13. Schlussstrich

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Neith ließ wie so oft die Beine aus dem Fensterrahmen hängen und erfreute sich an der frischen Briese. Endlich eine Abkühlung nach all den heißen Sommertagen. Sie sah Hagrids Hütte und Hagrid selbst, der ihr das erste Mal klein vorkam auf dir Entfernung, der gerade seine Kürbise anpflanzte. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen. Sie, in Hogwarts, Kelly neben ihr, dass kam ihr alles so richtig vor. Neith war sich noch nie in etwas sowas sicher, dass hier Zuhause, kein anderer Ort konnte sie so fühlen lassen wie Hogwarts und die Zweifel, dass Slytherin ihr keine Zukunft bringen könnte, waren wie von der Briese die sie umgab verweht.

Klar, es gab grade ein paar Probleme, doch die wird es immer mal wieder geben. "Warum grinst du wie ein Honigkuchenpferd?", fragte Kelly. Neith lachte glücklich auf, "Ich genieße das alles hier grade nur. Hogwarts ist eines der besten Dinge dir mir je passiert sind, darf ich da nicht einfach glücklich sein?", lachte sie. Kelly schüttelte ebenfalls lachend den Kopf, "Du bist echt nicht mehr ganz dicht, deshalb mag ich dich aber.". Sie zwinkerte der rothaarigen zu und sah sich dann weiter die Bücherregale des Klassenzimmers an.

Sie blieben bis zum Abendessen, doch rafften sich schließlich enttäuscht auf. Neith hatte ein Buch zur griechischen Mythologie gefunden was die verschiedenen Sternzeichen anging. Sie wusste dass sie es die nächsten Tage nicht einmal aus der Hand legen würde, bis sie es in und auswendig konnte. Schon beim Abendessen find sie an die ersten Seiten förmlich zu verschlingen. Irgendwann blickte sie auf um nebenbei auch einmal zu essen, da sah sie Kelly ihr gegenüber die Stirn runzeln. Sie blickte zum Lehrertisch. "Sag mal, hast du irgendwas verbrochen oder warum starrt dich Snape so an?", meinte sie nach einer Weile.

Verwirrt schaute Neith nun ebenfalls zum Lehrertisch und tatsächlich. Sie traf auf Snape's schwarze Iriden, der jedoch schaute ziemlich schnell auf irgendwelche anderen Schüler. Neith hob eine Augenbraue und wartete ab bis er wieder zu ihr schaute, was auch schnell geschah. Als sich ihre Blicke ein weiteres Mal kreuzten, aß es fast schon beleidigt an seinem Reiß weiter. Neith schmunzelte kurz, da wand sie sich wieder ihrem Buch zu.

Nach dem Essen machten sie sich auf in Richtung der Slytherin Räume.
"Willst du noch mit zu mir kommen? Ich kann es auch verstehen wenn du bei den anderen Mädchen bleiben willst, also-..", fing Neith an, doch wurde gleich von Kelly unterbrochen. "Als ob ich freiwillig bei den Schnepfen bleiben wollen würde, ich bitte dich. Die sind alle so...", verzweifelt suchte sie nach einer Beschreibung. "Arrogant?".
"Genau!", frustriert seufzte die Brünette auf, "Ich verstehe immer noch nicht wie ich in den sechs Jahren nicht gestorben bin, mit denen in einem Zimmer.".

Die beiden Mädchen unterhielten sich noch eine Weile über Verwandlung und dass McGonagall eigentlich eine ziemlich interessante Lehrerin ist, da stand mit einem Mal Jeffrey vor ihnen. Sein arrogantestes Lächeln aufgesetzt, betrachtete er Neith, "Na? Hast du Lust vor dem Ravenclaw Gemeinschaftsraum mit mir auf Cooper zu warten? Der braucht noch eine Abreibung von mir.".

Der Slytherin entgleisten ihre Gesichtszüge, "Du willst mich also mitnehmen um einen völlig unschuldigen Schüler zu mobben und glaubst dabei auch noch es würde mir Spaß machen?". Jeffrey blinzelte ein paar Mal und nickte dann als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. In Neith staute sich ein Ummaß an Wut auf. Das war er, der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte.

"Du arroganter, rassistischer Nichtsnutz, du verlangst  von mir bei so einem.. Irrsinn mitzuspielen? Ich hab es satt, so verdammt satt. Es ist aus, mit solch einem egoistischen, ja, fast schon dummen Menschen will ich nichts zu tun haben. Snape hatte Recht, du bist es nicht wert. Bei Merlin, geh mir aus den Augen, es war ein Fehler mich auf dich einzulassen. Ich weiß nicht warum du so einen Scheiß abziehst, aber ich vermute du versuchst irgendeinen Schwachpunkt zu vertuschen, ich sage nur soviel, es ist dämlich!Ich hoffe für dich du siehst ein was du anrichtest, an dir zerbrechen Leute und du merkst es nicht einmal. Sprich mich wieder an, solltest du gemerkt haben was du für ein Arschloch bist, und jetzt verpiss dich!", Neith's Stimme überschlug sich und sie hätte gut und gern auf ihren Gegenüber eingeschlagen um ihren Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

Jeffrey sah sie überrascht an, er wollte gerade zu etwas ansetzten, da rauschte die Ginger an ihm vorbei, in Richtung Eingang der Gemeinschaftsraumes. Rasch murmelte sie das Passwort und hielt die Tür offen. "Kelly? Kommst du?", Neith blickte zu ihrer Freundin und war schier den Tränen nahe, doch das verkniff sie sich. Kelly kam schnell zu ihr gehuscht und verschwand im Gemeinschaftsraum. Neith drehte sich noch einmal um und warf ihrem Ex-Freund einen letzten abwertenden Blick zu.

Neith warf die Tür zu ihrem Schlafsaal lautstark zu und verriegelte sie mit einem Zauber. Nun ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie warf sich auf ihr Bett und schlug mit aller Gewalt auf ihr Kissen ein. Kelly sah stumm zu und ließ ihre Freundin machen. Eine gefühlte halbe Stunde ging dieses Wutanfall weiter, dann lag Neith mit den letzten Tränen im Augenwinkel auf der Matratze. "Gehts wieder?", fragte Kelly leise. Neith lachte hysterisch auf, "Ob es wieder geht? Ich habe grade mit meinem Freund Schluss gemacht und so auch einen guten Freund verloren. Es hat nicht mal zwei Wochen gehalten, ich bin schlimmer als diese arroganten Slytherins.". Ihre Stimme war matt, kraftlos und ganz heißer vom schreien und weinen. 

Kelly verschränkte die Arme, "Oh, nein. Du bist besser. Du hast es dieser Kakerlake Donovan endlich gezeigt, dass hat keiner bisher getan. Mag sein, es war eine kurze Beziehung, aber es hat eben nicht gepasst, dafür kannst du nichts. Und diese Rassisten, diese Möchtegern Slytherins, wissen nicht was es heißt ein Slytherin zu sein. Wir sind stolz, ehrgeizig und wissen was überleben heißt, rassistisch und arrogant gehört nicht zu unseren Merkmalen.". Nun rutschte Neith ein ehrliches Lachen heraus. Mit neu gefassten Mut richtete sie sich auf und starrte an die Wand. "Du hast Recht. Es ist wie es ist, andern kann ich nichts mehr daran und Jeffrey kann mich mal.", meinte Neith und wischte sich die nassen Wangen ab.

Sie blickte zu Kelly und musterte sie. "Hab ich was im Gesicht, oder was ist?", sie hob eine Augenbraue. "Ich hab mich grade nur gefragt ob du nicht gleich hier her umziehen willst, es wäre auf jeden Fall angenehmer als drüben bei den anderen.", meint Neith. Kelly überlegte gar nicht erst lang, "Da fragst du noch? Gern!". Die Brünette sprang schnell auf und raste aus dem Zimmer um ihre Sachen zu holen.

Neith half ihr beim verräumen ihrer Sachen und sie sprachen noch eine Weile bis sie beide schließlich schlafen gingen.

Under the Sea ~ Severus Snape FFWhere stories live. Discover now