𝑽𝐼𝐼𝐼

729 69 115
                                    


𝔐 𝔞 𝔡 𝔢 𝔩 𝔢 𝔦 𝔫 𝔢

Dunkelheit umhüllt mich wie in jeden meiner Träume. Oder sollte ich sagen, Albträume. Ich stampfe mit schweren Schritten durch die leeren Gänge des Gebäudes, ein kühles Metall befindet sich in meinen Händen. Ich kann jedoch nicht hinuntersehen, der Albtraum kontrolliert wieder jeden meiner Schritte und Bewegungen. Plötzlich ertönt ein lauter Knall und ich gehe zu Boden.

Blut, überall befindet sich Blut.

Bitte... irgendjemand... Hilfe!

„🌩"

Mit einem Aufschrei schreckte ich hoch. Mein Blick wanderte durch mein dunkles Zimmer und die Geschehnisse meines Albtraums waren noch so frisch, dass ich Panik in meinem eignen Zimmer bekam. Ich beugte mich blitzschnell zur Seite und schaltete die Nachttischlampe ein.

Beruhig dich Madeleine. Es war wieder nur ein Albtraum.

Ich legte eine Hand auf meine verschwitze, aber kalte Stirn.

Verdammt es war doch immer derselbe Albtraum.

Ein Blick auf die Digitaluhr meines Handys verriet mir, dass ich eine halbe Stunde zu früh aufgewacht war. Mühsam kämpfte ich mich aus meinem Bett und stampfte in Richtung Badezimmer. Ich brauchte länger als gewohnt, um meine glatten Haare etwas mehr Leben zu verleihen.

Meine Gedanken kreisten plötzlich um diesen heißen Mistkerl von gestern.

Hendrick war, nachdem er mich wie ein Psycho angegrinst hatte, in sein Auto gestiegen und davongefahren. Normalerweise wickelte ich Jungs so leicht um den Finger und konnte ihnen jede Antwort, die ich auf meine Frage hatte, herauskitzeln.

Aber dieser Typ war wie ein verdammtes Buch mit Hieroglyphen.

Hendrick war ein verfluchtes Mysterium.

Fertig mit meiner Frisur, schlüpfte ich in meinen kurzen dunkelblauen Rock und das weiße Hemd. Ich mochte die tägliche College Uniform aber um das Outfit etwas stylischer zu gestalten, fügte ich kniehohe, weiße Strümpfe hinzu. Während ich den roten Lippenstift auftrug, huschte mein Blick zu dem Kleid, dass hinter mir am Hacken hing.  An dem roten Kleid klebte noch ein wenig Blut, dass bereits getrocknet und dunkel geworden war.

Ich würde es später persönlich verbrennen.

Unten, bei der Eingangstür, erschien plötzlich Sophie und sprang regelrecht vor mich, um mir den Weg zu blockieren.

„Miss wollen Sie denn nichts frühstücken?" fragte sie besorgt und der Geruch von Pfannkuchen drang in meine Nase.

„Ich bin sowieso viel zu früh dran." Gab ich zu und wir betraten den großen Essbereich.

Ich hatte gehoft Dad dort vorzufinden, doch stattdessen lag die tägliche Zeitung am Tisch. Ich wagte es nicht sie in die Hand zu nehmen.

„Sophie?" ich kaute auf einer Erdbeere herum als sie sich zu mir an den Tisch setzte.

„Ja, Miss?"

Mit der Gabel deutete ich auf die Zeitung „Hast du sie gelesen?"

Sophie sah mich mitfühlend an und ihre kurzen, blonden Haare verdeckten ihre geröteten Wangen.

„Miss, Sie sind sogar am Titelbild."

Ich hätte mich beinahe verschluckt. Diese Paparazzi hatten jegliche Menschlichkeit verloren.

„Ich muss los. Danke für's Essen, Sophie." Bevor Sophie etwas entgegnen konnte, war ich bereits fort.

Draußen war es immer noch dunkel und die Luft bildete kleine Dampfwolken beim Ausatmen. Garret öffnete mir bereits die Autotür und ich setzte mich an das gegenüberliegende Fenster. Plötzlich erschien eine Nachricht auf meinem Handy.

Vodka LipsWhere stories live. Discover now