Das Treffen

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„Es gibt Neuigkeiten, die ich euch allen gerne verkünden möchte. Und ich hoffe, dass sich diese jeder anhören wird."

Ich hatte meine Cypher am nächsten morgen dazu gebeten, direkt in unser Untergrund Clubhaus zu kommen. Zusammen mit Dima hatte ich ausgemacht, dass wir es unserer Crew so schnell wie möglich erklären und ihnen den Plan zeigen, den wir entwickelt hatten. Immerhin brauchten wir ihre Hilfe, wenn wir das durchziehen wollten.

Ohne also auf eine Resonanz zu warten, fuhr ich direkt fort. „Ich habe Neuigkeiten. Im Großen und Ganzen gute Neuigkeiten, die jedoch Mut und Teamwork von euch fordert. Also ... seit ihr bereit dafür?" Fragend hob ich meine Arme und lief einmal durch den Raum.

Immer wieder sah ich meine Cypher vereinzelt nicken und leise zustimmen.

„Gut. Ich habe einen Weg gefunden, der uns alle um einiges reicher machen wird. Ich denke ihr alle kennt das Casino in unserem Bezirk?", fragte ich deshalb.
„Ja klar. Das der Superreichen-Wichser. Rennen wie aufgezogene Pfauen in der Gegend rum und machen einen auf Wichtig." Nevada's Kommentar löste einige Auflacher aus und auch ich musste grinsen.

„Genau das. Und das ist auch der Grund, weshalb wir nun hier sind. Ich werde nicht lange drum herum reden. Dort ist ein Tresor im Untergeschoss verortet. Darin befinden sich Gelder in Millionen Höhe. Diesen wollen wir knacken und das Geld an uns nehmen." Ich sah schweigend zu, wie meine Member sich untereinander leise austauschten und sich offensichtlich Gedanken über meine Vorhaben machten.

„Und wie lautet der Plan?" Rapido, der wie immer mit Sonnenbrille etwas abseits saß, meldete sich nun zu Wort und ließ alle anderen verstummen.
„Berechtigte Frage, die ich euch noch heute klären möchte. Im Detail und so, dass jeder auch seine Aufgaben kennen wird. Dafür brauche ich jedoch eine Abstimmung. Ich will, dass ihr mir vertraut, bei den Dingen, die ich tue. Und auch das hier wird immer riskant sein. Egal wie gut es geplant wurde. Deshalb frage ich als erstes, wer von euch dabei ist und auf wen ich zählen kann." Ich blieb stehen und spürte ein Schweigen aufkommen.

„Ich bin dabei, Boss." Rapido war der erste, der aufstand.
„Ich auch."
„Genauso wie ich."
Sowohl 4Tune, als auch Nevada standen nun auf und zollten mir somit ihrem Respekt.

Langsam aber sicher kam die Sache ins rollen. Alle, einer nach dem anderen, schien sich anschließen zu wollen und stand auf, bis letztendlich alle meiner Member um mich herum standen.
Zufrieden nickte ich. „Da wäre noch eine Sache, die ihr noch nicht wisst."

„Die wäre?" Neo, der direkt neben mir stand sprach somit für alle.
„Wir werden das alle nicht alleine durchziehen. Wir werden zusammen mit den Soldiern von Dima's Crew dieses Ding planen und ausführen. Schließlich kamen die Informationen über den Safe auch von einem seiner Member. Also könnt ihr euch gleich darauf gefasst machen, das durchzuziehen, was ihr mir einige Tage davor versprochen habt. Loyalität zu zeigen und mir zu folgen, indem ihr das Kriegsbeil begräbt, egal wie schwer es euch nun fallen mag. Sind damit alle verstanden?"

Nach meiner Aktion mit meinem Revolver hatte sich niemand mehr getraut, auch nur ein Wort gegen mich zu richten. Ich hatte ihnen auf diese Weise gezeigt, dass ich nichts und niemanden fürchte, nicht einmal den Tod durch meine eigene Hand. Deshalb blieb es dieses Mal auch verhältnismäßig still, als ich ihnen diese Information gab, bevor ich die Bombe platzen ließ.

„Deshalb müsst ihr nun auch eure Ruhe bewahren, denn ich habe ein Treffen mit der gesamten, anderen Crew vereinbart, die jede Sekunde durch diese Tür kommen wird."

*

Ich war guter Dinge, als ich meine Soldier zusammengetrommelt hatte und sie vor der Bar antanzen ließ, die im Untergeschoss das Clubhaus der Cypher enthielt.
Viele meiner Member wunderten sich, warum wir uns hier trafen, doch diese Fragen klärte ich für alle, als ich ihnen auf dem Hinterhof der Bar alle Informationen gab, die sie brauchten.

Ich erzählte ihnen von dem Plan, von Deamon, der mir den Impuls gab und mir nun zur Seite stand und schlussendlich auch von den Cyphern.
Zuerst war der Widerstand größer als erwartet, doch mit hartem durchgreifen und einer motivierenden Rede brachte ich alle von ihnen dazu, sich zu beruhigen und meine Entscheidung zu akzeptieren.

„Ihr fragt euch sicherlich auch, warum wir nun hier stehen. Schließlich hatten wir uns die viele Male davor einfach vor dem leeren Parkplatz getroffen. Das ist einfach zu erklären. Wir werden diesen Plan nun besprechen ... und zwar direkt mit unseren neuen Partnern, die bereits auf uns warten." Ich verlor keine Zeit und deutete auf die Metalltüre, die als Hintereingang diente. „Im Untergeschoss dieser Bar ist das Clubhaus der Cypher. Das zeigt ein weiteres Mal, dass wir ihnen vertrauen können. Jetzt, da wir wissen, wo sie sich die meiste Zeit aufhalten, wenn sie nicht durch die Straßen ziehen. Wir gehen da jetzt rein. Und bevor ich es euch nicht erlaube, irgendetwas zu sagen, wird nichts gesprochen, klar?"

Unruhe schlich sich zwischen meinen Soldiers ein, doch keiner schien etwas gegen meinen Befehl aussagen zu wollen.

„Wir folgen deinen Anweisungen." Salah klopfte mir zustimmend auf die Schulter und ich nickte.
Beinahe auf Knopfdruck erhielt ich also eine SMS von Julien, der mir versicherte, dass ich nun mit meiner Crew eintreten könnte.

Unsicher, aber dennoch nach außen hin entschlossen ging ich also vor und machte somit den ersten Schritt, der die Zukunft von uns allen drastisch verändern sollte.

*

Es lag Stille im Raum, den die Soldier nun mit ihrem Anführer betraten. Alles was man hören konnte war das quietschen der Metalltüre und die Schritte der vielen Füße, die nun den Weg in das Untergeschoss fanden.

Julien hatte seine Crew in einer Linie aufgestellt, sodass sie alle auf den Eingang sehen konnte, in dem nun Dima erschien.
Unsicher sahen sich beide nur nickend an, als auch alle Soldier hinter ihm erschienen und ohne Aufforderung die gleiche Aufstellung annahmen wie die Cypher.

Blicke wurden ausgetauscht, die tausend Mal mehr als Worte aussagten. Manchen sahen sich herabwürdigend, andere eher prüfend an. Keiner brachte nur ein Wort heraus, da es ihnen von ihren Leadern ausdrücklich verboten worden war.

Julien gab sich deshalb einen Ruck und sprach die ersten Worte, seitdem die beiden Parteien sich nun gegenüberstanden und sich musterten.

„Seit längerer Zeit haben wir uns hier bekämpft. Wir gehen gegen Soldier, die Soldier gehen gegen uns. Doch ich denke wie ihr alle sicherlich wisst, haben wir das alles nun hinter uns gelassen."

Da zwischen den beiden Crews noch deutlich viel Platz war, entschieden sich Dima und Julien stumm dazu, sich zwischen sie zu stellen, so als wollten sie sichergehen, dass kein Krieg ausbrechen würde. Immerhin lag mehr als genug Spannung in der Luft.

„Wir wollen jetzt zusammenarbeiten. Jeder von uns weiß über den Plan bescheid, doch nur Julien und ich kennen die gesamte, ausgearbeitete Version.", fügte Dima hinzu und holte aus seiner Hosentasche den zusammengefalteten, braunen Briefumschlag, den ihm Deamon gegeben hatte und hob ihn hoch. „Hier drin befindet sich der Schlüssel zum Reichtum von uns allen. Ich habe mit Julien an einem Weg gearbeitet, der uns alle dahin führen kann. Doch das gelingt uns nur, wenn wir alle zusammenarbeiten."

„Haben wir in diesem Punkt die Zustimmung aller anderen?" Julien sah die Linien auf und ab, durch die nun zustimmende, kurze Antworten kamen.

„Wir sollten uns deshalb alle zusammenreißen. Ich weiß, das wird nicht einfach, doch genau deshalb sind wir hier. Wir werden heute den Plan mit euch durchgehen und zeitig mit den Vorbereitungen anfangen. Wir schlagen deshalb vor, dass ihr euch alle kennen lernt, ohne euch gegenseitig verprügeln zu wollen." Dima blickte zu Julien, der ihm zustimmte.

„Und hört endlich auf wie Soldaten rumzustehen und redet miteinander.", sagte Julien und gab allen somit den Startschuss, um entweder alles zu zerstören oder aufzubauen.

Hassliebe [Sun Diego x JuliensBlog FF] Kde žijí příběhy. Začni objevovat