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ℌ 𝔢 𝔫 𝔡 𝔯 𝔦 𝔠 𝔨

Ich versuchte nach Luft zu schnappen doch meine Kehle schnürte sich zu. Keuchend verließ ich das Gebäude und trat in die kalte Nacht. Eine sanfte Brise wehte mir einige Strähnen in die Augen und die Luft schien ihren Weg nicht in meine Lunge zu finden.

Aus Reflex legte ich eine Hand an meinen Hals und machte dabei ein gequältes Gesicht.

Meine Beine zitterten als ich auf meinen Wagen zu stampfte.

Mein Herz schlug viel zu schnell und drohte aus meiner Brust zu springen. Panisch wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.

„Beruhig dich." ermahnte ich mich selbst.

Ich kam vor meinem Wagen zum Stehen und stützte mich mit beiden Hände an das kalte Metal.

Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und endlich drang Sauerstoff in meine Lunge, die ich gierig einsog.

Meine letzte Panikattacke lag einige Monate zurück und ich erinnerte mich noch genau wie schrecklich es gewesen war.

Damals hatte Benjamin mich gezwungen aufrecht zu sitzen und mit mir Atemübungen gemacht.

Meine Augen öffneten sich wieder und ich starrte auf die Narben an meinen Handknöcheln.

Als Kind wusste ich mit Panikattacke umzugehen, aber mit den letzten Jahren hatte sich die Situation enorm verschlechtert.

Ich lehnte mich zurück und warf meinen Kopf in den Nacken um Ruhe in den dunklen Nachthimmel zu finden. Der Mond wurden von den Wolken bedeckt und das donnern in der Ferne kündigte ein Gewitter an.

Ich hätte niemals hierherkommen sollen.

Die Wut war aus meinem Körper gewichen und hinterließ eine Frustration wie ich sie noch nie erlebt hatte.

Was zum Teufel war nur los mit mir?

Mein Herz schmerzte so sehr, doch egal wie stark ich dagegen ankämpfte, mein Körper und Verstand würden keinen Frieden finden.

Eigentlich war ich ein glücklicher Mann, das war ich wirklich.

Ich hatte einen Job, ein Zuhause, einen Vater, einen besten Freund und sogar ein Mädchen, dass mein Herz schneller schlagen ließ.

Warum fühlte ich mich dann so beschissen?

Frustriert fuhr ich mir über das Gesicht und bemerkte meine feuchte Handfläche.

Hatte ich geweint?

Hastig trocknete ich meine feuchten Wangen mit dem Stoff meines Ärmels als ich plötzlich die Geräusche hoher Schuhe hinter mir hörte.

„Hendrick?" fragte ihre schwache Stimme.

„Geh wieder hinein, mir geht's gut." Ich wagte es nicht mich zu ihr umzudrehen.

„Was ist los?" fragte sie und trat näher.

„Ich sagte doch, es ist nichts. Ich komme gleich wieder zu dir. Geh bitte wieder hinein." murmelte ich in der Hoffnung sie würde gehen.

Madeleine schwieg und ich spürte die Anspannung in der Luft. Der Wind peitschte gegen mein Gesicht und ich war gezwungen die Augen zusammen zu kneifen.

Plötzlich hörte ich sie schnauben.

„Es war wegen ihm, nicht wahr?" fragte sie.

Natürlich war es wegen diesem Mistkerl. Sein Tod würde mein Leid endlich beenden.

Vodka LipsWhere stories live. Discover now