𝑿𝐼𝐼

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ℌ 𝔢 𝔫 𝔡 𝔯 𝔦 𝔠 𝔨

Etwas blitzte in Madeleine's dunklen Augen auf, als sie zu mir aufsah. Ich hielt ihr meine Hand hin doch statt diese zu ergreifen, huschte ihr Blick hinüber zu ihrer Freundin.

„Asami!" rief sie heiser und half der Schwarzhaarigen sich zu befreien.

Ich schnaubte und wandte mich ab.

Dabei zog ich mein Handy heraus und wählte Benjamin's Nummer. Bereits nach dem ersten Klingeln antwortete er „Alles in Ordnung?" hörte ich seine Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Leider nicht." Gab ich knapp zu und hörte etwas zu Boden fallen. Benjamin klang nun aufgebracht „Was ist passiert, Hendrick?".

„Ich befinde mich auf dieser College Party und ein Verrückter wollte die kleine Beaumont entführen. Ich glaube sie sind dahinter." Den letzten Satz sprach ich etwas leiser.

„Ich hab einige Männer zu dir geschickt. Wo ist der Kerl jetzt?" wollte Benjamin wissen.

Ich drehte mich herum und blickte hinunter zu dem leblosen Körper.

„Der ist.. nicht ansprechbar." Ich biss mir auf die Unterlippe. Benjamin hasste es, wenn ich Leute auf diese Art und Weise außer Gefecht setzte.

Ich hörte Benjamin seufzten „Hendrick, bitte sag mir nicht du hast ihn.."

„Doch." Unterbrach ich ihn und wurde gleich darauf von Benjamin angebrüllt.

„Wow, deine Leute sind bereits hier. Ich muss auflegen." Ich tippte auf das rote Symbol und steckte mein Handy zurück in die Jackentasche.

Den Assassinen aus mir herauszutreiben war wohl schwerer als ich dachte.

Madeleine schien die kleine Beaumont beruhigen zu wollen, doch ich unterbrach die beiden.

„Kennt ihr den Kerl?" ich drückte mit meinem Fuß gegen den schlaffen Körper und er rollte zur Seite, sodass er nun auf dem Rücken lag. Seine toten Augen starrten hoch in den Nachthimmel. Die zwei Mädchen zogen hörbar die Luft ein, wagten jedoch einen kurzen Blick.

„Ich kenne ihn nicht. Aber meine Freunde vielleicht. Die haben gesehen wie er mit Asami verschwunden ist." Sprach die Rothaarige und half ihrer Freundin auf die Beine.

Als einige schwarze Autos auf den Parkplatz rollten, huschte mein Blick zu den zwei Mädchen.

„Verschwindet. Fährt nach Hause und meidet nächtliche Ausflüge und Partys." Ich sah die zwei so eindringlich an, dass beide zusammenzuckten.

Mit diesen Worten rannte die Schwarzhaarige bereits los, doch Madeleine zögerte. Ihr Mund stand offen, sie brachte jedoch keinen Laut heraus.

„Ich bin zwar dein Bodyguard, das heißt aber nicht, dass du dich absichtlich in Gefahr begeben musst." Meine Stimme war nun etwas sanfter. Sie war bereits ängstlich genug.

Madeleine nickte nur und presste ihre Lippen zusammen.

Aus irgendeinem Grund konnte ich ihr nicht böse sein. Sie war verdammt mutig.

Ich schenkte ihr keine Beachtung mehr und marschierte bereits davon da hörte ich sie meinen Namen rufen.

Ich hielt inne, wagte es jedoch nicht mich umzudrehen.

„Danke." Hörte ich ihre schwache Stimme sagen.

Überrascht wirbelte ich herum doch Madeleine marschierte bereits davon. Ihr rotes Haar verschwand in der Dunkelheit.

„☁️"

Den gesamten Abend verbrachten Benjamin's Männer und ich auf den Beinen. Wir dursuchten das Auto des Mannes und ich fand sein Handy am Boden liegen.

Danach verlies ich den Parkplatz, ohne die Anderen wissen zu lassen, dass ich sein Handy hatte. Ich stieg in meinen schwarzen Range Rover und fuhr unbemerkt davon. Die Fahrt dauerte nicht lange und ich kam bereits in ein kleines Viertel an. Ich verlies den Wagen und betrat die heruntergekommene Wohnung.

An der Zimmertür 33 klopfte ich fünf Mal. Viermal an der Oberen Hälfte der Tür und einmal an der unteren Hälfte.

Die Tür ging nach einigen Sekunden auf und ich betrat den dunklen Raum.

Es stank nach Rauch und Alkohol.

„Ich brauche deine Hilfe." Sprach ich monoton. Aus dem Schatten trat ein junger Mann mit dunklem, fettigem Haar. Sein Haar war lang und in einem Dutt hochgesteckt.

Keith Floyd war ein ehemaliger FBI Agent bis er die Seiten wechselte und Geschäfte mit der Mafia machte. Er war ebenfalls der beste Hacker den es jemals gab. Das FBI war immer noch auf der Suche nach ihm, doch sie schienen ihn niemals finden zu können.

Bis auf mich. Ich besaß mehr Erfahrung als jeder einzelne dieser Möchtegern Agenten.

„Wie kann ich dir helfen alter Freund?" fragte Keith und seine dunklen Augen glänzten amüsiert.

Ich zog das Handy aus meiner Jackentasche und legte es auf den Tisch.

„Du musst das Handy für mich hacken." bat ich ihn.

Keith ließ sich auf seinem Sessel nieder und formte einen Schmollmund „Warum so kalt? Wo bleibt das ‚Bitte' in deinem Satz, mein Lieber?"

„Mach es oder ich reiße dir den Kopf ab." Knurrte ich.

Keith spielte erschrocken und lies seine Hände auf dramatische Art und Weise zittern.

„Wow, das FBI hat dich aber verändert. Du bist so spießig und kalt." Seine Hand wanderte zu meinem Hosenbund und er grinste breit.

Ich packte sein Handgelenk und drehte es unsanft. Keith schrie auf.

„Okay, in Ordnung ich mach es!"

Ich ließ sein Handgelenk los und gestand „Wenn ich als FBI Agent hier wäre dann wäre ich um einiges freundlicher."

Keith lachte amüsiert und setzte sich an seinen Computer. Seine Finger glitten bereits über die Tastatur.

„Gib mir 24 Stunden und dann bekommst du den jetzigen Standort von ihnen." Murmelte Keith gedankenverloren.

Ich trat hinter seinen Stuhl und blickte auf den Monitor.

Bald würde ich den Boss wiedersehen. Ich würde ihm zuerst alles nehmen was ihm lieb war und dann würde ich ihn umbringen. Jedoch mit keiner lächerlichen Waffe, sondern mit meinen bloßen Händen.

Der Gedanke ließ meine Hände vor Vorfreude zittern.

„Bevor ich es vergesse.." fing ich an und ließ einen fetten Bündel an Geldscheinen, auf Keith's Schreibtisch, fallen. Sein Blick huschte zu dem Geldbündel und dann zu mir. Seine Augen waren geweitet doch auf seinen Lippen erschien ein breites Grinsen.

„Wenn du den Standort der Mafia hast, hackst du dich in das Sicherheitssystem der Beaumont's." Sprach ich langsam und sah ihn dabei so eindringlich an, dass Keith es nicht wagte unseren Augenkontakt zu unterbrechen.

„Du willst, dass ich das Sicherheitssystem des meist angesehensten Millionärs deaktiviere, aber wieso?" fragte Keith und hob neugierig seinen Augenbrauen.

Ich beugte mich hinunter zu ihm „Je weniger du weißt desto besser."

Mit diesen Worten klopfte ich Keith auf den Rücken und verlies seine kleine Wohnung.

Was keiner wusste, ich besaß eine hübsche, kleine Liste.

Und auf dieser Liste befanden sich zwei Namen.

Vodka LipsWhere stories live. Discover now