Kapitel 37 - It's better ...

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Ich werde Bodyguard schreiben, und zwar mit Liam. Ich werde bald anfangen zu schreiben, wenn ihr mir versprecht sie zu lesen und genauso zu unterstützen wie diese hier, sonst lohnt es sich kein bisschen ... Schließlich lohnt es sich nicht, wenn ich sie schreibe und keiner es liest, so wie bei meiner Harry Story ...

Der typische Geruch von Raumerfrischer und Seife berührte meine Geruchsknospen, als ich die leichte Tür öffnete. Bedacht darauf, leise zu sein, ließ ich das angemalte Holz wieder in das Metallschloss fallen. Meine Augen tasteten die kleinen Toilettenkabinen ab, um festzustellen, ob sich eine andere Frau hier gerade erleichterte. Geräuschlos hielt ich inne und spitzte meine Ohren. Eine Totenstille schlich sich in dem gefliesten Raum herum. Nachdem ich nach einer halben Minute weiterhin nur das Tropfen des defekten Wasserhahns vernahm, stieß ich erleichtert Luft aus.

Das war meine Chance.

Mit ein paar Schritten durchquerte ich den Raum und blieb vor dem Fenster stehen. Mein Gewicht verlagerte sich auf meine Zehenspitzen, als ich meinen Arm zu dem metallenen Griff bewegte. Als meine Finger den kleinen Helfer zu meiner Flucht berührten, schlich sich ein beklemmendes Gefühl in meinen Körper.

Wieso tat ich das hier eigentlich gerade?

Die dick gedruckte Farbe tauchte plötzlich auf dem glatten Glas vor mir auf. In geschwungenen Buchstaben folgte sie meinem Blick. Meine Hand drehte den Griff einmal um 45 Grad. Problemlos ließ er sich bewegen. Selbst als ich mit einem Ruck zog, öffnete sich das Fenster, zu meinem Glück, fehlerfrei.

Weil ich Angst davor hatte wieder so verletzt zu werden.

Die kurze Erinnerung, die Liam in mir hervor gerufen hatte, hatte mir die Augen geöffnet. Angst war durch mein Herz geströmt und hatte es zusammen gezogen. Zuerst war ich davon ausgegegangen, das wir uns ausgesprochen und vertragen hätten, doch mal wieder hatte ich den anderen Sinn des Gespräches nicht bedacht.

Er könnte mir wieder mein Herz brechen und mich fertig machen.

Eine kühle Brise bließ mir die Haare aus meinem Gesicht. Doch der Luftzug sorgte nicht nur dafür, das meine Sicht wieder befreit war; Mit den Haarsträhnen verschwanden auch meine gesamten Sorgen. Mutig hob ich mein rechtes Bein, um meinen Fuß auf den etwa kniehohen Heizkörper zu platzieren.

Du bist ein absoluter Feigling, Amy.

Krampfhaft klammerten sich meine Finger an der Fensterbank fest, die von außen am Fenster befestigt worden war. Schwungvoll hob ich mein linkes Bein nach oben und versuchte es durch das schmale Fenster zu schieben. Wenn mich jetzt Mrs. Marchand sehen würde ... Meine damalige Sportlehrerin an der High School hatte mir in jeder Sportstunde gepriesen, wie ungelenkig ich war. Wenn sie jetzt gesehen hätte, wie hoch ich mein Bein strecken konnte, um vor den Jungen zu flüchten, den ich liebte, würde sie jeden niederschmetternden Satz zurück nehmen.

Mein Oberkörper beugte sich nach unten, als ich versuchte, ihn ohne Schäden ins Freie zu befördern. Um mir nicht den Kopf anzustoßen, bewegte ich mich mich nur langsam vorran. Mein Vorsatz, mich ausnahmsweise Mal nicht zu verletzen, was bei meiner Ungeschicklichkeit trotzdem sehr oft vorkam, löste sich in Luft auf, als die blaue Tür aufschwang.

Erschrocken fuhr mein Kopf nach oben, als ich eine kleine Gestalt im Türrahmen sah. In der nächsten Sekunde machte mein Schädel die unsanfte Begegnung mit der Wand über mir. Unbeschreiblicher Schmerz schien meinen Kopf zu durchschneiden. Reflexartig lösten sich meine Hände von dem Fensterbrett, damit sie über meine Stirn reiben konnten.

Wie naiv konnte ich eigentlich sein?

Da ich meine Position nur mit meinen Händen im Gleichgewicht gehalten hatte, verlagerte sich mein gesamtes Gewicht nun nach links. Mein Körper kippte ins Freie hinaus. Quietschend versuchte ich mich erfolglos irgendwo festzuhalten, doch meine Finger glitten an den Fliesen ab. Kopfüber fiel ich aus dem Fenster in die Freiheit. Das Aufschreien der jungen Frau, die mich überrascht hatte und das panische Rufen meines Namens, einer anderen Stimme, erreichten mein Ohr nur noch halb.

Hold my HandWhere stories live. Discover now