20. Kapitel

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„Hey Amy.“

Ein nervöser Harry trat auf mich zu und streckte zögernd seine Arme aus. Er wurde leicht rot, als ich ihn anlächelte und meine Arme um seinen Oberkörper schlang. Sanft und so vorsichtig umarmte er mich und drückte mir einen kurzen Kuss auf meine Wange. Ich löste mich von ihm und trat wieder einen kleinen Schritt zurück.

„Hi.“

Als nächstes kam Zayn, der mir kurz zuzwinkerte, bevor er mich, nicht so vorsichtig wie Harry, ebenfalls umarmte. Ich sog Luft ein, als er seine starken Arme um mich schloss und mir ebenfalls einen fetten Kuss auf die Wange drückte.

„Schön dich zu sehen.“

sagte er und machte Platz, um Liam dort stehen zu lassen. Dieser stellte sich dort geschickt hin und blickte einmal in die Runde. Ich trat einen klitzekleinen Schritt von Liam weg, denn ich fühlte mich immer noch unwohl in seiner Nähe. Und das lag alles nur daran, dass ich ihn gestern nur aus Mitleid geküsst hatte. Nachdem es passiert war, hatten wir so gut wie gar nicht mehr miteinander geredet. Liam sah mich seitdem nur glücklich an und warf mir immer öfter verliebte und glückliche Blicke zu. Ich hatte ihm Hoffnungen gemacht.

„Niall fehlt noch.“

stellte er fest und hob seinen Arm. Er wollte ihn um meine Schulter legen, doch ich bemerkte es schnell genug und bückte mich. Ich hockte mich hin und tat so, als würde ich mir meine Schnürsenkel neu zubinden. Ich band ihn mir so langsam wie es ging zu.

„Hier sind wir doch.“

Ich sah automatisch auf, als ich die gut gelaunte Stimme des kleinen Iren hörte. Ich stopfte mir die Schnürsenkel in den Schuh und stand auf. Niall kam auf uns zugelaufen, aber er war nicht alleine. Neben ihm stand ein kleineres Mädchen, was schüchtern etwas weiter hinter ihm stand. Unsicher blickte sie von einem zum anderen. Niall nahm ihre Hand und drückte sie einmal kurz ermutigend.

„Uhm Leute, ihr habt ja gesagt, das wir ins Kino gehen würden, also habe ich mir gedacht, dass das der richtige Zeitpunkt wäre, euch uhm ... meine neue Freundin vorzustellen.“

Er legte einen Arm um ihre Hüfte und zog sie neben sich. Als sie ganz zum Vorschein kam, konnte ich sie genauer mustern. Sie hatte braune kinnlange Haare und grün graue Augen. Sie sah hübsch und nett aus und plötzlich fühlte ich mich hässlich neben ihr.

„Also, das ist Jana. Jana, das sind Harry, Zayn, Liam und Amy.“

Er zeigte einmal auf jeden und schubste sie dann sanft an. Mit einem schiefen Lächeln machte Harry den Anfang und zog sie in eine herzliche Umarmung. Er war, wie Niall, ein ganzen Stück größer als sie, woraufhin er sich ein wenig bücken musste, was wirklich lustig aussah. Als nächstes umarmte Zayn sie und dann kam auch ein breit lächelnder Liam auf sie zu und schloss sie in die Arme. Ich trat als letzte auf sie zu und umarmte sie ebenfalls lächelnd.

„Schön dich kennen zu lernen.“

sagte ich und löste mich nach einer kurzen Umarmung wieder von ihr. Nun etwa sicherer, lächelte sie zurück und warf dann kurz einen Blick zu Liam, der wieder neben mir stand.

„Es freut mich auch euch kennen zu lernen.“

sagte sie und gab Niall einen kurzen Kuss, der seine Arme von hinten um sie geschlungen hatte und seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt hatte. Sie schienen wirklich glücklich zu sein. Süß.

„In welchen Film wollt ihr denn gehen?“

erkundigte sich Zayn und lächelte mich an. Schüchtern lächelte ich zurück und versuchte weiterhin regelmäßig zu atmen. Auch als er mir vorhin zu gezwinkert hatte, war ich kurz vor einem Herzstillstand gewesen.

„Was wollt ihr denn sehen?“

Harry wandte sich an Jana und mich. Wahrscheinlich durften wir den Film entscheiden, weil wir die einzigen Mädchen waren. Ich zuckte mit den Schultern und warf Jana einen fragenden Blick zu. Sie sah auf die riesige Wand mit Filmplakaten vor uns und zog ihre Augenbrauen zusammen. 

„Uhm ... wie wäre es mit Taken 2?“

fragte sie in die Runde und sah einmal kurz jeden an. Sie erntete zustimmendes Nicken, was sie sichtlich erleichterte. Niall strahlte sie an und nahm sie in den Arm. Er küsste sie stürmisch, bevor er sich zu uns umdrehte.

„Das ist mein Mädchen! Sie weiß halt, was ihr sehen wollt.“

sagte er und nahm ihre Hand. Wieso freute Niall sich denn so darüber, dass sie einen guten Film ausgesucht hatte? Er musste ja echt verliebt sein.Als ich meinen Blick von den beiden löste, um neben mich zu gucken, stellte ich fest, das Liam sowie Harry weg war. Verwundert sah ich mich um und suchte die beiden. Wohin waren sie denn jetzt verschwunden?

„Harry holt die Karten und Liam etwas zu essen.“

meldete sich plötzlich eine rauchige Stimme neben mir. Ich drehte mich zu Zayn um und sah ihn erst verwirrt an. Als ich begriff, dass er mir eine Antwort auf meine unausgesprochene Frage gegeben hatte, lächelte ich ihn dankend an.

„Ach so, okay. Ich gehe noch einmal kurz auf Toilette.“

sagte ich schnell, denn ich war eindeutig zu nervös, um mit Zayn zu sprechen. Er nickte und lehnte sich an die Wand. Wow, er sah einfach nur ... heiß aus. Bevor ich ihn weiter anstarrte, flüchtete ich auf die Toilette. Ich musste überhaupt nicht auf die Toilette, ich war einfach nur nervös, wenn ich in seiner Nähe war.

Ich betrat den Raum und blieb am Waschbecken stehen. Als ich mein gegenüber im Spiegel sah, zuckte ich zusammen. Wie sah ich denn bloß aus? Diese verflixten Augenringe ... Ich sah ernsthaft aus, als hätte ich Tagelang nicht geschlafen und mein Pflaster auf der Stirn, ließ es nicht gerade besser aussehen. Liam hatte mich gestern schweigend verarztet, bevor er mich noch ins Bett gebracht hatte. Liam…

Ich verstand einfach nicht, wie ich mich nicht mehr in ihn verlieben konnte. Ich hatte ihn schon einmal geliebt,wieso schaffte ich es dann nicht ein zweites Mal? Ich fuhr mir mit meinen Fingern durch die Haare und richtete sie dadurch etwas. Mein Handy vibrierte plötzlich in meiner Hosentasche. Verwundert, wer mir wohl geschrieben hatte, kramte ich mein Handy hervor und machte es an. Das zauberhafte Gesicht von Jake Gyllenhaal strahlte mir entgegen, als ich den Bildschirm anschaltete.

„Wieso kann ich dich nicht einfach heiraten?“

murmelte ich und öffnete meine Nachrichten. Zayn hatte mir geschrieben.

Hey Girl I'm waiting on ya ;)

Er wartete also draußen auf mich. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich seinen Satz las. Ich nahm meine Tasche und verschwand aus der Tür. Ich spurtete den Gang entlang und sah ihn schon vom weitem. Diesmal stand er dort alleine und spielte mit seinem Handy herum.

„Wo sind denn die anderen?“

fragte ich, als ich außer Atem bei ihm angekommen war. Zayn sah auf und lächelte mich an. Wie konnte man so ein tolles Lächeln haben?

„Harry ist schon mit Niall und Jana drin und Liam ist nochmal losgegangen, um Eiskonfekt zu holen. Für dich.“

sagte er lässig und sah mich an. Ich erkannte in seinen Augen einen Hauch von Herausforderung und Spaß. Als ich seinen Blick sah, kam mir plötzlich ein spontaner Plan in meine Gedanken. Was er wohl von spontanenKüssen hielt? Ich leckte mir kurz über die Unterlippe und sah ihn unentschlossen an. Sollte ich es wirklichwagen? Zayn sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Das Verlangen ihn zu küssen, wuchs und wuchs in mir.

Es war mir egal, ob uns jemand sehen konnte, ich trat einen Schritt auf ihn zu und zog ihn an meiner Jacke zu mir herunter. Bevor er irgendwie reagieren konnte, hatte ich schon meine Lippen fordernd auf seine gelegt. Es war ein toller Kuss, doch natürlich kam es so, wie es kommen musste.

„Ich habe jetzt noch schnell Eiskonf-“

Er beendete den Satz nicht mehr, als er uns sah.

Hold my HandWhere stories live. Discover now