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Taehyung

Ich war so froh zu Hause zu sein. Der Tag war mega anstrengend und als das Taxi uns bei mir absetzt, wollte ich nur noch ins Bett. Aber ich wollte auch mit Jungkook reden, ich hatte das Gefühl da stände noch immer etwas zwischen uns und so lud ich ihn ein bei uns zu übernachten, worauf er Ja sagte. Ich denke, er wollte einfach nicht alleine ein.

„Ich bin so fertig!", schnaufte ich und ließ mich auf mein Bett plumpsen. Kookie stand wie ein Fremder in meinem Zimmer. „Mensch, Kooks, was ist denn los?", fragte ich und hob meinen Kopf leicht an, um ihn anzusehen. „Willst du da stehen bleiben?" Jungkook seufzte und streifte sich dann die Schuhe aus, bevor er sich zu mir aufs Bett setzte. Gefühlte 20 Meter entfernt. Ich schaute ihn ungläubig an. „Ist das jetzt dein ernst?"

„Was denn?"

„Na, dass du Abstand zu mir hältst, als wenn ich 'ne ansteckende Krankheit oder sowas hätte." Ich setzte mich auf und lehnte mich am Kopfende an. Dann klopfte ich neben mir auf die Bettdecke. „Komm schon her! Ich kann es nicht leiden, wenn du so weit weg bist. Das fühlt sich...falsch an." Kookie nickte, krabbelte hoch zum Kopfende und setzte sich so nah neben mich das sich unserer Schultern berührten. Einen Moment lang sagte keiner von uns was, wir starrten einfach nur gradeaus und hingen unseren Gedanken nach. „Wir sollten reden, Kooks!", beschloss ich und zerschnitt damit die immer unangenehmer werdende Stille.

„Okay."

„Ich meine, was ist los zwischen uns? Wir sind doch beste Freunde. Schon immer! Du bist wie meine bessere Hälfte. Und plötzlich ist alles anders." Ich traute mich nicht recht, ihn anzusehen. „Wir haben uns beide so plötzlich mit einem Schlag verändert. Du hängst mit diesen Idioten ab, nur um in das scheiß Jahrbuch zu kommen. Meinst du wirklich, es würde die Leute interessieren, die dich bisher nicht beachtet haben? Und versteh das nicht falsch jetzt. Ich meine, ist es nicht viel wichtiger was die Menschen über dich denken, die dich lieben? Jimin, Yoongi...und ich?" Ich hielt kurz den Atem an. Hatte ich das jetzt wirklich gesagt? Es kam so rausgerutscht aber es war nicht nur so dahin gesagt und diese Erkenntnis ließ mein Herz im doppelten Schlag pulsieren. 

Ich liebte Jungkook.

Wenn er etwas von meiner plötzlichen Erleuchtung mitbekommen hatte, dann zeigte er es nicht. Ich räusperte mich und wollte grade weiter reden als das Haustelefon zu klingeln begann. Schnell sprang ich vom Bett auf, erleichtert, dieser peinlichen Situation zu entkommen und beeilte mich, den Anruf entgegen zu nehmen.

„Hallo?", fragte ich in den Hörer.
„Hi Schatz. Hör mir bitte genau zu und tu was ich dir sage."
„Mom?" Ich war etwas irritiert. „Okay, was soll ich machen?"
„Geh bitte an meinen Aktenkoffer im Büro und suche die Visitenkarte von unseren Anwalt. Die steckst du ein, nimmst meine Kreditkarte aus dem Safe, bestellst dir ein Taxi und kommst damit direkt aufs Polizeirevier in Gangnam, okay?"
„Was?", fragte ich in einem sehr hohen Ton, was auch Kookie gehört haben muste, denn der stand kurz darauf hinter mir. „Und sag Jungkookie bescheid, er soll das selbe tun!"

„Was? Ich hab meinen Namen verstanden.", sagte der Jüngere.
„Oh Kookie ist da? Ist ja perfekt. Kommt einfach schnell her." Ich ahnte böses. „Mom? Ihr seid vorhin so schnell verschwunden und jetzt auf dem Polizeirevier. Was habt ihr gemacht?"

„Sie sind wo?", fragte Jungkook ungläubig. Im Hintergrund hörte ich Jungkooks Mutter fluchen: „Sie sind ein armseliger Idiot! Aber ich will ehrlich zu Ihnen sein: nicht jeder denkt so positiv über Sie, wie ich!" Ich seufzte. Bitte nicht, das konnte doch nicht wahr sein. „Mom? Seid ihr etwa verhaftet worden?!"

„Schätzchen, halt die Klappe und tu was ich dir sage. Nur einmal bitte." Eine fremde Männerstimme ertönte: „Sie müssen jetzt auflegen! Das ist keine öffentliche Telefonzelle hier!"

„Sie haben mir gar nichts zu sagen! Ich kenne meine Rechte und ich..."
„Hören sie, ich kenne ihre Rechte auch! Legen sie jetzt verdammt nochmal auf!"
„Typen wie sie, sind der Grund warum ich einen Mittelfinger habe!", hörte ich meine Mutter noch zischen, bevor es in der Leitung tutete. Ungläubig starrte ich den Hörer an. „Was ist passiert?", fragte Jungkook.

„Unsere Mütter sind verhaftet worden, wir sollen sie abholen!" Ich blickte ihn völlig entgeistert an. „Sie sind WAS?"
„Wir sollten uns beeilen, Kooks, sie beleidigen schon die Polizisten!" Plötzlich jagte das Adrenalin durch meinen Körper und in Windeseile hatte ich alle nötigen Sachen beisammen. Während wir zu Jungkook rüber liefen, bestellte ich bereits das Taxi und nachdem auch er alles hatte, konnten wir direkt los.

Schon von weitem konnte man das Gezeter auf dem Revier hören. Kaum waren wir durch die Eingangstür getreten, erblickten wir auch schon das Chaos. Ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte und unsere Mütter wollten aufeinander los gehen, doch drei Polizisten hielten sie auseinander. „Ein linierter Block hat mehr Kätschen, als sie Gehirnzellen!", schrie Jungkooks Mutter den Mann an, der, wie ich jetzt erkennen konnte, aus beiden Nasenlöchern blutete. Und meine Mutter setzte noch einen oben drauf: „Sie sind so ein Fall von geplatzten Kondom!" Sie sah dabei aus, als würde sie ihm die Augen auskratzen wollen.

„Ähm...hallo?", sagte ich in das Chaos hinein und sobald sie uns bemerkt hatten, wurde es schlagartig still. „Seid ihr hier um eure Mütter abzuholen?", fragte einer der Polizisten.
Jungkook und ich nickten gleichzeitig, völlig verstört von der rabiaten Szene vor uns. „Oh Gott sei Dank!", seufzte der Officer. „Endlich werden wir die Verrückten los!"

Er sah ziemlich erleichtert aus.

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Kiss me ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ