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Yaren

Die erste Woche unserer Ferien war mittlerweile zu Ende. Entweder war ich den ganzen Tag lang zu Hause oder ich habe mich mit den anderen getroffen. Enes und ich hatten über die Situation mit Andy gesprochen und er hatte mir erzählt, dass Enes seinen Freunden von unserer Beziehung ebenfalls erzählt hatte und viele es nicht glaubten und Andy dies mit Bestätigung meinte. Schließlich war ich Enes erste feste Freundin.

Dogan hatte sich beruhigt und hatte nach vielen Diskussionen und Streitereien der Beziehung seiner Schwester zugestimmt. Er kannte Ahmet seit seiner Kindheit und wusste, dass er seine Schwester niemals verletzen würde. Trotzdem hatten Ahmet und Dogan eine kühle Distanz entwickelt, die hoffentlich so bald wie möglich verschwand.

Heute wollen Dogan, Ahmet, Enes, Havin, Sinem und ich zusammen nach Mannheim fahren. Unsere Ferien verliefen bis jetzt echt stressig und langweilig und wir hatten eine Abwechslung verdient. Gül wollte ohne Berat nicht mitkommen und er durfte nicht einmal davon wissen, dass wir mit den Jungs nach Mannheim fahren, da er mich dann köpfen würde. Ich hatte ihm gesagt, dass Sinem, Havin und ich mit dem Zug dahin fahren und am Abend wieder zurückkommen würden.

Er hatte nicht weiter nachgefragt, wofür ich echt dankbar war. Auf jeden Fall fuhren wir mit Enes Auto, was eigentlich nur ein 5-Sitzer war, doch Havin, Sinem, Dogan und Ahmet quetschten sich zu viert hinten ein, während ich es gemütlich auf dem Beifahrersitz hatte. „Jetzt mal ehrlich, warum sitze ich nicht auf dem Beifahrersitz? Ich bin der breiteste von euch", zickte Ahmet hinten herum.

„Du bist nicht breit, du bist einfach nur fett", beleidigte Dogan ihn. „Nein! Ich war fett! Jetzt bin ich es nicht mehr! Du bist fett", konterte dieser zurück, sodass beide in eine Diskussion verfielen. „Haltet die Fressen amk", unterbrach Enes die Situation.

Von Rüsselsheim bis nach Mannheim dauerte es ca. 50 Minuten. Wir parkten das Auto in einem Parkhaus und gingen zusammen in die Stadt. Ich hatte es hier wirklich vermisst. Schließlich hatte ich meine ganze Kindheit in dieser Stadt verbracht.
Da ich mich hier auskannte, führte ich die anderen herum. Wir stoppten bei einem Café und setzten uns rein. Jeder bestellte sich etwas kleines zum Essen und Trinken.

„Fass meine Schwester nicht an", warnte Dogan Ahmet, der sein Arm um Sinem machen wollte, doch jetzt unschuldig in die Luft hob. „Dogan, hör auf damit", murmelte Havin ihm zu, sodass er sich angespannt zurücklehnte und Ahmet mit seinen Blicken tötete.

„Yaren?", ertönte eine bekannte männliche Stimme hinter mir, sodass alle zu ihm sahen. Kerem? Sofort stand ich auf und fiel ihm quickend in die Arme.
Es hielt nicht lange, denn ein sehr wütender Enes zog mich zurück und hielt mich an meinen Oberarmen fest, während er kurz davor war auf Kerem loszugehen.

„Enes!", warnte ich ihn und befreite mich aus seinem Griff, während er mich ebenfalls wütend anfunkelte. „Was umarmst du irgendwelche Typen?", knurrte er mit einer tieferen Stimme als sonst. Ich verdrehte meine Augen und widmete mich wieder an Kerem, der Enes komisch musterte.

„Tut mir Leid, mein Freund ist etwas eifersüchtig", lachte ich auf und Kerem sah zwischen uns beiden hin und her. „Dein Freund?", zog er seine Augenbrauen zusammen.
„Ja ihr Freund", umschlang Enes seine Arme um meine Taille und spannte sich an. Das hatte er extra gemacht...

„Wie auch immer...Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, was führt dich hierher? Wie gehts Berat?", stellte er Fragen.
„Was juckt dich das?", antwortete Enes statt für mich, sodass ich mein Ellenbogen in sein Bauch rammte, damit er seine Fresse hielt. „Wir wollten uns eine Abwechslung gönnen. Berat geht es super. Du kannst es dir nicht vorstellen, er hat endlich aufgehört feiern zu gehen!", erzählte ich und Kerem riss seine Augen auf.

„Berat? Unser Berat? Dein Bruder? Niemals", erstaunte er ebenfalls. „Doch. Er hat ein Mädchen kennengelernt", sagte ich und Kerem schien noch überraschter. „Warum ist er nicht mitgekommen? Hab ihn voll vermisst man", kam es von ihm.

Ich schluckte und sah kurz zu Enes, der Kerem immer noch mit seinen Blicken tötete. „Er weiß nichts von unserer Beziehung...Wenn du mit ihm reden solltest, bitte sag ihm nichts. Wir wollen es ihm selber sagen", sprach ich schüchtern und er nickte lächelnd.

„Abgemacht Kleine", zwinkerte er mir zu. Er war Berats Freund und somit sowas wie ein Ersatzbruder für mich. Er hat mir oft aus Problemen rausgeholfen und sah mich als seine kleine Schwester.

Mögt ihr Kerem?
Übertreibt Enes mit seiner Eifersucht oder findet ihr sowas süß? Drama nähert sich immer mehr und mehr...

Gute Nacht 🖤

Alles ist Para - Mero 428Where stories live. Discover now