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Yaren

„Warum habt ihr ihn nicht aufgehalten?!", sprach ich zu Dogan und Ahmet, während wir aus dem Auto stiegen.
„Denkst du er hört auf uns?", beantwortete Dogan meine Frage mit einer Gegenfrage.

„Da lang!", zeigte Ahmet auf eine große Tür. Wir befanden uns vor einem verlassenen Lager. Hoffentlich konnten wir Enes noch rechtzeitig aufhalten. Er tat das alles, weil er Geld brauchte, aber damit setzte er sein Leben aufs Spiel. Er könnte Andys Geld annehmen, mir war es egal. Hauptsache er würde sein Leben nicht riskieren.

Wir liefen an den Menschen vorbei, die uns komisch musterten. Wo war er?!
Ein breiter Mann stellte sich vor uns und versperrte somit unser Weg.
„Was wollt ihr Kinder hier?", ertönte seine tiefe Stimme. „Wir-", setzte Dogan an, doch er unterbrach ihn. „RAUS!", brüllte er, sodass wir zusammenzuckten. „Aber wir-", versuchte es Ahmet erneut, doch der Mann duldete sowas nicht und war bereit uns rauszuschmeißen.

„NEIN! Wir gehen nirgendwohin, bevor wir nicht Enes gesehen haben", verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und blieb auf derselben Stelle stehen.
„Geh nach Hause und spiel mit deinen Barbiepüppchen weiter", gab dieser in einem strengen Ton von sich. Ich seufzte genervt.
Sah ich aus wie 5?

„Sie hören mir jetzt zu! Entweder lassen Sie uns jetzt Enes Meral sehen oder ich rufe die Polizei an und berichte ihnen das hier ein illegaler Boxkampf stattfindet!", drohte ich ihm.

„Yaren, was machst du?", flüsterte mir Dogan zischend zu.
Der Mann lächelte frech und bückte sich zu mir runter: „Nenn mir jetzt einen Grund, warum ich dich und deine Freunde nach dieser Drohung nicht einsperren sollte."
Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet...

„Scheiße", kam es diesmal auch von Ahmet. „Meine Freundinnen wissen, dass ich hier bin. Wenn sie in den nächsten 15 Minuten kein Lebenszeichen von uns erhalten, werden sie die Polizei benachrichtigen. Also tun Sie uns beiden einen Gefallen und lassen Sie uns Enes sehen. Ich verspreche es, kein Mensch wird je von unserem Gespräch hier erfahren", dachte ich mir spontan eine Lüge aus.
Keiner meiner Freundinnen wusste davon...

Doch es schien zu funktionieren, denn er stellte sich auf und räusperte sich: „Folgt mir." Zufrieden klatschte ich mit Dogan und Ahmet ein, bevor wir dem Mann folgten. Er blieb vor einer Tür stehen und stürmte ohne anzuklopfen rein. Sofort betraten wir drei ebenfalls das Zimmer in dem Enes sich befand.

Enes saß mit einem Art Bademantel auf einem Hocker, wodrunter er nichts anderes als ein kurzes Short anhatte. Allein ihn sozusehen sorgte schon dafür, dass die Hitze in mir stieg.

Ein unbekannter Typ war dabei Enes Handgelenke zu bandagieren, worüber er Boxhandschuhe tragen musste. Sein Blick schweifte zu uns rüber und abrupt erhob er sich. „Was sucht ihr hier?!", zischte er wütend.

„Die Kleine ist tempramentvoll, sie hat nicht locker gelassen", meinte der Mann, der uns hierher geführt hatte. Enes musterte mich, bevor er wütend Dogan und Ahmet anblickte: „Habe ich euch nicht gesagt, dass sie nichts davon erfahren darf."
Der Mann und der Typ, der Enes Handgelenke bandagiert hatte, hatten das Zimmer schon längst verlassen, sodass wir vier alleine hier standen. „Wir können im Auto weiter diskutieren. Lass uns von hier verschwinden", setzte ich an.

„Ich habe einen Kampf Yaren. Ich gehe nirgendwohin", setzte sich dieser wieder auf sein Hocker. Wollte er mich verarschen? Was für ein Kampf?
„Wir warten draußen", ertönte es von Ahmet, bevor beide uns alleine ließe, da es ihnen anscheinend unangenehm hier wurde.

„Willst du für Geld Menschen schlagen?", versuchte ich es erneut. „Ich habe Schulden, Yaren", lautete seine Antwort.

„Es gibt andere Wege deine Schulden zu begleichen. Warum riskierst du dein Leben?", ging ich näher auf ihn zu. Die ganze Zeit über vermied er den Blickkontakt zu mir und sah überallhin außer in meine Augen. „Geh nach Hause. Hier ist es gefährlich", wechselte er erneut das Thema. „D-Du kannst das Geld von Andy annehmen, mir macht es nichts aus. Wirklich", ließ ich nicht locker.

„Lieber sterbe ich als das Geld von ihm nochmal anzunehmen", meinte er stur. Er hatte wirklich vor in den Ring zu steigen. Das durfte ich nicht zulassen!
„Ich...Wir finden gemeinsam ein Weg da raus, aber ich flehe dich an, mach da nicht mit", bittete ich und meine Augen füllten sich wieder mit Tränen.
Die naive und sensible Yaren war wieder zurück.

Er sah mir kurz in die Augen, öffnete seinen Mund um was zu sagen, doch schloss es wieder. Er fuhr sich durch die Haare und seufzte: „Tut mir Leid, aber ich muss da mitmachen."
Was?

„Also ist dir dieser Kampf wichtiger als ich es bin?", versuchte ich irgendeine Reaktion in ihm zu erwecken.
„Ich muss meine Schulden abbezahlen. Was verstehst du daran nicht?", wurde er etwas lauter, sodass ich zusammenzuckte.

„Weißt du was Enes? Mach was du willst! Ich habe nichts getan Enes, nichts! Ich habe dich nie belogen, dir nie etwas vorgespielt! Das Einzige was ich gemacht habe, war es dich zu lieben mit allem was ich habe, aber nicht mal das konntest du erwidern! Es reicht mir! Ich habe dir jede Scheiße verziehen und jetzt wo ich eine klitzekleine Sache von dir verlange, tust du es nicht? Ich habe was viel besseres als dich verdient!", versuchte ich stark zu klingen. Meine Worte waren hart, aber wahr.

Ohne ihm ein weiteren Blick zu schenken, verließ ich das Zimmer. Dann soll er eben kämpfen,
was juckt mich das überhaupt?

Yaren ballert los 💣
Hätte sie das lieber nicht sagen sollen? Hat Enes diese Wörter verdient? Wird er jetzt in den Ring steigen?

Ich habe diese Story gestern offiziell zu Ende geschrieben.
Noch acht Kapitel...
Also genießt jedes einzelne Kapitel 🤧

Heute kommen zwei weitere Kapitel 🙂

Alles ist Para - Mero 428Where stories live. Discover now