20. Träume

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Die nächsten Tage verliefen wieder teilweise normal, Jeffrey machte Bögen um Neith welche einen Durchmesser von mindestens zehn Metern haben, konnte sie ihm aber auch nicht verübeln. Was Neith allerdings überraschte, Jeffrey's frühere Freunde, hingen nun in ganz anderen Cliquen ab, während der Donovan ganz allein, ziemlich in sich gekehrt durch die Tage schritt. Es war Freitag und Neith beeilte sich, gerade noch zum Unterricht zu kommen. Sie war mal wieder zu lange draußen gewesen, so hatte sie typischerweise verschlafen. Schnell raste sie noch in das Klassenzimmer für Geschichte der Zauberei und das keine Sekunde zu früh, da Binns auch gleich seinen Vortrag begann und sie vollkommen ignorierte. Außer Atem setzte sie sich an ihren Platz und legte ihre Blätter auf den Tisch, Kelly flüsterte ihr noch etwas zu von wegen sie solle nachts lieber schlafen anstatt rumzugeistern, das quittierte Neith mit einem bloßen Gähnen und war wenige Minuten später auch schon wieder durch die einschläfernde Stimme Binns' ins Land der Träume versunken.

Ein heftiger Stoß in die Rippen ließ die Okeanos aufschrecken, "Wenn du hier weiter schlafen willst, dann bleib hier, aber ich geh jetzt zu Hagrid in den Unterricht.", grinste Kelly und schulterte ihre Tasche. Mit einem genervten Stöhnen raffte die Ginger sich auf und packte ebenso ihre Sachen zusammen. Mit einem kräftigen Gähnen kamen sie als welche der Ersten bei Hagrid an. "Neith! Kelly! Is' das schön euch mal wieder zu sehn'! Wie gehts' dir n' jetzt eigentlich, Neith? Warst ja ne' lange Zeit krank, hm?", Hagrid kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu und schloss sie in eine schmerzende Umarmung, nicht mehr viel und ihre Rippen hätten geknackst.

Zu Neith's Freude nahmen sie heute das Thema Drachen durch, leider bloß theoretisch, doch sie freute sich trotzdem. Drachen waren wirklich zu tiefst missverstandene Tiere, deshalb war ihr Berufswunsch schon seit ihrer Kindheit Drachenwärter zu werden. Drachen strahlen Macht, Weisheit und Unbesiegbarkeit auf, sie zogen Neith schon immer an. Dementsprechend hatte sie sich auch schon früh in ihrer Freizeit darüber informiert und machte die Unterrichtsstunde gefühlt allein. Hagrid war ein wirklich toller Lehrer, man merkte dass er Herzblut in seinen Beruf legte. Die meisten der Lehrer konnte sie eigentlich leiden, nur eines der Slytherin Klischees traf auf sie zu, sie konnte Dumbledore nicht so wirklich ab. Er war weise, da stimmte sie seinen Verehrern zu, doch er tat immer so auf ach so besonders. Er schaffte es Leute auf eine ganz hinterhältige Art auf seine Seite zu ziehen, niemand wusste so genau was in dem Alten vorging. Niemand kannte Albus Dumbledore bis ins kleinste Detail, wieso vertrauten ihm alle so einfach?

Nachdenklich trat sie ihren Weg zu der Doppelstunde Verwandlung an, welche sie nun auf sie wartete. Professor McGonagall stand schon ungeduldig vor der Klassenzimmertür, darauf wartend dass sich alle Schüler zusammen fanden und sie das Zimmer aufschließen konnte.

Diese Stunde war das genaue Gegenteil von der vorherigen. Neith wäre fast eingeschlafen und kassierte eine Ermahnung der Professorin. Jedoch brachte sie auch diese Zeit irgendwie um und schlürfte schließlich müde und ausgelaugt zum Mittagessen. Mit schweren Augenlidern stellte sie ein Buch an ihrem Platz auf um sich vor neugierigen Blicken zu schützen und legte dahinter ihren Kopf auf die Tischplatte um ein wenig vor sich hin zu dösen. Stetig spürte sie einen Blick auf sich und lugte über den Rand des Buches. Die Rothaarige suchte die große Halle ab und begegnete schließlich dem Blick des Schulleiters. Nachdenklich musterte er sie und genervt von der unerwünschten Gesellschaft schloss sie wieder die Augen und legte ihren Kopf wieder auf den Tisch.

Kelly unterhielt sich während dessen mit den Vertrauensschülern Slytherin's, ab und zu stupste sie Neith an, aber auch nur dann wenn die Okeanos leise anfing zu schnarchen. Als es dann zur nächsten Stunde läutete, hätte Neith am liebsten einfach unter dem Tisch weiter geschlafen. Doch sie zwang sich auf zu stehen und atmete tief durch. Neith verdrängte die Müdigkeit so weit es ging und stand gerade so die letzten zwei Stunden, Kräuterkunde und Zauberkunst, durch. Wie sie das schaffte, war ihr bis heute nicht klar. Als die letzte Stunde überstanden war, ließ sie sich komplett fertig mit der Welt in ihr Bett fallen und schlief wenige Sekunden später ein.

Under the Sea ~ Severus Snape FFWhere stories live. Discover now