𝐼𝐼

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𝔐 𝔞 𝔡 𝔢 𝔩 𝔢 𝔦 𝔫 𝔢

Nachdem wir den Sportplatz dekoriert hatten und die Kurse endlich ein Ende nahmen, spazierte ich durch den großen Campus auf den Parkplatz zu.

Dort wartete die schwarze Limousine auf mich, neben der mein Chauffeur Garret stand. Als er mich erblickte, nahm er die kleine Mütze ab, um sich vor mir zu verbeugen.

Schmunzelnd nahm ich ihn in dem Arm.

„Wir haben das doch besprochen, Garret. Behandle mich nicht wie eine Königin." bat ich ihn und ein strahlendes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

Garret war zwar älter als mein Vater, doch im Gegensatz zu meinem Dad mein Chauffeur riesig und kräftig gebaut.

„Miss, wie war ihr Tag?" fragte er neugierig und öffnete mir die Hintertür. Ich setzte mich in die Limousine und antwortete seufzend „Heute ist viel vorgefallen."

Garret's graue Augenbrauen schossen in die Höhe und er meinte amüsiert „Sie müssen mir unbedingt alles darüber erzählen."

Dann schloss er die Tür und der Wagen fiel innerhalb von einigen Sekunden los. Ich blickte aus dem Fenster und sah den Campus in der Ferne verschwinden.

Schuldgefühle keimte in mir auf doch eigentlich sollte nicht ich diejenige sein, die so fühlte.

Frustriert löste ich meinen Zopf und mein langes Haar fiel mir über die Schultern.

Den gesamten Nachmittag war mir Becca aus dem Weg gegangen und die Geschehnisse im Kunstraum wollte mich nicht loslassen.

Ryder's Aufmunternde Worte und Dexter's verrückte Art hatten meine Laune für einen kurzen Moment bessern können aber ich zerbrach mir wieder unnötig den Kopf.

Als wir das große Tor meines Anwesens erreichten, beobachtete ich Garret dabei, wie er sich aus dem Fenster lehnte und etwas zu dem kleinen Monitor sagte. Das große Tor öffnete sich und Garret setzte seine Fahrt fort.

Als meine Mutter vor einigen Jahren in einem Autounfall ums Leben kam, zerriss es meinen Dad und mich innerlich.

Alkohol war Dad's tägliche Routine. Ich hatte dasselbe Problem, jedoch mit Drogen. Damals half mir Becca die Sucht zu überwinden und heute konnte ich stolz sagen, ich hatte es geschafft. Ich erinnerte mich noch an den Abend, an dem ich mich beinahe überdosiert hätte. Rebecca jedoch, kam in mein Zimmer gestürzt. Wie mein eigener Schutzengel bewahrte sie mich vor dem Tod. Damals hatte sie mich, mit der Faust ins Gesicht geschlagen und war gleich darauf in meine Armen gefallen und hatte mich weinend gehalten.

Meinem Vater erzählte ich niemals davon.

Der Wagen kam zum Stehen und ich sah Dad an der Eingangstür stehen. Er wartete bestimmt auf seinen Chauffeur da er, als erfolgreicher Geschäftsführer, kaum Zeit zum Atmen hatte. Ich verließ den Wagen und nutze die Chance, um ihn zu grüßen. Das letzte Mal hatte ich ihn vor einer Woche gesehen.

Auf Dad's Gesicht erschien ein breites Lächeln und seine dunkelbraunen Augen glänzten regelrecht.

„Hey Liebes, wie geht es dir? Alles in Ordnung?" fragte er und nahm mich liebevoll in den Arm. Ich ließ mich von seinem vertrauten Geruch einhüllen und fühlte mich geborgen.

„Alles ist in Ordnung, Dad. Ich bin froh dich wieder zu sehen." gab ich lächelnd zu und sah hoch zu ihm. Sein braunes Haar färbte sich bereits grau.

„Ich hatte kaum Zeit um etwas zu Essen, ich warte gerade auf Roger." erklärte er und wagte einen Blick auf sein Handy. Plötzlich ertönte eine Autohupe und eine weiße Limousine kam vor uns zum Stehen.

Vodka LipsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt