Der Tag danach

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Dieses Bild 😂

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich, dass ich nicht alleine war.
Paranoid wie ich war, wollte ich zuerst hektisch aufschießen und meine Waffe suchen, als ich mich wieder an die vergangene Nacht erinnerte.
Julien war geblieben. Auch nachdem wir uns dazu entschieden hatten, es langsamer angehen zu lassen und noch keinen Schritt weiter zu gehen.

Ich sah auf und somit direkt neben mich. Dort lag Julien, der noch immer schlief. Er lag auf dem Rücken, doch das Gesicht zu mir gedreht. Seine Haare waren vollkommen zerstört und standen ihm wirr vom Kopf. Einige Strähnen hingen ihm in sein Gesicht, was ziemlich verschlafen, aber seelenruhig aussah.

Auch ich lag auf dem Bauch, weshalb ich nun versuchte, mich aufzustemmen. Erst jetzt bemerkte ich, dass Julien seine Hand nur wenige Zentimeter über meinem Hintern platziert hatte.
Ich grinste verschlafen und ließ mich zurück in mein Kissen fallen.

"Julien.", nuschelte ich halb in mein Kopfkissen, dass ich mit beiden Armen umgriff.
Langsam aber sicher öffneten sich seine Augen. Er sah so aus, als wüsste er selbst nicht, wo er sich befand, bis er mir in die Augen sah und selbst lächelte.
"Sunny." Julien Klang selbst verschlafen, doch ließ es sich offensichtlich nicht nehmen, seine Hand nun direkt auf meinen Arsch zu legen und fest zuzugreifen.

Ich zuckte leicht zusammen, entspannte mich aber direkt wieder und schloss fast schon zu zufrieden die Augen. 
"Direkt am Morgen? Ich bin ja noch nicht mal richtig wach.", flüsterte ich beinahe und grinste.
Ich spürte, wie Julien näher zu mir rutschte und mich auf den Rücken drehte. Widerstandslos ließ ich ihn das tun, behielt aber meine Augen geschlossen.

"Was wird das?" Ich lachte auf, als ich seine Hände seitlich meines Körpers spürte, die mich an den Stellen berührten, an denen ich kitzelig war. Sofort drückte Julien leicht fester zu, als ich darauf reagierte. Ich öffnete die Augen konnte nicht anders. Ich musste lachen und versuchte mich zu wehren, während Julien mich unter sich fixiere und unaufhörlich zum Lachen brachte.
"Hör auf ... Ju...-" Ich verfiel wieder in einen Lachflash und versuchte, Julien's Arme zu fassen. "Hör auch ich ergebe mich." Ich bekam einen seiner Arme zu fassen und hielt ihn fest.

Ich sah ihn Julien's Augen, der mich selbst grinsend ansah. "Ich ergebe mich.", wiederholte ich leicht außer Atem und beruhigte mich, als er endlich aufhörte mich zu ärgern und entgegnete ihm mit einem Lächeln.
"Ist schön dich auch mal so zu sehen. Und nicht hinter einer Waffe, die entsichert ist." Julien lehnte sich zu mir herunter und küsste meinen Hals entlang. "So gefällst du mir besser."

"Naja, mir würde es auch gefallen, wenn du mich nicht zu Tode kitzeln würdest.", antwortete ich und zog ihn zu mir hoch, um ihn richtig zu küssen.
"Ich denke nicht, dass das für uns so vorteilhaft wäre.", kommentierte Julien, als wir uns voneinander lösten und aufsetzte.

Sofort wusste ich, wovon er sprach. "Wir müssen heute mit unseren Banden reden. Irgendwie sollten wir ihnen erklären, dass wir beide einen Weg gefunden haben, um miteinander auszukommen. Dabei würde ich aber auslassen, dass wir beide uns schon länger kennen und erst kürzlich wieder angefangen haben uns näher zu kommen."
Bei meinem letzten Satz lachte Julien auf. "Ich glaube nicht, dass das unserem Image guttun wird. Aber ja, das sollten wir. Nur müssen wir wissen, was wir sagen, damit wir später keine Unstimmigkeiten haben."

"Was schlägst du also vor?" Ich drehte mich seitlich, sodass ich ihn direkt ansehen konnte.
"Wir sollten sagen, dass wir uns auf offener Straße getroffen haben. Wir haben uns ausgesprochen. Du ... du kannst deiner Gruppe von mir aus sagen, dass ich dir das Clubhaus zahle. Das wäre dann der Grund, weshalb du deinen Rauchzug einstellst. Ich weiß, das könnte bei manchen auf Unstimmigkeiten herauslaufen, aber wenn du es ihnen richtig erklärst, dann klappt das schon.", schlug Julien vor und ich fand die Idee gar nicht mal so schlecht.

"Okey, das können wir so machen. Aber wie willst du das deinen Cyphern beibringen? Die werden wohl kaum amüsiert sein, wenn sie mitbekommen, dass ihr Leader an einen anderen zahlt.", wies ich auf das ihm bevorstehende Problem hin.

"Ich muss eben alles gut ausschmücken können. Wenn ich ihnen die Vorteile aufzeige, die wir mit diesem Deal herausschlagen, dann werden sie dem sicher zustimmen." Erwartungsvoll sah mich Julien an.
"Welcher Deal?", hinterfragte ich kurzerhand.
"Ich weiß, dass wir alles immer unter der Hand laufen lassen, aber wie wäre es, wenn wir unseren Gewinn verdoppeln? Ich weiß, dass du Drogen nach Deutschland schmuggelst und ich weiß auch dass du weißt, dass ich Waffen ins Land bringe."

Damit hatte er recht. Wir wussten wirklich von Julien's Lieferungen. Nur wann und wo hatten wir bis dahin noch nie herausgefunden.

"Wir sollten unsere Lieferungen zusammen anpacken. Somit wäre mehr Sicherheit für die Member und mehr Einkommen für uns drin. Und davon hätten alle etwas."

Ich überlegte kurz. Es schien keine schlechte Idee zu sein, mehr Geld zu verdienen und dabei nur etwas mehr tun zu müssen.
"Dann verdoppeln wir unseren Gewinn beinahe.", sagte ich kurz und teilte Julien somit indirekt mit, dass ich die Idee gut fand. "Wir sind Geschäftsmänner und unsere Member haben sich uns verschrieben. Wir werden ihnen es so erklären. Wir haben nur Vorteile. Auch die Gewalt zwischen uns allen wäre geringer. Niemand müsste mehr über die Schulter sehen und hoffen, nicht angegriffen zu werden."

"Stimmt. Wir müssen unsere Zonen ja nicht überschneiden lassen. Wir können noch immer in diesen blieben, aber wenn sich jemand mal verirren sollte, wird er nicht gleich ausgehändigt oder verschlagen.", fügte Julien hinzu.

"Sollte doch eigentlich funktionieren.", sagte ich gedankenverloren und deckte mich noch einmal zu. Ich wusste, dass ich gleich aufstehen musste, um mich mit meinen Membern zu treffen, doch wahrhaben wollte ich es dennoch nicht.

"Eigentlich, ja. Aber ich bin sicher, dass es einige Wochen dauern wird, bis sich wirklich alle Wogen glätten werden. Immerhin sind wir schon seit Anfang an verfeindet. Wieso sollten sie sich also von jetzt auf gleich umstellen können? Wir müssen Geduld und Zeit aufbringen. Auch wenn das nicht gerade leicht ist. Schließlich muss ich mir den Respekt bei allen wahren.", gab Julien zu und ich nickte.

"Ich auch. Scheint mir, als käme noch einiges Unerwartetes auf uns zu. Wir sollten also darauf gefasst sein.", ergänzte ich.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir bereits jetzt vorstellen kann, dass sich unsere Gruppen jemals friedlich gegenüberstehen können." Julien zog mich zu sich und legte die Decke über uns beide.

Auch ich kam seiner Geste entgegen und lehnte mich an ihn.
"Ich auch nicht. Aber wir können es versuchen. Zumindest sollten wir auf jeden Fall heute mit unseren Membern sprechen. Anschließend können wir ja darüber reden, wie es gelaufen ist.", schlug ich vor.
"Ich hoffe doch, dass es gut verlaufen wird." Julien sah mich an und grinste."Aber davor sollten wir was essen. Ich hab' sonst keine Nerven für Diskussionen."

Ich lachte leise auf. "Ich weiß das. Ich hab es nur allzu oft mitbekommen."
"Mag schon sein. Und dann musst du mir noch die restlichen Bilder zeigen und alles erzählen, was ich verpasst hab'."

Hassliebe [Sun Diego x JuliensBlog FF] Where stories live. Discover now