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Yaren

Ich löste mich leicht von ihm, um in sein Gesicht zu blicken. Seine dunklen Augen bohrten sich in meine. Über seiner Augenbraue war eine Wunde, welches wahrscheinlich Emre verursacht hatte. Die Schuldgefühle in mir stiegen...Die beiden hatten sich wegen mir geschlagen.

Ich führte meine Hand auf seine Wunde und lag es darauf, weswegen er kurz zusammen zuckte, doch nichts machte. „Tut mir Leid. Das ist alles meine Schuld. Ich sollte dir zuhören und nicht voreilig handeln", meinte ich entschuldigend. Sein Griff um meine Taille wurde deutlich stärker und er zog mich noch näher zu sich.

„Bitte steig nie wieder in die Autos anderer Jungs. Ich kann diesen Anblick nicht ertragen", sagte er mit einem gequälten Blick. Hatte es ihn wirklich so mitgenommen?
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Nie wieder", wiederholte ich seine Worte und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

Ich nahm meine ganze Mut zusammen, stellte mich auf meine Zehenspitzen und drückte meine Lippen auf seine. Die Emotionen und Gefühle in meinem Körper fuhren Achterbahn und mir wurde deutlich wärmer. Es war ein langsamer, leidenschaftlicher und ruhiger Kuss. Es war weder hektisch noch wild.

Ich schlang meine Hände um seinen Hals, während er meinen Kuss erwiderte. Plötzlich fiel mir ein, was ich hier wirklich tat. Ich bereute es nicht ihn geküsst zu haben, aber was wenn meine Brüder meine Abwesenheit bemerken? Sofort löste ich mich von Enes, der mich schon fragend ansah.

„Ich muss nach Hause!", sprach ich panisch und löste mich auch aus seinem Griff, um nach Hause zu gehen, doch er stellte sich vor mich. „Du gehst um diese Uhrzeit nirgendwohin!", sagte er streng.
Ich verdrehte meine Augen.
„Enes, meine Brüder bringen mich um, wenn sie meine Abwesenheit bemerken", versuchte ich ihm die Situation zu erklären.

„Du kannst morgen früh gehen. Jetzt lass ich dich nicht mehr gehen", kam es stur von ihm.
Meine Brüder sind Langschläfer. Also wenn ich um 7 Uhr morgens wieder zu Hause bin, dann würden sie auch nichts bemerken.
Ich zögerte eine Weile. Der Gedanke mit Enes in einem Bett zu schlafen, brachte mich aus der Fassung, weswegen ich dann nickte.

„Gut", murmelte er und öffnete seinen Schrank um mir Schlafsachen zu geben, jedoch hatte ich meine Pyjamas schon unter meiner Winterjacke. „Hab meine Schlafsachen schon an", erzählte ich und zog meine Jacke aus. Er musterte mein Outfit, bis sich seine Augenbrauen zusammen zogen. „Wem gehört das?", knurrte er wütend und deutete auf mein T-Shirt, welches ich von Berat abgezogen hatte.
Ist Enes dumm oder so? Er müsste doch wissen, dass ich gerne die T-Shirts meiner Brüder anziehe.

„Berat", antwortete ich und konnte sehen wie er sich entspannte.
„Gut so", sagte er und drehte sich wieder zu seinem Schrank. Unerwartet zog er sich sein Oberteil aus, sodass er nun Oberkörperfrei vor mir stand.
Automatisch hielt ich die Luft an.
Ich versuchte meine Blicke abzuwenden, doch wie ein Magnet wurden sie wieder angezogen.

„Gaff nicht", hörte ich sein raues Lachen, weswegen meine Wangen die Farbe rot einnahmen. Wie peinlich ist das denn?
Er zog sich um, während ich ihn mein Rücken zukehrte und nervös mit meinen Fingern spielte.

„Tamam, lass schlafen gehen", zog er mich unerwartet an meiner Hand auf sein Bett zu. Er deckte uns beide mit seiner Decke zu und drückte mir einen Kuss auf meine Stirn. Ich kuschelte mich bei ihm ein und schloss friedlich meine Augen.

Ganz genau wusste ich auch nicht was wir waren, aber es war mir egal...Ich liebe ihn und es fühlt sich richtig an. Das ist das was zählt.

Alles ist Para - Mero 428Where stories live. Discover now