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Yoongi

Mich auf der Party mit Hoseok anzulegen, war sicher nicht meine beste Idee, aber ich hatte genug davon, dass ich ständig mitansehen musste, wie er meine Freunde dumm anmachte und ihnen sogar drohte.

Wow, das war das erste Mal, dass ich so etwas wie "meine Freunde" auch nur dachte. Aber ja, neben dem Fakt, dass ich Jimin liebte, war er auch mein bester Freund und auch Taehyung war zu einem Menschen geworden, den ich zu schätzen gelernt hatte. Aber das half alles nichts, denn ich konnte und wollte Jimin's Gesundheit nicht gefährden, indem ich Hoseok sauer machte und hoffte inständig, dass er meine kleine, rebellische Aktion am nächsten Tag vergessen würde.

Tat er nur leider nicht, was ich bald feststellen durfte.

"Das ist scheiße. Ich will endlich auf Dates gehen und dich in der Schule küssen können..." beschwerte mein Jiminie sich, als wir gemeinsam auf meinem Bett lagen und der Musik lauschten. Er hatte ja recht. Obwohl ich nie der Typ Mensch war, der großen Wert auf dieses ganze Pärchen-Getue legte, musste auch ich zugeben, dass es mir langsam auf die Nerven ging, mich immer verstecken zu müssen.

"Ich weiß, Babe. Das Alles hat hoffentlich bald ein Ende." gab ich zurück, nahm seine Hand und küsste seinen Handrücken, bevor ich ihn in meine Arme zog und praktisch an mich presste. Jimin war der Einzige, der mich so kannte und das war auch ganz gut so. Bei ihm konnte ich einfach ich sein und musste mich nicht verstellen. "Hyung, hast du- Oh." kam mein Bruder plötzlich reingestürmt, stockte aber in seiner Bewegung, als er Jimin sah. "Sorry, ich wollte nicht stören!" verbeugte er sich hastig und wollte rückwärts wieder rausgehen, aber da ich keine Lust hatte, später noch mal mit ihm zu sprechen, richtete ich mich auf und hielt ihn zurück.

"Was ist denn?" hakte ich nach und wischte mir genervt durchs Gesicht. "Ach ja, Eomma braucht noch was aus dem Supermarkt und eigentlich wollte ich  gehen, aber ich muss noch ein Projekt fertig machen. Könntest du vielleicht fahren?" fragte er und ich rollte mit den Augen, denn es war nicht das erste Mal, dass er seine Aufgaben auf mich abwälzen wollte. "Reicht es, wenn ich gehe, sobald ich Jimin nach Hause gebracht habe?" stellte ich die Gegenfrage und Jimin klammerte sich wie ein Koala von hinten an mich, was mich direkt zum Schmunzeln brachte. "Ja, reicht. Danke Hyung, hast was gut!" rief er beim Rausgehen noch schnell und schloss auch schon die Tür hinter sich. 

Und so viel, wie ich bei ihm gut hatte, hätte er mindestens fünf Jahre lang meinen Butler spielen müssen, damit das Konto ausgeglichen wäre. 

Nachdem Jimin und ich uns noch einen, vielleicht auch zwei Filme angesehen haben, wobei wir den zweiten schon kaum noch mitbekommen hatten, stand ich schwerfällig auf und streckte mich ausgiebig, bevor ich meine Schuhe anzog und mich über ihn beugte, da er sich weigerte, aufzustehen. "Ich will niiiiiiiicht! Kann ich nicht einfach hier schlafen?" jammerte er und schob die Unterlippe schmollend vor, während er sich hinsetzte und wie ein bockiges Kind im Schneidersitz auf meinem Bett saß. "Nicht heute. Morgen ist Schule und meine Mutter nimmt es seit damals ziemlich ernst, dass ich pünktlich bin und nichts verpasse." verneinte ich und warf mir meinen Hoodie über den Kopf. 

"Du hast mir nie so wirklich erzählt, was damals passiert ist." stellte Jimin fest, während er ebenfalls vom Bett aufstand und sich seine Schuhe anzog. Ich atmete tief durch und schnappte mir meinen Schlüssel vom Nachttisch. "Umgang mit den falschen Leuten. Das Übliche halt..." versuchte ich, um diese Unterhaltung einen Bogen zu machen, denn ich sprach nicht gern über meine Vergangenheit. Es war passiert, daran konnte man sowieso nichts mehr ändern. Wieso also noch groß und breit darüber reden?

"Was bedeutet das Übliche, Yoongi? Sag schon!" bohrte der Jüngere weiter nach und meine Hoffnung, es nicht sagen zu müssen, packte ihre Sachen und verschwand spurlos. "Du bist 'ne Nervensäge." brummte ich und lief zur Tür, die ich auch gleich aufmachte und ungeduldig auf Jimin wartete. So gern ich ihn auch bei mir hatte, er redete einfach viel zu viel, wenn er neugierig war. 

Kiss me ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Where stories live. Discover now