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Taehyung

Missmutig lief ich nach Hause. Normalerweise tat ich das mit Jungkook zusammen aber er hatte heute Kunst und das bedeutete, dass er immer 2 Stunden länger Unterricht hatte. Vielleicht war es auch ganz gut so, denn meine Laune war leicht angeschlagen. Und das wegen Jimin, diesem Trottel. Versteht mich nicht falsch, Jimin gehört zur Familie, er ist Kookies Cousin und Kookie gehört zu meiner Familie, auch wenn wir nicht wirklich Verwand sind. Unsere Mütter kennen sich seit Kindestagen und sind sozusagen zusammen aufgewachsen.

Sie sind sogar gleichzeitig schwanger geworden mit uns und wie es das Schicksal so wollte, sind wir am selben Tag im selben Krankenhaus geboren worden. Aber trotz allem ist Jimin manchmal einfach... nervig. Sein Kommentar über Kookies Hintern war einfach unnötig gewesen. Ich lass es ihm aber durchgehen, denn er ist Kookie wichtig und Kookie ist mir wichtig.

Zu Hause angekommen warf ich erst mal meine Schuhe und meinen Rucksack in eine Ecke des Flurs und ging direkt durch zur Küche, wo ich mir eine kalte Flasche Sprite aus dem Kühlschrank nahm. Damit lief ich durch das große Wohnzimmer, hinüber zur gossen Terrassentür, die hinaus in unseren Garten führte und zum Pool. Es war so heiß heute wie im Hochsommer, dabei war es fast Herbst und bald stand der Schulball an. Da hatte ich ja mal gar keine Lust drauf.

Seufzend ließ ich mich auf eine der Liegen plumpsen, die um das tiefe Becken herum standen und schob meine Sonnenbrille aus meinen Haaren auf meine Nase, um dann an meinem Getränk zu nippen. Der Ball. Ich war genervt von dem Thema. Die Schüler waren in verschiedene Teams aufgeteilt worden, um jeweils eine Attraktion für den Ball zu organisieren. Natürlich war ich ein Team mit Jungkook, mit jemand anderem hätte ich das vermutlich erst gar nicht gemacht. Aber sich zu weigern, gab ein Ungenügend und das konnte ich mir beim besten Willen nicht erlauben. Kookie hatte diese wirre Idee von einer Kissing Booth.

Einem Stand, wo Jungs und Mädchen sich bereit erklärten Küsse zu verteilen. Ich knutschte zwar gerne, aber nicht wahllos einen nach dem anderen... obwohl, doch, manchmal schon. Okay, fast immer. Ich mochte es, es machte Spaß und vertrieb die Langeweile.

Aber auf dieses Schulgedöns hatte ich einfach keinen Bock, das war mir dann doch zu doof. Allerdings war Kookie Feuer und Flamme für dieses Projekt. Er sagte, er wüsste genau das es gut ankommen würde und das beste Projekt sollte im Jahrbuch verewigt werden, und das wollte er unbedingt. Er wollte unbedingt etwas schaffen, was ihn für andere sichtbar machte.

Auch wenn ich oft ein Idiot war, ich kannte meinen Kookie wie einen Zwilling. Er würde es nicht offen zugeben aber es machte ihn traurig, dass er oft der Außenseiter war. Er wurde nicht wirklich gemobbt oder fertig gemacht. Er wurde einfach... ignoriert. Alles Vollidioten! Sie konnten nur nicht sehen wie großartig mein Keks war.

Und genau aus diesem Grund machte ich bei der Planung mit. Ich sah seine Augen leuchten wenn er davon sprach. Das alleine war es mir wert!

„Kim Taehyung!", schrie plötzlich die Stimme meiner Mutter so laut durch das Haus, dass ich es draußen am Pool hören konnte und ich konnte mich gar nicht so schnell aufsetzen, wie sie auch schon mit meinen Schuhen in der Hand raus kam und vor dem Poolrand zum stehen kam. Die Schuhe in einer Hand, die andere Hand in der Hüfte.

„Kim Taehyung..."

„Ja, Mom?"

„Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst gefälligst deine Sachen direkt weg räumen? Wir sind hier doch nicht bei den Flodders!" Sie blickte mich mit krauser Stirn und wirrem Blick an.

Oh, oh, dachte ich nur und ahnte was sie vor hatte, als sie die Hand mit den Schuhen ausstreckte und näher ans Wasser ging. „Mom, mach das nicht!", flehte ich direkt. „Ich hätte die Schuhe schon noch weg geräumt!"

„Ach ja?", fragte sie ironisch grinsend. „Und wann? Im Jahr 2045?"

„Ja, vielleicht! Aber Mom, mach das bitte nicht, die waren teuer! Und ...und du liebst mich, richtig? Ich bin dein Sohn!", flehte ich und stand langsam auf „Manchmal frag ich mich das selber. Du bist doch früher so gerne schwimmen gegangen und heute ist es heiß....", und mit diesen Worten ließ sie meine teuren Nike Turnschuhe in den Pool fallen, was mir ein sehr hohes Quieken entlockte. Das würde ich später niemals zugeben!

„Mom!", schrie ich weinerlich und eilte zum Becken um meine Schuhe zu retten.

„Wow!", sagte sie. „So schnell hab ich dich hier zu Hause noch nie bewegen sehen! Wenn du deine Schuhe aus dem Pool geangelt hast, räum bitte auch direkt deine Schulsachen aus dem Flur, sonst verteil ich die vom Dach aus im Garten und du kannst sie aufsammeln, klar?"

Ich nickte nur schnell, als ich einen Schuh gegriffen bekam und nach dem zweiten angelt. In dem Moment klingelte mein Handy. Ich stellte Schuh Nummer eins auf den Boden und zog das Handy aus der Hosentasche.

Jungkookie.

„Hi", sagte ich tonlos. „Tae, was machst du? Ich hab eine Stunde früher Schluss und dachte ich komme vorbei wegen dem Projekt!"

„Ich starre aufs Wasser. Mein Schuh geht unter."

„Ok.... warte, was?", fragte er verdutzt „Nichts. Ja, komm vorbei. Bis gleich!" Damit legte ich schnell auf und beobachtete den zweiten Schuh beim Ertrinken.

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Kiss me ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang