16. Kapitel

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„Ich habe mir gedacht, das ich nochmal kurz bei euch vorbeischauen könnte und euch etwas zu essen mitbringe, denn Liam hatte in den ganzen Monaten kaum Zeit einzukaufen.“

Er hielt eine weiße Plastiktüte hoch und lächelte mich an. Ich ließ ihn durch die Tür und erwischte mich selbst dabei, wie ich ihm mein bestes Lächeln schenkte. Jetzt bloß nichts Falsches sagen, Amy. Zayn ging auf Liam zu, der im Türrahmen stand und ihn misstrauisch beäugte.

„Hier, ich habe für euch eingekauft.“

meinte er und übergab ihm die große Tüte. Er nickte ihm kurz zu und verschwand dann in der Küche, um die Lebensmittel einzuräumen. Ich bedeutete ihm sich aufs Sofa zu setzen, während Liam in der Küche beschäftigt war. Dankend sah er mich an und ließ sich aufs Sofa fallen. Ich setzte mich auf die Sofalehne und warf ihm einen kurzen Blick zu. Am liebsten hätte ich mich jetzt auf ihn drauf geschmissen und ihn abgeknutscht, aber das wäre eindeutig zu aufdringlich gewesen.

„Uhm, danke, das du uns die Sachen gekauft hast.“

sagte ich schüchtern und fuhr mir kurz durch meine Haare. Ich sah, wie Zayn lächelte mich kurz an und zog sich dann seine Jacke aus. 

„Das ist kein Problem. Ich habe mir nur gedacht, das Liam keine Zeit dazu gehabt hätte, noch ein paar Sachen einzukaufen.“

sagte er schulterzuckend und legte seine Jacke über die andere Sofalehne. Er krempelte die Ärmel seines Pullovers hoch, wodurch ich freie Sicht auf die Tattoos auf seinen Arm hatte. Erstaunt sog ich kurz etwas Luft ein. Sah das heiß aus. Ich hatte Tattoos schon immer an Jungs gut gefunden, außer wenn sie solche Totenköpfe oder sich ähnliches auf ihren Körper machen ließen. Hatte Liam eigentlich auch Tattoos? Bestimmt nicht. Er sah nicht gerade so aus, als würde er sich tätowieren lassen.

„Wieso denn? Er hatte die ganzen Monate doch auch etwas essen müssen.“

fragte ich und legte meinen Kopf schief. Zayn schüttelte seinen Kopf und ließ sich nach hinten fallen.

„Er war jeden Tag bei dir im Krankenhaus, deswegen hat er dort in der Cafeteria gegessen oder die anderen Jungs haben ihn etwas mitgebracht.“

sagte er und rieb sich seine Augen. Er sah so süß aus, wenn er sich seine Augen riebIch starrte ihn verträumt an und vergaß fast ihm etwas Neues zu fragen. Nur widerwillig wandte ich meinen Blick von ihm ab und sah auf meine Hände. Vielleicht dachte er, dass ich zu aufdringlich wäre, wenn ich ihn zu lange ansah.

„Wo hat er denn dann geschlafen, wenn er nie zuhause war?“

fragte ich etwas überrascht und strich mir eine Strähne hinter mein Ohr. Das machte ich immer automatisch, wenn ich nervös war. Es überraschte mich schon ein wenig, das Liam so gut wie nie zuhause gewesen war und das drei Monate lang.

„Er hat bei dir im Zimmer geschlafen. Er hat ein Klappbett bekommen und hat jede Nacht neben deinem Bett auf dieser kleinen und harten Liege geschlafen. Und wenn er mal nicht konnte, dann hat einer von uns, meistens Harry, bei dir geschlafen.“

Jetzt fiel mir erst einmal auf, was für eine rauchige Stimme Zayn hatte. Es hörte sich sexy an. Er war bestimmt Raucher. Irgendwie entdeckte ich immer mehr Sachen, die mir an ihm gefielen. Sehr gut. Ich wollte Zayn gerade ein kleines Lächeln zu werfen, da wurde mein Vorhaben von einer dunklen Stimme unterbrochen.

„Ich konnte es einfach nicht ertragen, das du dort alleine sein würdest.“

Anstatt Zayn anzulächeln, wandte ich mich in die Richtung, aus der Liams Stimme gekommen war. Er stand neben mir und sah stur auf das Tablett in seiner Hand. Ich entdeckte, dass sich seine Wangen knallrot verfärbt hatten. War es ihm etwa peinlich, das er nicht von meiner Seite hatte weichen wollen? Ich fand es irgendwie süß von ihm. Ohne mich anzusehen, gab er mir das Tablett und setzte sich zwischen mich und Zayn. Etwas enttäuscht, dass ich nun nicht mehr zwischen Zayn saß, warf ich einen Blick auf das Tablett. Er hatte mir also ein Sandwich gemacht.

Hold my HandWhere stories live. Discover now