♥︎Bad Salvation♥︎ - The Girl With The Vampire

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Zwei Stockwerke tiefer trat der fremde Vampir in einen weiteren Raum und Melissa folgte ihm. Sie hatte kaum Gelegenheit sich in dem mit Tischen, Stühlen und einer Sofaecke ausgestatteten Zimmer umzusehen, schon flog eine kleine Gestalt mit wilden braunen Locken auf sie zu und umschlang sie mit zwei dünnen Ärmchen.

»Melissa! Ich bin so froh, dass du hier bist. Keiner sagt mir wirklich, was los ist, und Tara und Adam sind so ... so ... ich glaube, sie hatten richtig Angst.« Amias Unterlippe bebte.

Ohne sofort zu begreifen, wo das Kind plötzlich herkam, drückte sie dieses. »Oh Süße. Du hast recht, ein paar Sachen sind durcheinandergeraten und ... sie waren bestimmt aufgewühlt.« Erst jetzt erblickte Melissa hinter dem Mädchen Tara und Adam und ihr Anblick erschütterte sie. Es war den beiden deutlich anzumerken, welchen Horror sie durchlebt hatten. Sie konnte ihnen nicht in die Augen sehen. Wenn sie die Hütte nicht heimlich verlassen hätte ...

Niemand hatte sie auf die Anwesenheit der drei vorbereitet und jetzt fehlten Melissa die Worte. Was sagte man zu jemanden, dessen Familienmitglied man beinahe in den Tod gelockt hatte? Sie senkte schuldbewusst den Kopf.

Als Tara auf sie zuschritt, löste Melissa sich sanft von dem Mädchen und erhob sich.

»Melissa! Geht es dir gut? ... Sieh mich an!« Sie hob den Kopf und versuchte sich an einem kläglichen Lächeln, dabei unterdrückte sie nur mit Mühe ein Schluchzen. Besorgt taxierte die Vampirin sie. Dann verfinsterte sich ihr Blick. »Warum hast du nicht mit mir gesprochen? Zur Hölle nochmal! Statt mir zu vertrauen, alarmierst du lieber Kari? Von allen Vampiren auf dieser Welt – ausgerechnet sie? Was ist verkehrt mit dir? Ich hätte Nicolas schon rausbekommen, schneller und unauffälliger, als es ihr möglich war. Und wir hätten jetzt nicht dieses Biest am Hals.«

Melissa hatte mit Taras Zorn gerechnet, allerdings nicht aus diesem Grund. Es war nicht ihr unüberlegtes Fortlaufen, was Tara aufregte, sondern dass sie Hilfe bei Kari erbeten hatte? Selbst auf Adams Gesicht lag ein finsterer Ausdruck und seine Kiefermuskulatur verspannte sich. Melissa öffnete den Mund, doch sie brachte keine Erwiderung hervor.

»Hättest du nicht.« Eine schneidend klare Stimme erklang und Melissa wirbelte erschrocken herum. Vor ihr stand Kari. Verständlich wie Tara gesprochen hatte, musste die uralte Vampirin jedes Wort mitbekommen haben. »Es wäre dir kaum möglich gewesen, mehr als einige Meter ins Haus vorzudringen, ohne zusammenzubrechen. Eine erstaunliche Wirkung, die dieses Medikament hat. Da haben diese madigen Menschen tatsächlich eine Entdeckung gemacht. Das gesamte Gebäude hatten sie damit eingenebelt.« Kühl und ohne eine Miene zu verziehen, brachte Kari diese Informationen hervor.

»Zwei meiner Vampire sind umgefallen wie Marionetten, dessen Fäden man durchschnitten hat. Der Erste von ihnen kommt allmählich wieder zu sich, der zweite braucht offenbar länger. Die anderen Vampire vermieden es danach, sich langsam anzuschleichen und zogen es vor, die Menschen in sekundenschnelle zu erledigen, ohne Luft zu holen. Diese Methode war effektiver. Doch es hat nur funktioniert, weil meine Leute nicht alleine waren. Du und Adam hättet nicht mehr erreicht, als euch ein Zimmer mit Nicolas teilen zu dürfen. Ein Zimmer mit einer beeindruckend stabilen Tür ... Melissas Entscheidung war die einzig richtige.« Unbeeindruckt blickte Kari auf Tara hinab, bevor sie Melissa ihren roten Mantel entgegenhielt. Erst jetzt nahm diese von dem Kleidungsstück in Karis Händen Notiz.

»Den haben wir gefunden, ich entsinne mich, dich darin gesehen zu haben. Dein Handy ist noch in der Manteltasche.«

Perplex nahm Melissa den Mantel entgegen.

»Und was eure Unterbringung in diesem Haus anbelangt, so habe ich euch auf Nicolas' ausdrücklichen Wunsch hin herbringen lassen. Er hatte die Befürchtung, ihr könntet gegen jede Vernunft noch immer in eurem Heim sitzen und dort potenziellen Angreifer wie auf einem Präsentierteller ausgeliefert sein. Ich zwinge euch nicht zum Bleiben. Aber es wäre sinnvoll zu warten, bis sicher ist, dass alle Angreifer ausgeschaltet wurden.«