29. Truth

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"D-Dad, was ist? Es ist doch die Wahrheit, oder?", verzweifelt kniete sie vor ihm und versuchte dem Okeanos eine Antwort zu entlocken. Dieser schüttelte die ganze Zeit den Kopf und kniete ihm Wasser als ob es sein einziger Halt wäre, vermutlich traf diese Vermutung sogar zu. Endlich blickte er Neith mit einem unbegreiflichen Schmerz in den Augen an und das Wasser um ihn herum gefror schon fast. "Neith, ich wusste nicht dass es die Olympier sind. Von Generation zu Generation hieß es immer dass Okeanos Blut selbst dort drin wäre, es hieß immer mit Müh und Not könnte man vielleicht Poseidon von seinem Thron stürzen, doch nie dass dort das Ichor aller Olympier versammelt wäre.", seine Arme zitterten furchtbar, trotz des heilenden Umgebungsraumes. Neith schaute zu Boden, "Hast du nie die Sage der zwölf Tropfen gehört? In einem von Erebos heran geführtem Krieg verloren die Götter durch Medusa, jeder selbst einen Tropfen Blut welcher sich anschließend im Meer verlor. Okeanos sammelte sie darauf hin auf und bewahrte sie bei sich auf. ". Der brünette Man sah verzweifelt drein und hockte sich erschöpft in das Wasser. "Neith, bitte glaub mir. Niemals wollte ich dir solch ein Schicksal beschaffen. Es ist unfassbar dass dich die Monster noch nicht gerochen haben bei dem ganzen Ichor.", er schnaubte.

Neith starrte vor sich hin. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Auch wenn diese Geschichte wohl in ihrem Leben etwas misslich ausgegangen war, er hatte trotz allem noch genug zu verantworten. Zum Beispiel die Trennung von ihrer Mutter, dass er Neith mit jedem Mal schreien einen Stich im Herzen verpasst hatte, die kleine Narbe an Neith's Wange und jede einzelne Flasche die er in dieser Bruchbude von Haus sich die Kehle hinab geschüttet hatte. "Du wolltest mich trotzdem als Waffe benutzen. Generell, du hast in meinem Leben keine Zukunft für mich gesehen, du hast deine Zukunft gesehen. Poseidon gestürzt, das Meer in am Ende, weil ein gewöhnlicher Mensch der einen kleinen Anteil an Ichor besitzt, denkt er könnte so etwas mächtiges wie das Wasser kontrollieren, aber soll ich dir etwas sagen, Dad?", das 'Dad' spuckte sie förmlich auf den Boden und fixierte ihn mit animalischer Wut. Fast schon kam ihr ein knurren hoch, so bedauernswert wie er da lag. Wie er sie aus flehenden Augen ansah, förmlich bettelte, man solle ihn doch endlich von seinem armseligen Leben erlösen. "Mom wird dich auch wenn du ein vollwertiger Gott sein solltest, nicht lieben. Du hast unserer ganzen Familie das Leben vermiest, dass werden wir alle dir nicht mehr verzeihen, da nützt dir dein Sorge Recht auch nichts mehr.".

Sie machte eine Geste welche das Ende ihrer Unterhaltung anzeigen sollte, doch ließ ohne große Absicht durch ihre Rage einen Blitz neben ihnen einschlagen. Ihr entfuhr ein lauter Aufschrei, dann konnte sie nicht mehr. In ihr tobte es, ein Sturm aus Wut fegte all ihre Gedanken umher und ihr wurde verdammt heiß. Sie rannte zu ihren Sachen, zog diese an und rannte dann weiter den Strand entlang. Sie schloss die Augen und rannte, immer weiter.

Während dessen, viele Stunden entfernt, lag ein ziemlich erschöpfter Severus Snape in seinem Sessel. Die Augen geschlossen und schon fast am weg dösen, hing er seinen Träumen nach. Er dachte daran wie er einigen Gryffindor-Schülern Strafarbeiten auf den Hals hetzten konnte, dachte an einige Zaubertränke welche er später noch brauen konnte, dachte an Lily, dachte an Neith, dachte wieder an die Potters. Er vermisste Lily. Verdammt sehr. Er war früher so unfassbar sehr in sie verliebt, doch James hatte dies irgendwie gelockert. Durch die ganzen Vorstellungen wie sie und James glücklich waren, hatte seine Liebe zu ihr irgendwie nach gelassen. Er hatte sie immer noch als gute Freundin gesehen, doch war angewidert wie sie solch ein arrogantes Schwein lieben konnte. Eines jedoch bereitete ihm immer noch Herzschmerz.

Sie war die Einzige bei der er jemals eine Chance hatte. Vor zwei Jahren hatte Voldemort sie umgebracht. Er litt immer noch ganz tief in ihm drin, doch es war besser geworden. Es war klar dass das passieren würde, doch Himmel, sie war ihm wichtig. Allerdings. Er verzog mit geschlossenen Augen das Gesicht. Er durfte nicht immer daran denken. Neith, sie war seit zwei Jahren die einzige die ihn wirklich ablenken konnte, mit der er auf einer Ebene stand. Wüsste sie sein Geheimnis, so war er sich sicher, würde sie alles Erdenkliche tun um ihn glücklich zu stimmen. Das würde eventuell auch klappen, doch wollte das nicht. Er wollte allein mit seinem Schmerz klar kommen, er wollte keinen Trost bei seiner Schülerin suchen. Er wollte sich nicht verlieben. Naja, er wollte. Mittlerweile war er es ja. Severus Snape, Fledermaus der Schule, miesepetriger Zaubertrankprofessor, Schmierkopf Nummer eins, hatte sich in eine Schülerin verliebt und diese wohl in jemanden anderen. Es schien als würde sich alles wiederholen. Warum hatte er nur immer so Pech in der Liebe? Auch wenn es besser so war. Er würde nur unnötig seinen Job riskieren und dazu Neith's Ausbildung an Hogwarts.

Wie es ihr wohl gerade ging? Was machte sie gerade? Was machte er hier gerade? Irritiert klappten seine Augen auf und er schallte sich selbst. Verdammt, er durfte nicht mehr an dieses Mädchen denken. Sie war nicht gut für ihn. Sie erkannte alles was in ihm vorgeht, sah seine Emotionen, seine Gedanken. Sie war wirklich nicht gut. Aber sie war wirklich unglaublich. Ihr seidiges, wildes, rotes Haar. Ihre Augen welche immer von braun zu gelb wechseln zu schienen, je nachdem welche ihrer Emotionen gerade überhand nahm. Ihr zierlicher Körper, welcher ihn schier um den Verstand brachte. Ihre geheimnisvolle, intelligente, ehrliche, vertraute Art. Insgeheim wünschte er sich einen Brief von ihr, hier und jetzt, in welchem sie schrieb er solle kommen. Wohin auch immer. Er wusste nicht ob er sechs Wochen ohne sie aushielt, anderer Seits, es konnte nicht schaden, sollte er eine Zeit lang getrennt von ihr sein. Das Mädchen verdrehte ihm wirklich den Kopf.

Under the Sea ~ Severus Snape FFWhere stories live. Discover now