Kapitel 41 - It's all Coming Back to Me ...

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-Zeitsprung, am Abend des selben Tages-



''Mach's gut. Und pass auf dich auf''

Danielle zog mich in eine herzliche Umarmung. Lächelnd drückte ich sie kurz an mich. Mit angehobenen Mundwinkeln warf mir meine neue beste Freundin einen letzten Blick zu. Ich hob meine Hand und winkte ihr noch schnell zu. Als Antwort bekam ich eine Kusshand zugeworfen. Wilde Locken verschwanden in dem kleinen Auto.

Der Motor wurde gestartet. Mit einem Brummen begann sich das Auto langsam fort zu bewegen. Ich beobachtete noch wie es über den steinigen Waldweg holperte, dann verschwand es nach und nach hinter den dicken Baumstämmen.

Seufzend legte ich meinen Kopf in den Nacken. Die Sonne war gerade dabei auf Wiedersehen zu sagen, weswegen der Himmel sich in ein tiefes Rot färbte. Es sah wunderschön aus. Vereinzelte hellgraue Wolken, die mich daraf schätzen ließen, das es später noch ein Unwetter geben würde, halfen mir dabei, einen Entschluss zu fassen.

Eine kleine Runde im See zu schwimmen tat bestimmt gut.

Nachdem Danielle am Morgen bei mir geklopft hatte, hatten wir den gesamten Tag damit verbracht bei unendlichen Tassen Tee auf der Couch zu hocken und zu reden. Wir waren nicht einmal raus gegangen, außer als wir morgens kurz zu ihr herüber getrottet waren, um ein neues Paket Tee zu holen. Das Gesprächsthema war fast nur Liam gewesen. Wir hatten uns gegenseitig ein paar schöne Erlebnisse und andere Sachen mit und von ihm unterhalten.

Das regelmäßige Stechen in meinem Herzen hatte ich natürlich geschickt ignoriert.

Wahrscheinlich waren meine Sinne so von den braunen Augen benebelt gewesen, das ich sogar für einen Moment geglaubt hatte, die beige Jacke meines Ex Freundes an der Haustür von Danielle gesehen zu haben. Noch bevor sich mein Mund geöffnet hatte, war es wieder weg gewesen. Um Missverständnisse zu vermeiden hatte ich kurzerhand beschlossen Danielle nicht zu fragen, ob sie es ebenfalls gesehen hätte.

Mit einem Lächeln auf den Lippen trat ich zurück in das kleine Haus und ließ die Tür wieder in das Schloss hinter mir fallen. Summend tapste ich die paar alten Holzstufen zu dem spärlich bestückten Schlafzimmer hoch, um mir einen Bikini anzuziehen.

In jeder anderen Situation hätte ich mich strikt geweigert mich in einem Bikini der Öffentlichkeit zu präsentieren, doch hier musste ich mir keine Sorgen machen, das mich jemand auslachen würde. Die absolute Einsamkeit, die an diesem stillen Ort die Macht ergriffen hatte, tat mir gut. Hier gab es keinen mit dem man sich streiten konnte. Abgesehen von diesem und letzten Tag war ich absolut alleine hier gewesen. 

Nur ich. 

Meine Lippen spitzten sich, als ich leise zu pfeifen begann. Schiefe helle Töne kamen aus meinem Mund in den Raum geflogen, als ich mir gedankenverloren die schlichte zweiteilige weiße Badebekleidung an streifte. Die Haare, die fließend über meine Schultern lagen, wurden für einen lockeren Zopf zusammen gebunden. Mein Plan war es wenigstens ein paar Runden in dem relativ großem See zu drehen, bevor das vermutete Unwetter anbrechen würde.

Als nächstes würde sich mein Körper in kuscheligen warmen Sachen auf die Couch schmiegen. So wie ich mich kannte, würde ich noch ein wenig dem TV Drama des Abends zusehen und anschließend in einen traumlosen Schlaf fallen.

Kleine Finger umgriffen den weißen flauschigen Stoff und zogen ihn geschickt zwischen den anderen Badetüchern hervor, die mein Großvater dort deponiert hatte. Schnell warf ich das große Tuch über meinen Unterarm.

Nackte Füße verursachten leise Geräusche, als ich erneut die kurze Treppe herunter schlenderte. Der Gedanke daran, das ich nach ein paar faulen Tagen endlich wieder meinen Körper etwas gutes tun würde, erfüllte mich mit unnormaler Motivation.

Als sich die schmale Haustür ein wiederholtes Mal öffnete, strahlte mir ein inzwischen rot oranges Himmelszelt entgegen. Die Sonne war zwischenzeitlich so tief gesunken, das sich die lauwarmen Strahlen ihren Weg zwischen den unterschiedlich großen und dicken Holzstämmen hindurch kämpfen musste, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden.

Hold my HandWhere stories live. Discover now