- 107 -

5K 153 105
                                    

Yaren

Nur ein Spiel, wiederholte sich die Stimme in meinem Kopf. Die liebevollen Worte, die Küsse, die Eifersucht... Alles war gespielt. Ich fing an zu zittern. Der Schmerz in meiner Brust war noch nie zuvor so groß gewesen. Enes hatte mich schon oft verletzt, er hat genug mein Herz gebrochen, doch das was er jetzt gemacht hatte, es hatte mich zerstört. Er hatte die naive, süße Yaren in mir zerstört.

„Ey, ich hab voll hunger. Lass mal was bestellen", kam er ins Zimmer und blieb abrupt stehen als er mich weinen sah. Meine Hand um das Handy wurde fester. „Wieso weinst du?", fragte er unwissend. Selbst diese Sorge und Unwissenheit in seinen Augen war eine Lüge. Diese Augen, die mich liebevoll ansahen waren eine Lüge. Er war eine Lüge und ich war sein Spiel.

„I-Ich war n-nur ein Spiel", ertönte es leise und stotternd von mir. Ich konnte nichts dafür, dass ich so schwach klang. Dann war ich eben schwach und er war meine Schwäche. Seine dunklen Augen, die mich belügt hatten, weiteten sich und er blickte von mir hinunter zu meinen Händen, in denen ich sein Handy hielt.

„Ich kann das erklären, du musst mir zuhören!", sagte er harsch. Warum sollte ich ihm zu hören? Er hatte dieses Spiel gewonnen und ich Naive hatte es verloren. Ich war doch nur eine Wette. Er hatte sein Geld bekommen, was hielt mich noch hier bei ihm?

„Ich war nur ein Spiel", wiederholte ich meine Worte und lachte bitter auf. Von Sekunde zu Sekunde wurde mir klarer, was hier eigentlich abging. Hatte ich das verdient? „Yaren, ich-", wollte er wieder ansetzen, doch meine rechte Hand klatschte auf seine rechte Wange. Das musste ich tun.

Da er neu geduscht hatte, lagen ihm paar nasse Haarsträhnen auf seiner Stirn. Dieser Schmerz an seiner Wange ist gerade nichts im Vergleich zu dem Schmerz in meinem Herzen. War überhaupt so etwas wie ein Herz in mir übrig geblieben? Er hatte doch alles zerstört.

Ich wollte ihn anschreien, schlagen, fragen wie er mir sowas antun könnte, doch allein wenn ich mein Mund öffnen würde, würde ich zusammenbrechen. Vor ihm würde ich ganz bestimmt nicht zusammenbrechen. Er dürfte nicht sehen wie sehr er mich getroffen hatte.

Ich warf sein Handy auf das Bett, stand mit wackeligen Beinen auf und verließ sein Zimmer. Die Tränen waren wie ein Schleier vor meinen Augen. Ich konnte gar nichts sehen. Ich sprintete die Treppen nach unten und wollte das Haus verlassen, jedoch zog er mich an meinem Arm zurück.

Sofort klatschte ich seine Hände weg und schubste ihn von mir. Er sollte es nie wieder wagen mich anzufassen. Das Gefühl von Ekel verbreitete sich in mir. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich von dem Mann ekeln würde, den ich über alles liebte. Ich liebe ihn...

Er fuhr sich gestresst durch die Haare. Warum ist er denn so gestresst? Die Wahrheit ist raus und ich bin weg. „Warum tust du jetzt so als würde ich dich interessieren? Warum rennst du mir überhaupt hinterher? Du hast doch dein Geld bekommen, was willst du noch von mir? Stimmt, du hast mich nicht entjungfert und die Wette noch nicht ganz gewonnen. Willst du mich jetzt etwa vergewaltigen?", zischte ich und wischte mir meine Tränen weg.

„Halt die Fresse Yaren. Du gehst nirgendwohin", sagte er etwas ruhiger. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Eigentlich wollte ich mich zurückhalten, doch das lasse ich nicht auf mir sitzen. Wie redet er mit mir? „Du bist so ekelhaft. Ich ekele mich von dir. All die Monate hast du mir ins Gesicht gelogen. Stell dir mal vor jemand hätte dasselbe mit deiner Schwester getan...", er unterbrach mich, da er die Wahrheit nicht ertragen konnte, doch ich redete weiter.

„Du bist erbärmlich Enes. So erbärmlich. Für Geld würdest du alles tun, selbst deine Familie verkaufen", mir war klar, dass ich ihn rasend machte, denn er hatte sich angespannt. „Yaren reicht", sagte er. Reicht? Reicht?!

„Reicht?! Du hast mich zerstört! Du...Du hast mich benutzt! Ich...Ich war ein Spielzeug", wurde mir langsam wieder klar warum wir uns hier überhaupt stritten. Ich fühlte wie ich kurz vorm Zusammenbrechen war. Meine Tränen waren unmöglich zu halten. Dann soll er doch sehen wie krass er mich zerstört hat. Vielleicht taucht dann etwas Reue in ihm auf.
„Aber weißt du was? Ich bin erbärmlicher als du, denn... denn ich liebe dich", schluchzte ich.

Auf wessen Seite seid ihr?
Sie hat ihre Liebe gestanden, wie wird Enes damit umgehen?
Habt ihr Bock auf Enes Sicht?

Auf jeden Fall sollte heute eine Lesenacht kommen. Ich habe drei und halb Kapitel vorgeschrieben und wollte heute eigentlich noch drei weitere Kapitel schreiben, jedoch ist unser Haus grad mit Besuch überfüllt und ich habe kein Plan wann die gehen werden.

Es wird heute 100% noch etwas kommen, aber kann sein dass ich die geplante Lesenacht heute nicht schaffe. Wenn dies der Fall sein wollte, werde ich es im nächsten Kapitel ankündigen. Dann wird es morgen stattfinden.
Tut mir nochmal Leid, hoffe ihr könnt mich verstehen ❤️

Alles ist Para - Mero 428Where stories live. Discover now