Kapitel 46 - As Time goes by

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Amy's P.o.V. (4 Monate später)

"Ist dir kalt?"

Zum tausendsten Mal vergewisserte er sich, das mir auch wirklich warm war. Ich verdrehte meine Augen und seufzte dann gespielt resigniert auf. Niall, der hinter uns auf der Couch saß begann zu kichern. Kleine Lachfalten bildeten sich um seine klaren blauen Augen. Grinsend warf ich dem kleinen Iren einen Blick zu.

"Ich will doch nur sicher gehen, das es euch gut geht"

Harrys raue Stimme klang durchaus beleidigt. Als Entschuldigung verlagerte ich mein gesamtes Gewicht auf die Zehenspitzen. Entschuldigend berührten meine Lippen kurz seinen linken Mundwinkel. Sekunden später hoben sie sich wie von alleine an. Kleine Grübchen begleiteten sie. Mein bester Freund nahm meinen Arm und zog mich näher zur Tür.

Zögernd begab er sich auf die selbe Höhe wie mein Ohr.

"Es tut mir leid"

flüsterte er und verharrte in seiner gebeugten Position. Etwas verwirrt versuchte ich Augenkontakt zu erzeugen. Was meinte er?

"Was?"

"Du weißt schon was. Ich habe gedacht, das er nach unserem Gespräch wieder zurück kommen würde"

Traurig erwiderte der Wuschelkopf nun meinen intensiven Blick. Als ich begriff wen er mit seiner Aussage meinte, verschwand die gute Laune plötzlich. EinMantel aus Kälte legte sich um mich. Behutsam hob ich meine freie Hand und schmiegte sie um seine Wange. Um sein schlechtes Gewissen zu besänftigen strich mein Daumen ein paar Mal über die glatte Haut.

"Es ist nicht deine Schuld. Keiner kann etwas dafür, das er ein absoluter Feigling ist"

Damit Niall, der zufrieden auf der Couch lag und Pizza vor sich hin kaute, nichts mitbekam, senkte ich meine Stimme ebenfalls. Ich liebte ihn wie einen Bruder doch das war eindeutig nicht für seine Ohren bestimmt. Harry brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. Es war schlimm für mich zu sehen, das er sich die Schuld dafür gab, das Liam nicht zurück gekommen war. Obwohl seine Ex Freundin ein Kind von ihm erwartete.

Ich persönlich hatte bereits alle Hoffnungen aufgegeben. Das kleine Wesen, das ich unter meinem Herzen trug würde wohl ihre vier Patenonkel als Vaterfiguren ansehen müssen. Ob das so gut sein würde wusste ich noch nicht. Schließlich konnten meine verrückten besten Freunde manchmal echt merkwürdig werden.

Harry zog mich in eine innige Umarmung. Lächelnd drückte er sich vorsichtig an mich. Ein kleiner Bauch ließ ihn vorsichtig handeln. Anscheinend liebte er das ungeborene Kind jetzt schon wie sein eigenes.

"Komm aber nicht so spät zurück. Deinen neuen Essgewohnheiten nach zu urteilen bekommst du später wieder Hunger, also bereiten Niall und ich dir schonmal etwas vor"

"Danke"

Lächelnd drehte ich mich um und griff nach dem edlen Türknauf. Eine weitaus größere Hand kam mir zuvor; ehe ich mich versehen konnte hielt Harry mir wie ein Gentleman die Tür auf. Glucksend trat ich in den Flur hinaus. Wie süß er einfach nur sein konnte.

"Pass auf dich auf und ruf an, wenn was ist"

rief die raue Stimme mir hinterher. Seufzend drehte ich mich um und sah den Wuschelkopf mit einem ernsten Blick an.

"Harry, ich bin schon erwachsen"

sagte ich und musterte ihn schmunzelnd. Harrys Wangen verfärbten sich hellrosa. Mit glühenden Gesicht trat er einen Schritt zurück und ließ die Tür wieder ins Schloss fallen. Lächelnd begann ich die Treppe herunter zu tapsen. Wenn ich sie nicht hätte.

Hold my HandWhere stories live. Discover now