𝑿𝐼𝑿

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𝔐 𝔞 𝔡 𝔢 𝔩 𝔢 𝔦 𝔫 𝔢

Nervös spielte ich mit meiner Haarsträhne während ich mich zum zehnten Mal im Spiegel betrachtete. Hendrick würde mich in fünf Minuten abholen kommen. Meine Hände schwitzten obwohl sie eiskalt waren.

Ich hatte mich für einen langen schwarzen Rock und einem bauchfreien Oberteil entschieden. Der Rock war lang, lag aber eng an meinem Körper und bedeckte den Großteil meines Bauches weshalb das bauchfreie Top perfekte zur Geltung kam. Auf den langen Ärmeln befanden sich goldene Knöpfe wie auch auf der Seite des Rocks.

Ich wollte mich etwas schlichter als gewöhnlich anziehen doch wenn ich mich jetzt im Spiegel betrachtete, sah ich alles andere als schlicht aus.

Sollte ich mich vielleicht doch umziehen?

Innerlich schlug ich mir mitten ins Gesicht. Warum war ich nur so nervös?

Heute trug ich kaum Make-Up und mein Haar hatte ich ebenfalls nicht gelockt.

Und wenn er mein gelocktes Haar mehr mochte? Vielleicht fand er meine Sommersprossen lächerlich?

Ich zuckte zusammen als es plötzlich an der Tür klingelte. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich riss die Tür viel zu schnell auf. Ich blickte in das erschrockene Gesicht von Hendrick doch seine Mundwinkel zuckten leicht.

„Hey." War das einzige Wort, dass ich herausbrachte.

Hendrick trug einen dunkelblauen Sakko mit einer dunkelroten Krawatte. Sein lockiges Haar war wie immer wild doch den Bart hatte er rasiert.

Verdammt, am liebsten würde ich ihn vernaschen.

Er begrüßte mich im selben Moment indem ich „Du siehst gut aus." Sagte.

Ich lief rot an und er fragte verlegen „Was?"

„Du siehst gut aus." Wiederholte ich und hoffte mein schneller Herzschlag würde sich beruhigen.

Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und er meinte „Du siehst auch nicht übel aus."

Ich streckte ihm die Zunge heraus und er tat es mir gleich.

„Hier für dich." plötzlich zog er einen Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor und ich konnte nicht anders als zu lachen.

Hendrick's Miene veränderte sich schlagartig und in seinem Blick erschien Verwirrung.

„Scheiße, war das 'ne schlechte Idee?" fragte er und ich boxte daraufhin seinen Arm.

Eine dumme Angewohnheit, wenn ich lachen musste.

„Ich liebe sie!" rief ich und nahm den bunten Blumenstrauß entgegen. Der Strauß sah wunderschön aus und roch herrlich.

Ich entdeckte sogar einige Gänseblümchen, Tulpen und Narzissen. Genau diese Blumen wuchsen im Frühling. Mein Geburtstag war ebenfalls im Frühling.

Grinsend blickte ich in das verlegene Gesicht von Hendrick.

„Hast du die Blumen ausgesucht?" fragte ich neugierig und Hendrick rieb sich seinen Nacken.

„Ja. Also um ehrlich zu sein, hab ich deine Akte gelesen und bin zufällig auf dein Geburtstag gestoßen." Murmelte er.

„Stalker." Neckte ich ihn und blickte hinab auf den Blumenstrauß.

Ich mochte die Blumen, die er gewählt hatte. Normalerweise wurden mir ständig Rosen geschenkt, weil die Typen, die ich kannte, keine Kreativität besaßen.

Vodka LipsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt