23. Love is in the Air

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"Wow, das... kam sehr unerwartet.", lachte Neith. "Mein Exfreund hat heraus gefunden dass es schwul ist, bin ich so maskulin?". Jeffrey starrte sie verdutzt an, "M-Moment, du bist nicht angeekelt, wütend oder sonst etwas?". Neith schmunzelte, "Sollte ich?". Der Donovan überlegte und schüttelte dann den Kopf, "Nein, aber.. ich hätte eine andere Reaktion erwartet.". Die Ginger schmunzelte über das ungewohnt schüchtere Verhalten des Slytherins. "Ich bin einfach nur froh dass ich meinen besten Freund zurück habe, mehr nicht. Und ob du willst oder nicht, ich bringe euch beide zusammen!", freudig klatschte sie in die Hände. Der Donovan lachte nur darüber, doch dann sah er sie verschwörerisch an, "Und? Gibt es bei dir irgendjemanden derzeit?", er schmunzelte. Neith seufzte, "Oh ja, und wie es da jemanden gibt. Ich kann dir leider nicht erzählen wer es ist, aber bei Merlin, ich liebe wirklich alles an ihm.", Neith schaute an die Decke und schloss die Augen.

"Das freut mich für dich, ich hoffe der wird anschließend nicht auch schwul.", Neith hörte das grinsen aus seinen Worten heraus. Die Slytherin musste schmunzeln, "Nein. Nein, das glaube ich nicht.". Jeffrey legte einen Arm um sie, "Erzähl mir etwas von ihm. Wie ist er so von Charakter? Und was am wichtigsten ist, hast du Chancen bei ihm?". Neith öffnete wieder ihr Augen und schaute nachdenklich auf die staubige Tafel vor ihnen. "Er wird falsch verstanden. Das beschreibt ihn glaube ich am besten. Er leidet innerlich, deshalb ist er oft etwas zu harsch was andere Leute betrifft. Kaum jemand sieht hinter seine Fassade und sieht wie sein Charakter leuchtet. Er ist sensibel, nett, liebevoll, hilfsbereit, intelligent, talentiert, mysteriös, witzig. Ich weiß nicht ob ich Chancen bei ihm habe oder jemals haben werde, es ist.. komplizierter als es sich anhört.", Neith seufzte. Was redete sie da überhaupt, er ist ihr Lehrer. Niemals würde sie Chancen bei ihm haben, eher würde Athene vom Olymp herabsteigen um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Plötzlich erklang lauter Krach aus dem hinteren Teil des Klassenzimmers.

Ugoi kam schwankend, seine kleinen Flügelchen anstrengend, auf sie zu geflogen. Das passierte in letzter Zeit öfters, Neith fand heraus dass sich Ugoi anscheinend auch zu ihr teleportieren konnte, allerdings schien er leicht aus der Übung gekommen zu sein, denn immer wenn er das tat, flog er noch drei Meter weiter als es geplant war. Jeffrey war zusammen gezuckt und schaute erschrocken zu den Regalen hinter. Der kleine Drache hatte sich während dessen auf Neith's Schoß nieder gelassen und grunzte dort leise vor sich hin, verborgen vor allen Uneingeweihten. Kopfschüttelnd blickte der Slytherin wieder zu Neith. "Was war das denn?". Sie zuckte mit den Schultern, "Vielleicht hat irgendein Schüler die Bücher nicht richtig gestapelt, mach dir keinen Kopf darum.". Er musterte die Regale noch einmal misstrauisch, dann kam er wieder auf das Gespräch zurück, "Also, du bist also in jemanden das erste Mal so richtig verliebt und das in jemanden bei dem eine Beziehung verdammt kompliziert ist. Klingt nicht gerade leicht.", nachdenklich biss er sich auf seiner Unterlippe herum, "Ich würde dir wirklich gerne helfen, aber dass ist deine Entscheidung.". Die Okeanos lächelte dankbar.

Sie sprachen eine Weile, doch als es in Richtung Sperrzeit zu ging, entschieden sie sich beide schlafen zu gehen. Bevor sie in verschiedene Schlafsäle abbogen, wuschelte Jeffrey ihr noch einmal tröstend durch die Haare, dann verabschiedeten sie sich. In dieser Nacht dachte Neith noch lange über Jeffrey, Snape und Eliot nach. Mit diesem Eliot hatte sie schon einmal in einer Verwandlung's Stunde gesprochen, kannte ihn jedoch nur flüchtig. Doch er schien sehr nett. Es freute sie dass sich Jeffrey nun im klaren war was er wollte, doch sie war das noch lange nicht. Wie sollte es jetzt überhaupt weiter gehen? In wenigen Wochen, genau genommen nur noch zwei, begannen die Sommerferien und sie hatte noch keine Zeichen von diesem Training um das die Götter sie gebeten hatten gesehen. Hielten sie etwa nicht zu ihrem Wort? Sanft kraulte sie Ugoi, welches es sich neben ihr auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. Doch, das würden sie. Es waren immerhin Götter und sie war auf dem besten Wege dahin ebenso eine zu werden. Soweit sie die Sagen und Mythen gelesen hatte gab es schon oft Kriege in welche die Olympier involviert wurden und da könnte ihnen Unterstützung wirklich gut tun. Doch was ihr am meisten Angst bereitete, war ihr Vater. In den Ferien würde sie zu ihm ziehen müssen und das ganze sechs Wochen lang. Er durfte keine Anzeichen ihrer entdeckten Kräfte bemerken, sonst hatte sie ein großes Problem.

Neith versank noch eine Weile in ihren Gedanken, dann hielt sie es nicht mehr aus. Das permanente Denken erdrückte sie förmlich, es schnürte ihr die Kehle zu wenn sie weiter daran dachte was in der Zukunft passieren würde. Sie sprang geschwind aus dem Bett und schnappte ihren Zauberstab. Es war nicht so dass sie ihn brauchte, doch er gab ihr ein Gefühl der Sicherheit und es war keine gute Idee an einer Zauberschule im zaubern aus der Übung zu kommen. Außerdem konnte sie sich beispielsweise in Verwandlung oder Zauberkunst nicht gerade mit einem kleinen Windstoß weiter helfen. Sie betrachtete das erste Mal seit langem wieder ihren Zauberstab. Er war aus dunklem Fichtenholz hergestellt, einen kleinen, schwarzen Stein am Griff mit eingearbeitet. Der Kern, so sagte ihr der Verkäufer damals, war aus Einhornschwanzhaar. Über den gesamten Stab hinweg waren kleine Runen eingraviert. Als Neith's Mutter mit ihr damals in diesen kleinen, unscheinbaren Laden ging und dieser Zauberstab sie auserwählte, war sie so überglücklich gewesen. Betrübt schaute sie wieder auf. Nicht nachdenken, das bringt nichts gutes mit sich. Sie warf Kelly einen letzten Blick zu, sie schlief tief und fest, und verschwand wie so oft leise aus dem Räumen der Slytherins.

Mit einem langen Gähnen betrat sie das alte Klassenzimmer. Hier fühlte sie sich so unglaublich wohl, der Raum war zu ihrem zweiten Zimmer geworden. Doch dieses Mal setzte sie sich nicht wieder in den Erker, sie legte sich auf einen der Tische und schaute auf zu der Decke. Die kleinen, eingezeichneten Sterne leuchteten schon fast durch die Dunkelheit und ließen die Slytherin endlich müde werden. Doch wie immer, musste sie wieder nachdenken, jedoch war es dieses Mal kein unangenehmes Thema, nein. Dieses Mal dachte sie an Snape. Ihr Herz wurde warm und ihr ganzer Körper tat es ihm gleich. Die Wärme war so angenehm und einhüllend, dass ihr die Augen ungewollt zu fielen. Das letzte was sie sah, war das Bild von Snape, wie er nachdenklich über einen der Aufsätze gebeugt, in seinem Zaubertrank-Klassenzimmer saß und ihm immer wieder Strähnen der pechschwarzen Haare ins Gesicht fielen. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief sie ein. 

Under the Sea ~ Severus Snape FFUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum