Kiss me ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓

💋 21

Jungkook

Ich war gerade dabei, mir für die Party, zu der ich gezwungen wurde, halbwegs vernünftige Klamotten raus zu suchen, was sich als schwieriger herausstellte, als gedacht. Klar, ich war jetzt nicht völlig unfähig, aber sonst war es immer Tae, der mir gesagt hat, was gut aussah und was eher nicht, deshalb wusste ich nicht so recht, was ich tragen konnte, ohne wie ein Idiot auszusehen. Noch dazu gefiel es mir nicht, auf eine Party zu gehen, zu der ich nicht einmal eingeladen war, aber ich hatte ja leider keine Wahl.

"Ich gehe jetzt, bitte lass das Haus steh- Gehst du weg?" fragte meine Mutter, die sich eigentlich nur verabschieden wollte und sah mich skeptisch musternd an. "Nur zu Tae." antwortete ich ehrlich, aber von der Party sagte ich nichts. Wahrscheinlich würde sie es von Sunmi sowieso erfahren, aber für den Moment wollte ich mir eine Standpauke darüber ersparen, dass ich vorsichtig sein soll, nicht zu viel trinken und so weiter und sofort. "Ach so. Na dann, viel Spaß und Happy Birthday noch mal, mein Schatz." sagte sie, drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und verschwand.

Gerade zog ich meine Schuhe an, als es auch schon an der Tür klingelte und ich kurz darüber nachdachte, einfach nicht auf zu machen, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder, als ich an Jimin dachte und ging seufzend zur Tür. Ich erwartete schon einen blöden Kommentar zur Begrüßung, oder irgendwas gemeines von einem der Leute, aber zu meiner Überraschung stand bloß Yoongi da. "Ich soll dich abholen. Komm schon, ich hab keine Lust auf Stress." sagte er monoton und sah mich dabei nicht mal an. "Ja, ich hole nur noch schnell meinen Schlüssel." nickte ich und drehte mich um. "Jungkook." sagte Yoongi und hielt mich am Shirt fest. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um und sah ihm direkt ins Gesicht, welches irgendwie flehend aussah. 

"Tu einfach, was sie sagen, okay? Dir wird nichts passieren, ich passe auf, aber bitte, fang keinen Stress an." bat er mich und ich schluckte. Was für eine Geschichte hatte er bloß mit Hoseok, dass er solche Angst hatte? Zu fragen traute ich mich aber auch nicht, also nickte ich wieder nur und stopfte meinen Schlüssel in meine Hosentasche und atmete noch einmal tief durch, bevor ich hinter Yoongi raus ging und ihm zu seinem Auto folgte. 

Während der Fahrt sprachen wir nicht viel, aber es gab eine Sache, die ich ihm unbedingt sagen musste, bis zu diesem Zeitpunkt aber nicht konnte, denn wir waren nie wirklich allein. "Uhm, danke." sagte ich leise und starrte auf meine Hände. "Wofür?" gab der Ältere verwundert zurück und ich konnte im Augenwinkel sehen, dass er kurz zu mir rüber sah. "Na ja, die Sache im Schwimmbad. I-Ich hatte echt Angst..." stammelte ich und schon stiegen mir wieder die Tränen in die Augen. Man, wann war ich denn bitte zu so einer Memme geworden? "Passt schon." kam es trocken von meinem Sitznachbar und ich schüttelte sofort mit dem Kopf. "Nein, du verstehst nicht. Mir hat noch nie wirklich jemand geholfen. Sonst sehen alle immer nur zu, aber du warst einfach da." widersprach ich und Yoongi seufzte. "Glaub mir, meine Idee war das nicht." stieß er aus und ich wollte gerade fragen, wie er das meinte, da kam das Auto auch schon zum Stehen und keine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen.

"Habt ihr noch nen Zwischenstopp gemacht, oder wieso hat das so lange gedauert? Wir wollen endlich rein, man!" wurde ich sofort von Namjoon an gemeckert und leicht in Richtung Haustür geschubst. Sogar draußen konnte man schon die laute Musik und die feiernden Leute hören. Ich schluckte und drückte auf die Klingel. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann riss jemand die Tür auf und schwankte einen Moment hin und her, bevor er sagte: "Ayyyyy, kommt doch reiiiiin." und wieder in der Menge verschwand. Im Inneren sah ich mich sofort um, konnte Tae aber nirgends entdecken, also atmete ich erst einmal erleichtert durch. Allerdings fiel mir auf, dass ich niemanden der anwesenden Leute kannte und ich fragte mich, ob Tae sie überhaupt alle kannte. Aber wieso sollte er auch nicht? Immerhin war er um einiges beliebter, als ich.