet. Sonst hätten sie ihm wahrscheinlich die Seele aus dem Leib geprügelt. Wir brachten ihn zu der Bar, wo wir jetzt hingehen, versorgten ihn so gut wir konnten und fuhren ihn anschließend nach Hause.''

Ich schluckte schwer, bei der Erinnerung daran, wie entstellt Arthur noch vor kurzer Zeit ausgesehen hatte und dennoch hatte er weiterhin um meine Aufmerksamkeit gekämpft ...

,,Danke'', sagte ich mit belegter Stimme, nahm einen kräftigen Zug von meiner Kippe und blies den weißen Qualm in die dunkle Nacht der belebten Großstadt hinaus, in der wir uns mittlerweile wieder befanden. Gedankenverloren nahm ich einen Haufen feierwütiger Jugendliche am Straßenrand wahr, die angetrunken herumpöbelten, sowie der Lärm lauter Sirenen, die zu vorbeiziehenden Feuerwehrautos gehörten.

,,Nichts zu danken'', murmelte der Bär nach einigen Sekunden und holte mich aus meiner Trance.

,,Und was ist das mit dir und Kate?'', lenkte ich unser Gespräch in eine andere Richtung.

,,Was soll das schon sein?!'', brummte er, stur geradeaus schauend.

Ich zuckte mit den Schultern.

,,Anscheinend was bedeutungsvolles, so wie du nun reagierst und wie ihr euch beim letzten Race angeschmachtet habt'', stichelte ich.

Amirs Gesicht verfinsterte sich.

,,Vielleicht wäre es das, wenn sie nicht einem Rudel tollwütiger Hunde angehören würde ...''

Ich lächelte überlegen.

,,Das hat Arthur auch nicht abgehalten ...''

Der Bär knirschte mit den Zähnen, erwiderte aber nichts.

Direwolves - Nichts über den Club!Where stories live. Discover now