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ℌ 𝔢 𝔫 𝔡 𝔯 𝔦 𝔠 𝔨
¹⁰ ᴶᵃʰʳᵉ ᶻᵘᵛᵒʳ

Warum träumen wir?

Träume waren nur erfundene Geschichten, die in unserem Unterbewusstsein stattfanden und keinerlei Verbindung mit der realen Welt hatten.  Dennoch freuten sich Menschen über einen schönen Traum.

Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass schöne Träume mich nicht glücklich aufwachen ließen. Doch leider bestanden die meisten meiner Nächte aus Albträumen.


Die Geräusche, mir unbekannten Maschinen rissen mich aus meinem Schlaf. Als meine Augen sich an den dunklen Raum gewöhnten, erkannte ich das Zimmer, indem ich mich befand. Ich lag in einem großen, weißen Krankenbett mit unzähligen Nadeln, die in meinen Armen steckten. Plötzlich fielen mir die Ereignisse letzter Nacht wieder ein und der Schmerz in meiner Schulter kehrte zurück. Ich blies hörbar die Luft durch meine Zähne aus, als ich versuchte mich aufzusetzen. Ich hatte es geschafft zu fliehen, doch jetzt musste ich einen Weg finden, aus dem Krankenhaus zu verschwinden, ohne erklären zu müssen was letzte Nacht geschehen war.

Mein Blick wanderte von den Nadeln hinüber zu meiner verbundenen Schulter.

Vorsichtig drehte ich meinen Unterkörper, um aufzustehen. Dabei zog ich mir die Nadeln aus den Armen und lies sie zu Boden fallen. Mein Zustand war definitiv nicht stabil genug, aber ich musste hier verschwinden.

Ich dürfte niemanden vertrauen.

Plötzlich hörte ich gedämpfte Stimmen hinter der Tür und ich huschte in das kleine Badezimmer. Dort versteckte ich mich hinter der Tür und horchte.

Die Tür ging langsam auf und lies einen sanften Lichtstrahl in das Zimmer wandern.

„Er ist in keinem guten Zustand für Ihre Befragung." hörte ich eine Frau drängen.

„Sie verstehen nicht. Der Zustand des Jungen ist mir scheiß egal. Es geht hier um etwas wichtig-„

Der Mann verstummte mitten im Satz.

„Wo ist er hin?" fragte die Ärztin und ich hörte etwas zu Boden fallen.

„Woher soll ich das denn wissen?" entgegnete der Mann und fügte etwas leiser hinzu „Ich wusste dieses Krankenhaus ist für den Arsch."

Plötzlich schwing die Badezimmertür auf und die Ärztin stürmte herein. Als sich unsere Blicke trafen, wurde sie kreidebleich und ihre Lippen öffneten sich bereits, doch ich war schneller. Ich packte ihre Arme, wirbelte sie herum und drückte meine Hand gegen ihren Mund und Nase. Sie versuchte sich zu wehren, vergeblich.

Ich würde sie nicht umbringen, sondern nur die Möglichkeit zum Atmen nehmen, bis sie ohnmächtig wurde.

Der Mann im Nebenzimmer fluchte vor sich hin und die Ärztin in meinem Griff wurde schlaff.

Vorsichtig lies ich sie zu Boden gleiten, ohne ein Geräusch zu erzeugen. Dann wühlte ich in ihren Taschen und suchte nach etwas womit ich mich gegen den Mann wehren konnte.

Eine verdammte Ärztin müsste doch irgendetwas scharfes oder spitzes dabeihaben!

Ich fand eine kleine, aber ziemlich scharfe Schere.

Mit einer Schere hatte ich noch nie jemanden getötet. Würde bestimmt ziemlich blutig werden.

Langsam bewegte ich mich an der Tür vorbei und blickte in den dunklen Raum. Keine Spur von dem Mann der vorher noch Schimpfwörter im Raum verteilt hat. Ich tat einen Schritt heraus, in der Hoffnung er habe das Zimmer bereits verlassen.

Der Raum war leer. Erleichtert blies ich die Luft aus als ich plötzlich eine Bewegung im Augenwinkel war nahm.

Ich wirbelte herum doch mein Angreifer war um einiges schneller. Seine Hand schoss blitzschnell in die Höhe und stieß mir die Schere aus der Hand. Sein rechtes Bein stieß gegen meine Schienbeine und ich ging mit einem schmerzverzehrten Gesicht zu Boden. Keine Sekunde später warf der Kerl sich auf mich und drückte mit seinem Knie gegen meine Brust. Mir blieb die Luft weg.

Meine linke Hand lag unter seinem Schuh und die andere hielt er fest gegen den Boden gedrückt. Mit seiner freien Hand hielt er mir eine Pistole gegen die Stirn gedrückt.

Ich wagte es nicht mich zu bewegen. Der eisige Blick meines Angreifers hielt mich ebenfalls fest. Plötzlich bemerkte ich seine Uniform.


Scheiße, das Militär.

Vodka LipsWhere stories live. Discover now