Hassliebe [Sun Diego x JuliensBlog FF]

Schüsse auf Verräter

" ... und dann haben wir ihn liegen gelassen. Ich bin mir sicher, dass er zu seinem Boss gelaufen ist und sich ausgeheult hat.", beendete Mickey seine Geschichte und ich konnte nicht anders, als zu grinsen.

"Habt ihr gut gemacht, Jungs. Wie konnte er seine Leute auch alleine losschicken? War er besoffen, als er diese Entscheidung getroffen hat?" Ich lachte auf und die anderen Ränge schlossen sich mir an.

Wir befanden uns in unserem Clubhaus für eine Versammlung. Während ich an oberster Stelle unseres Tisches saß, saßen Mike und Mickey ganz unten, da sie den untersten Rang belegten. Auch die restlichen Mitglieder saßen am Tisch in der Reihenfolge ihres Ranges.

"Ich schlage vor wir bereiten uns auf einen Gegenschlag vor. Immerhin habt ihr da einen Member verprügelt." Ich lehnte mich in meinem Stuhl nach vorne und stützte meine Arme auf dem Tisch ab.
"Dimitri, wir sollten zwei unserer Leute vor dem Clubhaus wache halten lassen. Man kann nie vorsichtig genug sein.", schlug Salah vor, der zu meiner Rechten saß.

Kurz überlegte ich und stimmte schlussendlich zu. "Alles klar. Hört sich nach 'ner Strategie an."
"Strategie ist das, was wir nun brauchen werden, um ständig am längeren Hebel sitzen zu bleiben. Immerhin glaube ich nicht, dass sich die JBM das über eine längere Zeitspanne betrachtet gefallen lassen wird.", fügte Alzein hinzu.
Alle stimmten ihm zu. Wenn ich darüber nachdachte, würde ich mir das auch nicht gefallen lassen. Rache war süß, besonders dann, wenn es den Gegner am härtesten traf.
Ich zündete mir gelassen einen Joint an, bevor ich weiter sprechen wollte, was mir jedoch abgenommen wurde.

"Sunny, wenn es nichts ausmacht, würden wir beide das übernehmen.", sprach Mike für sich und Mickey. Sie hatten als letzten aufgenommenen Member noch immer den meisten Enthusiasmus, den ich sie gerne ausüben ließ.

Ich sah beide an und blies den Rauch aus, den ich inhaliert hatte. "Alles klar. Raus mit euch.", stimmte ich zu und gab ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie sofort gehen konnten.

Heute stand noch einiges an, was wir bereden sollten, doch die beiden des sechsten Ranges brauchten wir dafür nicht. Viele Dinge liefen noch immer nicht so rund, wie sie es eigentlich tun sollten. Oftmals kam es dazu, dass Mitteilungen, die wichtig waren und von niedrigeren Rängen aufgeschnappt wurden, lange Zeit brauchten, bis sie endlich bei mir ankamen.
Wir mussten schnell handeln, was somit ein Problem darstellte und ich das deshalb als erstes ansprechen wollte.

Doch dazu sollte es nicht kommen.
Als die beiden des sechsten Ranges die Türe öffneten, um nach draußen zu gehen, zuckten sie zurück und kamen ins Innere des Hauses gestürmt, während sie wie wild gestikulierten.

"Runter!", riefen beide so laut sie konnten und schreckten damit alle Member auf. Mike kam direkt auf mich zugerannt, riss mich von meinem Stuhl und hielt mich unten.
Wir kamen hart auf dem Boden auf, sodass ich mich gerade lauthals beschweren wollte, als ich die mit Flüssigkeit gefüllte Flasche und brennendem Stück Stoff im Eingang liegen sah, die plötzlich vor uns explodierte und die gute Stimmung buchstäblich in der Luft zerriss.

Schützend riss ich meine Arme vor mein Gesicht und konnte den ohrenbetäubenden Knall hören. Eine Druckwelle rollte über uns mit einer Wucht eines heranrasenden Güterzugs und riss alle Möbel und Stühle um. Nur der Tisch blieb standhaft, da er massiv war und extra für uns angefertigt wurde.
Ich konnte Holz knirschen hören, dass sich mit den Rufen meiner Member mischte, die sich gegenseitig Hilfe leisteten.

Ich sah auf und konnte den dunklen Rauch im Raum erkennen, der sich nun ausbreitete.

Mike stemmte sich von mir und hielt mir seine Hand entgegen, die ich ergriff, um schneller auf die Beine zu kommen.