𝑿𝑽𝐼𝐼𝐼

561 49 58
                                    



ℌ 𝔢 𝔫 𝔡 𝔯 𝔦 𝔠 𝔨

Benjamin weihte mich in die Pläne der bevorstehenden Mission ein, doch ich hörte gar nicht zu.

Müde kaute ich auf dem Steak herum, während mein Blick ständig abschweifte. Das Fleisch war leider viel zu durch und ich konnte es nur mit Mühen herunterschlucken.

Benjamin war kein guter Koch, doch meine Kochkünste waren um einiges schlechter.

Ich hatte vorgeschlagen eine Haushälterin einzustellen, doch Ben war der Überzeugung, dass sein Essen ausreichte.

„Essen dient nur zum Überleben. Es muss nicht immer perfekt schmecken." Hatte er immer gesagt.

Von wegen... Wenn es so scheiße schmeckte wie bei ihm, dann konnte man gar nicht überleben.

Außerdem war es keine gute Idee eine Fremde ins Haus zweier FBI Agenten zu lassen. Schließlich lagerten wir wichtige Dokumente hier, die wir um jeden Preis geheim halten mussten.

Ben redete immer noch und ich versuchte gegen mein Gähnen anzukämpfen.

Es waren bereits einige Tage vergangen seit ich Madeleine nach einem Date gefragt hatte. Sie jedoch meldete sich nicht.

Aufgebracht steckte ich mir ein Brokkoli in den Mund und als ich aufblickte wurde ich von einem wütenden Benjamin angestarrt.

„Mh?" brummte ich und Ben schnaubte.

„Hast du mir zugehört?" wollte er wissen und ich schüttelte nur den Kopf.

Er stemmte seine Hände auf die Tischfläche während er sich näher zu mir beugte. Seine eisblauen Augen funkelten zornig.

„Hendrick, diese Mission ist verdammt wichtig!"

Ich schluckte die letzten Fleischstücke herunter und entschuldigte mich hastig.

Die letzten Wochen war ich viel zu nervös gewesen und in meinen Gedanken war ich bei der Rothaarigen.

Scheiß Hormone. Ich verwandle mich noch in einen aufgegeilten Teenager...

Benjamin fuhr mit seinem Plan fort und zu meinem Pech wurde ich von einem Gähnen gepackt. Ich warf die Hände vor den Mund, um davon abzulenken, doch Ben bemerkte dies.

„Hendrick verdammte scheiße, was ist nur los mit dir?" schrie er und ich zuckte zusammen.

Benjamin musste definitiv seine Aggression unter Kontrolle bringen.

„Ich hab letzte Nacht kaum geschlafen." Gab ich ehrlich zu.

Gestern Nacht hatte ich mich an meinen Laptop gesetzt und ein wenig in den Akten der Patterson hineingelesen. Es stellte sich heraus, dass Madeleine's Eltern tatsächlich Agenten waren.

Mister Patterson hatte vor Jahren seinen Beruf an den Nagel gehängt und wurde in kürzester Zeit ein sehr angesehener Geschäftsführer.

Margot Patterson's Akte war nicht so detailliert wie die ihres Mannes. Der gesamte Teil ihres Todes fehlte. Ich hatte die Vermutung, dass Mister Patterson die Akte versteckte.

Ben seufzte plötzlich und legte zwei Finger an seine Schläfe. Er tat das immer, wenn er genervt war.

„Du wirst nicht mitkommen." Beschloss er schließlich und ich versuchte enttäuscht zu spielen doch Ben bemerkte wie sehr ich darüber erleichtert war, nicht mitkommen zu müssen.

„Dafür putzt du das Haus heute." Er grinste.

Meine Kinnlade fiel herunter.

„Sehe ich aus wie eine verfickte Putzfrau?" knurrte ich.

Vodka LipsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt