- 91 -

5.4K 154 119
                                    

Yaren

„Ich bin's, mach auf", ertönte Berats Stimme, weswegen mir mein Herz fast in die Hose rutschte. Berat?! Was sucht er hier?! Scheiße! Panisch lief ich hin und her, während Enes mich amüsiert beobachtete. Hat er denn gar keine Angst? Was steht er da so behindert rum?

„Was lachst du so hässlich? Er wird uns gleich beide töten!", zischte ich ihm flüsternd zu. „Yaren?!", ertönte erneut Berats Stimme, weswegen ich immer mehr in Panik geriet.
Nase ein, Mund aus...
Alles wird gut.
Nichts wird gut, verdammt!

„Badezimmer! Badezimmer! Verpiss dich ins Badezimmer!", schubste ich ihn rein und schloss die Tür. Ich fuhr mir paar mal durch die Haare, da sie bestimmt quer durcheinander standen, bevor ich Berat die Tür öffnete. Ich lächelte gezwungen und Berat musterte mich prüfend, bevor er mich leicht zur Seite schubste und ins Zimmer trat.

Er sah sich um, als hätte er es gespürt, dass sich ein Junge hier befand. „Warst du alleine?", fragte er und ich riss erschrocken meine Augen auf. Warum fragt er mich sowas? „Eh j-ja", stotterte ich.
Wenn ich nervös war, konnte ich nie gut lügen. Er sagte nichts und setzte sich auf mein Bett.

Ich schloss die Tür und setzte mich neben ihn. „Gül hat mir erzählt, dass es dir nicht so gut geht. Deswegen wollte ich nach die sehen. Alles gut?", meinte er besorgt. Manchmal konnte er echt süß sein, manchmal wiederum ein sehr großes Arschloch.

„Ich hatte etwas Kopfschmerzen, jetzt geht es mir schon viel besser", lächelte ich ihn warm an. „Bist du nicht mit ins Museum gegangen?", fragte ich ihn als es mir einfiel. „Gül ist mit eurer Klasse gegangen, damit Havin nicht alleine ist. Dann bin ich einfach wieder zurück ins Hotel abgehauen", zuckte er mit seinen Schultern. Ich verdrehte lachend meine Augen.

„Weißt du eigentlich wo Enes ist?", fragte er so unerwartet, dass ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckte und anfing zu husten. Er klopfte mir auf mein Rücken. Wie kam er jetzt auf Enes?! „N-Nein", stotterte ich als Antwort und wurde wahrscheinlich knallrot.
ER WAR IM BADEZIMMER!

„Komisch, im Zimmer war er auch nicht. Wo steckt der Junge?", sprach er eher zu sich selber, während ich innerlich das Design meines Grabsteines plante. Wir sind Tod.

„Wie auch immer, ich wollte mit dir darüber reden", seine Miene wurde plötzlich strenger und ich schluckte hart. Was? Seine Haltung spannte sich ebenfalls an. Er wusste es! Verdammt, er wusste es bestimmt!

„Worüber?", fragte ich nervös lachend, obwohl ich wusste, dass es um Enes ging. „Über Enes", beantwortete er mir auch schon meine Frage. Seine Stimme war ruhig, dennoch hörte man etwas Wut dahinter. Könnte es möglich sein, dass er es erfahren hatte? Aber wie? Davina?

„Warum?", versuchte ich meine Nervosität und Angst zu verstecken. „Läuft zwischen euch etwas?", fragte er und sah mir direkt in die Augen. Mein Mund öffnete sich ein Stück und eine unangenehme Stille machte sich im Raum breit.
Denk nach Yaren! Denk nach!

Plötzlich prustete ich los und erntete verwirrte Blicke von ihm. „Was...labberst du?", brachte ich mühsam unter vielem gespieltem Lachen hervor. „Keine Ahnung, ich dachte-", ich unterbrach ihn.
„Ich habe nichts mit ihm! Wir sind nur Klassenkameraden!", log ich erneut und er nickte nachdenklich.

„Enes gehört zu der Jungsgruppe, den du nicht vertrauen darfst. Genauso wie ich. Wir sind beide Arschlöcher", erzählte er und mir war bewusst, dass Enes es mithörte. „Wir spielen mit Mädchen. Das ist einfach so", zuckte er mit seinen Schultern.
Ich ignorierte die Tatsache, dass es eigentlich stimmte. Enes war nicht so...

„Willst du damit sagen, dass du Gül verarscht?!", wechselte ich das Thema. „Nein, Nein, Nein! Sie ist was anderes!", redete er sich direkt da raus. „Das hoffen wir mal", meinte ich streng, doch seine Worte spielten sich in meinen Gedanken ab.

„Achja und sollte ich erfahren, dass du überhaupt mit einem Jungen Kontakt hast. Egal wer...ich bring euch beide um", knurrte er wütend und seine Augen funkelten dunkel. Er meinte es ernst. Ich schluckte und schüttelte meinen Kopf.

„Nein, keine Sorge. Du musst niemanden umbringen", lächelte ich gezwungen. Er tätschelte mir durch die Haare, sodass sie wieder durcheinander standen. „Gute Nacht Hexe. Schlaf gut", wünschte er mir Gute Nacht und ging aus dem Zimmer. Endlich...

Berat schöpft Verdacht...
Denkt ihr, er weiß etwas?
Wie würde er reagieren, wenn er Enes im Badezimmer sehen würde? Was werden Enes und Yaren nun machen?
Wer will auch so einen Berat als Bruder?

3/3 🖤

Fun-Fact:
Dogan sollte sich eigentlich in Yaren verlieben, aber sich zurückhalten, weil sie Enes gehört.

Alles ist Para - Mero 428Where stories live. Discover now