9. Bekenntniss

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Wölfisch. Das war das erste Wort das Snape dazu einfiel.

Neith setzte sich ausdruckslos an ihren Platz. Minuten später gesellte sich auch Jeffrey zu ihnen, doch Snape war viel zu sehr in Gedanken versunken als dass er die Verspätung hätte bemerken können.

"Miss Okeanos, Mister Donovan, sie werden die nächste Stunde die Seiten 167 bis 170 abschreiben. Sollten sie nicht fertig werden, händigen sie mir das bisher geschriebene aus. Ich muss noch etwas mit Professor Dumbledore wegen der ZAG besprechen. Stillarbeit wenn ich bitten darf.", ein letzter kühler Blick und die Fledermaus war davon gerauscht.

Kaum war die Tür zu gefallen, drehte sich Neith zu Jeffrey um. Dieser sah ebenso zu ihr, ihre Blicke sprachen Bände. Sie würden rein gar nichts abschreiben. Fast synchron grinsten die beiden und lachten auf. "Was sollen wir machen bis der Schmalzkopf wieder kommt?", frech grinsend schaute sich der Donovan im Klassenzimmer um, nach etwas suchend mit dem man sich die Zeit vertreiben konnte.

"Wir könnten ein Schlafmittel brauen, das bedarf wenig Zeit und wir können heute Nacht im Schloss umher wandern.", mit einem Funkeln in den Augen sah der Rotschopf ihn an.

Jeffrey schien sich etwas in den bernsteinfarbenen Iriden zu verlieren, "Weißt du was?". Fragend schaute sie ihn an und bedeutete ihm weiter zu sprechen. Er verschränkte die Arme und sah sie mit diesem durchdringenden Blick an welcher Neith jedes Mal in den Bann zog. "Ich finde wir sollten es mal als Paar versuchen. Ich meine wir sehen beide Hammer aus, jemanden heißeren finden wir an dieser Schule nicht. Wir passen super zusammen, findest du nicht?".

Neith fiel fast die Kinnlade hinab. Sie und Jeffrey? Er war ein wirklich guter Freund und es stimmte, er war verdammt heiß, aber würde das funktionieren? Sie verlor sich in einem ewigen Kampf ihrer Gedanken und ihr rauchte förmlich der Kopf. "Ist das wirklich so eine gute Idee? Ich meine wenn wir uns trennen, dann könnte es nie mehr wie vorher sein. Unsere gesamte Freundschaft wäre für die Katz'.", unangenehm berührt sah sie den Slytherin an.

Er zuckte mit den Schultern, "Wenn es passt, dann passt es, wenn nicht, dann nicht. Ich persönlich wüsste keinen Grund eine Freundschaft fallen zu lassen.". Ein fetter Grinsen schlich sich in sein Gesicht, doch bevor Neith auch nur den Mund auf machen konnte, lag auf einmal ein Paar weiche Lippen auf ihren. Verdutzt fand sie sich in einer Schockstarre wieder, doch sie war nicht abgeneigt. Jeffreys Lippen waren warm, weich und es fühle sich verdammt gut an.

Wie in Trance erwiederte sie den Kuss, sie genoss das Gefühl, doch etwas fehlte wie sie fand. Jeff lächelte stolz als er den Genuss seiner Gegenüber wahr nahm löste sich viel zu früh für Neiths Geschmack.

Ein irritierter und verwirrter Rotschopf saß nun auf dem Stuhl auf welchem vorher das schlagfertige, verträumte Mädchen hockte, es war als würde sie Jeffrey nun in einem ganz anderen Licht sehen.

Er beugte sich erwartungsvoll zu ihr vor. "Und? Es hat dir gefallen, nicht?". Dieses schiefe Lächeln brachte sie noch irgendwann um den Verstand. Neith zögerte etwas, wird schon schief gehen. "Du gibst nicht auf, hm?", erwiederte sie mit einem Seufzen. Grinsend schüttelte der Donovan den Kopf, "Niemals.".
Neith musterte ihn, es war seltsam, sie war nicht wirklich in diesen Jungen verliebt, aber trotzdem konnte sie nicht nein sagen.

"Na schön, dann lass es uns probieren.", ohne ein weiteres Wort setzte sie sich wie selbst verständlich auf seinen Schoß und betrachtete das Buch vor ihnen. Vier Seiten, von oben bis unten komplett voll geschrieben, dass war Snapes Aufgabe. Der Typ taugt als Lehrer nicht wirklich was. Zumindest nicht was Fairness und Erziehung an geht. Neith spührte zwei starke Arme welche sich um ihre Taille schlangen und sie fester an ihren neuen Freund schmiegten. "Jetzt wissen wir immer noch nicht was wir die restliche Stunde machen sollen.", schmollte die Ginger.

"Wir könnten einfach die restliche Zeit rum machen und sollte das langweilig werden, gehen wir einfach. Snape wirkte sowieso viel zu aufgewühlt als dass er noch wirklich daran denken könnte dass er hier unten noch zwei durchaus attraktive Schüler sitzen hat.", raunte Jeffreys tiefe Stimme in Neiths Ohr weswegen ihr ein angenehmes Kribbeln den Rücken hinunter lief, was auch immer da passierte, Neith war vollkommen seiner Meinung.

Irgendetwas lag in seiner Stimme was sie komplett überzeugte. Also drehte sie sich in seinen Armen um und saß nun, immer noch auf seinem Schoß, zu ihm gedreht.

Kurz zusammen gefasst, ihnen wurde nicht langweilig.

Mit schnellen Schritten rauschte der Zaubertranklehrer die Gänge entlang. Dumbledore hatte ihm den letzten Nerv geraubt mit seinen ständigen Predigten, wie streng Snape doch wäre und er solle etwas mehr Verständnis für die Schüler aufbringen. Von wegen. Snape litt schon seit langer Zeit unter seinem Liebeskummer, Lily Potter war sein Ein und Alles und jetzt lebte sie mit diesem Tunichtgut James Potter zusammen, verlobte sich und war im Begriff dabei ihren ersten Sohn im Bauch zu tragen.

So verdammt lange liebte er diese Frau und konnte an nichts anderes mehr denken, dass wusste dieser alte Greis doch. Warum also konnte niemals jemand Verständnis für ihn aufbringen. Doch anstatt dessen musste er jetzt die Arbeiten von Neith und diesem Donovan korrigieren. Neith. Sie erinnerte ihn ein wenig an Lily und das verwirrte ihn zu tiefst. Sie waren verschieden und doch so gleich, Snape hatte Angst er würde seine Schülerin als Ersatz für seine verlorene Liebe sehen. Der schwarzhaarige schob diese Gedanken beiseite, er dachte schon wieder zu intensiv nach, dass war für seine Psyche nicht gesund.

Entnervt öffnete er die Tür zu seinem Klassenzimmer und stockte. Sein Herz machte einen Satz und landete gefühlt sofort in seiner Hose. Neith und Donovan. Zusammen. Sie auf seinem Schoß, tief in ihren Kuss versunken. Er konnte seine Gefühle nicht klar feststellen. Zum einen stieg rasende Wut in ihm auf, dann war da noch diese erdrückende Trauer deren Grund er nicht so recht kannte und dann, was überhand nahm, überfiel ihn eine zerreißende Eifersucht welche er noch zu gut von früher kannte.

"Okeanos, Donovan. Sie sind dran.", knurrte er mit seiner finstersten Stimme.

Under the Sea ~ Severus Snape FFWhere stories live. Discover now